Chance nutzen: Hauptradroute 1 soll an B 14 verlegt werden

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12. April 2023In Pressemitteilung3 Minuten Lesezeit

Die Württembergischen Staatstheater Stuttgart möchten eine Sommergastronomie zwischen Schauspielhaus und Oper einrichten. Die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus sehen darin auch eine Chance für eine bessere Verkehrsführung an dieser Stelle. Sie fordern daher, den derzeit vor der Oper verlaufenden Fahrradweg, die Hauptradroute 1, bereits jetzt zu verlegen und an der B 14 entlang zu führen.

Schon jetzt kommt es vor dem Opernhaus – ganz unabhängig von den Gastro-Plänen der Württembergischen Staatstheater Stuttgart – zu gefährlichen Situationen für Zufußgehende und Radfahrende, auch, weil entsprechende Markierungen und Beschilderungen fehlen: „Dass hier über den Platz zwischen Staatstheater und Eckensee eine Hauptradroute verläuft, ist für die Menschen, die sich dort aufhalten, nicht ersichtlich“, sagt Fraktionsvorsitzender Andreas Winter.

Die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus unterstützen die Pläne der Württembergischen Staatstheater Stuttgart – und sehen darin auch eine Chance, die Verkehrsführung in diesem Bereich zu verbessern. „Eine feste Außengastronomie in den Sommermonaten trägt nicht nur zur Belebung des öffentlichen Raums an dieser Stelle bei, sondern schafft auch mehr Sichtbarkeit für Oper, Ballett und Schauspiel“, so Andreas Winter. „Wir wollen nun jedoch auch die Chance nutzen, die Situation für Zufußgehende und Radfahrende im Bereich der Staatstheater zu verbessern und sicherer zu machen.“

Die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus fordern daher, die Hauptradroute 1 an dieser Stelle in einem ersten Schritt an die B 14 zu verlegen und hierfür eine Kfz-Spur zu nutzen. Die sogenannte HRR 1 verbindet Bad Cannstatt und Vaihingen und verläuft derzeit an dieser Stelle zwischen Staatstheater und Eckensee. Sie könnte dann zwischen Schauspielhaus und Königin-Katharina-Stift Gymnasium wieder auf die bisherige Route über den Ferdinand-Leitner-Steg geführt werden. Andreas Winter betont: „Wir sind überzeugt, dass sich durch die kurzfristige Einrichtung dieser Interimsmaßnahme hier eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herstellen lässt.“

Politisch ist die Verlegung der Hauptradroute 1 auch durch einen kürzlich gefassten Gemeinderatsbeschluss gedeckt: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hat am 4. April 2023 den Aktionsplan „Nachhaltig und innovativ mobil in Stuttgart“ verabschiedet. Mit mehr als 200 Einzelmaßnahmen leistet dieser einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in Stuttgart. So heißt es unter Punkt 5: „Es wird eine Fahrradspur von der Oper bis zum Gebhard-Müller-Platz geschaffen.“

Für Andreas Winter kommt es jetzt vor allem auch auf eine zeitnahe Umsetzung an: „Wir haben unsere Idee der Verwaltung mitgeteilt und erwarten nun eine zügige Prüfung mit dem Ziel, die Maßnahme zeitnah umzusetzen.“


Schlechter Stil und falscher Inhalt

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27. März 2023In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper stellt mal wieder seine persönliche Meinung über die Beschlüsse des Stuttgarter Gemeinderates und nimmt zum falschen Zeitpunkt Stellung zur möglichen Einführung des Mobilitätspasses. Ob er den Sachverhalt überhaupt verstanden hat, ist fraglich, denn nicht nur bei den Begriffen Mobilitätspass und Mobilitätsabgabe geht es durcheinander.

Mit großer Verwunderung und Kopfschütteln haben die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus die heutige Pressemeldung des Oberbürgermeisters zum Mobilitätspass zur Kenntnis genommen. „Stuttgart ist auf Beschluss des Gemeinderates Modellkommune, die Position des Gemeinderates ist klar. Leider ist dem Oberbürgermeister offenbar seine Aufgabe nicht klar“, so Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Die Aufgabe des Oberbürgermeisters wäre eigentlich gewesen, den Bericht im Unterausschuss Mobilität zu nutzen, um gemeinsam mit dem Ausschuss das weitere Vorgehen zu diskutieren. Dass der Oberbürgermeister jetzt wieder vorgreift, ist eine Missachtung des Gemeinderates. Die Pressemeldung zeigt eindeutig, dass er bei Verkehrsthemen nicht auf der Höhe der Zeit ist, denn er hat den Begriff „Mobilitätsgarantie“ überhaupt nicht verstanden. In Stuttgart gibt es bereits einen gut ausgebauten ÖPNV mit guter Taktung und damit eine Mobilitätsgarantie, und das nicht erst seit gestern.“

Andreas Winter, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN ergänzt: „Wir erwarten, dass die Verwaltung morgen einen neutralen Bericht über die Ergebnisse des Gutachtens des Verkehrsministeriums im Lenkungskreis gibt. Schließlich

wurde der Oberbürgermeister vom Gemeinderat in diesen Lenkungskreis entsandt.“ Weiter übt Winter inhaltliche Kritik: „Mobilitätspass ist auch mehr als nur Mobilitätsabgabe (Nahverkehrsabgabe). Insgesamt gibt es mit der Nahverkehrsabgabe, dem Bürgerticket, der Arbeitgeberabgabe und Straßenbenutzungsgebühr (Maut) verschiedene Modelle, die vom Verkehrsministerium untersucht wurden und deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Sich nur ein Modell herauszupicken und zu bewerten, so wie der Oberbürgermeister in seiner Pressemeldung, ist sachlich viel zu kurz gegriffen.“

Abschließend betonen die Fraktionsvorsitzenden Rühle und Winter: „Wir halten daran fest, alle dargestellten Modelle zu diskutieren, um am Ende einen guten Weg zu finden, Anreize zur Nutzung von Bussen und Bahnen zu schaffen und gleichzeitig die nachhaltige Finanzierung eines attraktiven und leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs sicherzustellen. Am Ende würden alle Stuttgarter*innen von der Einführung profitieren, denn weniger motorisierter Individualverkehr, weniger Lärm, Stress und Luftverschmutzung führen zu einer besseren Lebensqualität in der Stadt.“


Spekulant hat sich verspekuliert

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24. März 2023In Pressemitteilung3 Minuten Lesezeit

Nachdem die Deutsche Bundesbank offenbar nicht mehr an einem Mietverhältnis in der Eberhardstraße interessiert ist und auch die Commerz Real kein Interesse mehr zeigt, ihre Anteile an der Immobilie aufzustocken, wurde nun die Reißleine gezogen: Die Kaufhof Stuttgart GmbH hat ihre Klage gegen die Stadt Stuttgart bezüglich des Vorkaufsrechts für die Eberhardstraße 28/Steinstraße 4 zurückgenommen. Damit ist der Bescheid über die Ausübung des Vorkaufsrechts durch die Stadt an den Grundstücken bestandskräftig.

„Das sind gute Nachrichten für die städtebauliche Zukunft in Stuttgart“, kommentiert Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Rathaus die Meldung. „Jetzt haben wir doch noch die Chance, das Vorkaufsrecht für die Eberhardstraße 28 auszuüben und durch den Kauf der Grundstücke dort eine wirkliche Aufwertung und Belebung mit unterschiedlichen Nutzungen, wie Handel und Büros, aber auch mit Wohnen und kulturellen und sozialen Angeboten zu erreichen. Diese Entwicklung ist im Sinne der Sanierungsziele und der Stadt in Hinblick auf eine nachhaltige Stärkung der City sowie einer Aufwertung des öffentlichen Raums. Wir wären diesen Schritt gerne gleich gegangen, nun muss er für alle Fraktionen alternativlos sein.“

Es zeigt aber nun, dass unsere Bedenken gegen den Investor Signa und den vom Oberbürgermeister forcierten Vergleich mehr als gerechtfertigt waren.

„Obwohl zahlreiche Fakten bereits auf dem Tisch lagen, die eine solche Entwicklung mehr als möglich erscheinen ließen, hat eine Mehrheit aus CDU, SPD, FDP und Freie Wähler aufs falsche Pferd gesetzt, indem sie einem Vergleich zugestimmt hat, der das Grundstück an der Eberhardstraße der Signa überlassen hätte und damit einem Investor, dem es ganz eindeutig nicht um die Interessen der Stadt geht“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion Andreas Winter.

„Das darf nicht mehr passieren. Nun muss die Stadt schnell handeln und den Kaufvertrag zeitnah unterzeichnen. Und die Signa sollte sich gut überlegen, wie sie sich im weiteren Verfahren der Stadt gegenüber verhält und ob sie die städtebauliche Entwicklung an dieser Stelle weiterhin mit blockieren will. Denn auch hier gilt, man sieht sich immer zweimal (mindestens)“, so Petra Rühle.

„Jetzt muss endlich umgesetzt werden, was wir schon 2022 beantragt haben: Die städtischen Bedarfe, insbesondere im kulturellen und sozialen Bereich, müssen ermittelt und dargestellt werden, auch in Hinblick auf das Haus der Kulturen, denn der Standort Eberhardstraße bietet ganz andere Möglichkeiten als das bislang vom Oberbürgermeister und einiger Fraktionen im Rat forcierte Trostpflästerchen in der Steinstraße oberhalb einer überdimensionierten Tiefgarageneinfahrt. Nun muss geprüft werden, welche dieser Nutzungen sowohl mit den grundlegenden städtebaulichen Zielen, wie einer Stärkung des Einzelhandels, mit innenstadt-kompatiblem Wohnen (auch innovativen Wohnformen) und einer Aufwertung und Belebung des öffentlichen Raums als auch mit den im Gebiet vorhandenen schutzwürdigen Immissionsorten und baurechtlichen Vorgaben vereinbar sind“, so Andreas Winter.


Den Weg zur Verkehrswende ernst nehmen

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21. März 2023In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Die Grünen im Rathaus haben die heutige Beschlussfassung des Stadtentwicklungsausschusses über den Beitritt Stuttgarts zur bundesweiten Städteinitiative „Tempo 30“ begrüßt. Ein modernes Straßenverkehrsrecht, das der Stadtpolitik neue Spielräume eröffne, um den Verkehr stadtverträglicher und homogener zu gestalten, so Grünen-Fraktionschefin Rühle, leiste einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität und Sicherheit auf den Straßen. Die Grünen-Politikerin wirft Oberbürgermeister Nopper vor, durch seine ablehnende Haltung der Stadt Zukunftschancen zu verbauen. Denn viel zu oft schränkt die Straßenverkehrsordnung den Handlungsspielraum der Kommunen zu sehr ein.

„Immer mehr Städte in ganz Deutschland wollen selbst entscheiden, welche Höchstgeschwindigkeit auf ihren Straßen gilt. Grundlage dafür soll eine Regelumkehr von Tempo 50 auf Tempo 30 sein. Mit dem Beitritt Stuttgarts zur Städteinitiative, die der Gemeinderat am Donnerstag nach dem heutigen positiven Ausschussvotum abschließend entscheidet, setzen wir uns nicht nur gemeinsam mit anderen Kommunen für ein flexibleres Straßenverkehrsrecht ein, sondern könnten damit auch eine neue Phase in der städtischen Verkehrspolitik einleiten“, sagt Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Rathaus.

Vor diesem Hintergrund sei die ablehnende Haltung des Oberbürgermeisters im Ausschuss völlig unverständlich. Rühle: „Die Ausschussentscheidung war eine Klatsche für Oberbürgermeister Nopper und dessen oft rückwärtsgewandten Vorstellungen in der Mobilitätspolitik. Nopper verkennt durch seine ablehnende Haltung die Chancen, die für die Stadt von der Ausweitung des kommunalen Handlungsspielraums ausgehen. Wir brauchen Spielräume, straßengenau angemessene Höchstgeschwindigkeiten anzuordnen statt starre Vorgaben des Bundes. Stadtverwaltung und Gemeinderat kennen die Situation vor Ort am besten. Das ist auch eine Frage der kommunalen Selbstverwaltung, wofür der Oberbürgermeister aktiv eintreten sollte.“

Die Regelumkehr leiste zudem einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität und Sicherheit auf den Straßen. Rühle: „Nicht mehr die Einführung von Tempo 30, sondern die von Tempo 50 muss künftig engen Voraussetzungen unterliegen und muss be- gründet werden – damit werden Geschwindigkeitserhöhungen begründungsbedürftig. Viele nötige und breit unterstützte Geschwindigkeitsreduzierungen, beispielsweise im Schwabtunnel oder in der Osterbronnstraße, würden so erst möglich. Nicht zuletzt entlastet dies aufgrund der vielen Reduzierungsvorhaben auch die Stadtverwaltung deutlich und lichtet ganz nebenbei den Verkehrszeichendschungel – und macht aus Flickenteppichen, die durch die bisherigen kleinteiligen Bundesregeln erzeugt wurden wirklich selbsterklärende Straßen.“


Grüner Frühjahrsempfang mit Katja Diehl „Mobilität für eine lebenswerte Welt“

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10. März 2023In Pressemitteilung3 Minuten Lesezeit

„Jede*r sollte das Recht haben, nicht auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein“, sagt Mobilitätsexpertin Katja Diehl am 9. März als Gastrednerin beim Frühjahrsempfang der Grünen im Stuttgarter Rathaus. In ihrer engagierten Rede weißt Diehl einen Weg zu einer gerechten und fairen Mobilität der Zukunft auf, die den Menschen ins Zentrum stellt und die Welt lebenswerter macht.

In Diehls Vorstellung der Zukunft können Menschen Auto fahren, sie müssen es aber nicht mehr, denn es gibt attraktive Alternativen. Doch noch ist die Realität eine andere. Das zeige sich auch darin, dass Pkw-Stellplätze größer als viele Kinderzimmer sind. Ein entsprechend schlechtes Zeugnis stellt Diehl der deutschen Verkehrspolitik aus: „Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg.“ So stellt sie in ihrer Keynote klar: „Es mangelt nicht an guten Ideen, es hapert an der Umsetzung.“ Eindringlich appelliert sie an die Zuhörer*innen: „Lasst uns endlich handeln. Geredet wurde genug.“

Mit ihrem Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Mobilitätswende trifft sie eines der Herzensthemen der Grünen Gemeinderatsfraktion. Seit Jahren setzen sich die Grünen für mehr Lebensqualität und eine klimafreundliche Mobilitätswende in Stuttgart ein. „Auf diesem Weg haben wir auch schon viel erreicht“, betonte Fraktionsvorsitzender Andreas Winter in seiner Begrüßungsrede mit Blick auf die grünen Erfolge der letzten Jahre: „Neben dem Zielbeschluss zur Lebenswerten Innenstadt gelang uns der Beschluss, dass Stuttgart eine echte Fahrradstadt werden soll. Und auch die Verkehrsreduzierung um 50 Prozent auf der B14 ist längst beschlossene Sache. Jetzt geht’s darum, schnell und konsequent in die Umsetzung zu kommen.“

Eine gute Gelegenheit dafür biete sich schon bald bei der Urban Future Conference 2023, bei der auch Katja Diehl wieder in Stuttgart zu Gast sein wird. „Hier wollen wir nicht nur die Entwürfe des Preisgerichtes zeigen, sondern bei einem Aktionstag auf der B14 ein Stück Verkehrsraum erlebbar machen“, so Winter.

Und weiter: „Daneben konnten wir Meilensteine beschließen, wie die Vorlage ‚Weltklima in Not‘, ‚Stuttgart 2035 klimaneutral‘ und der Beschluss, dass in Zukunft alle Entscheidungen im Gemeinderat auf ihre Klimarelevanz hin geprüft und bewertet werden.“

Auch Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper richtete ein Grußwort an die rund 440 Gäste des Grünen Frühjahrsempfangs. Unter ihnen waren Oberbürgermeister a. D. Fritz Kuhn sowie zahlreiche Grüne Mandats- träger*innen aus Stuttgart. Aus dem Landtag waren Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Verkehrsminister Winfried Hermann, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski und Oliver Hildenbrand anwesend sowie die Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg und Michael Bloss.

Musikalisch bereichert wurde der offizielle Teil der Veranstaltung von „SUN – Support Ukraine Network“. Zu dem Projekt um die aus Mariupol stammende Sängerin Kseniia Ivanova haben sich in Stuttgart lebende Musiker*innen unterschiedlicher Herkunft zusammengeschlossen, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Später klang der Abend bei Gesprächen in ungezwungener Atmosphäre aus.


Kostenlose Menstruationsprodukte auf den öffentlichen Toiletten im Stuttgarter Rathaus

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19. Oktober 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Tampons und Binden sind Hygieneprodukte, auf die über die Hälfte der Bevölkerung regelhaft angewiesen ist. Rund 450-mal im Leben bekommen menstruierende Menschen durchschnittlich ihre Periode. Doch wird die Menstruation noch viel zu oft tabuisiert und ins Private geschoben.

„Der barrierefreie Zugang zu Menstruationsprodukten an geschützten Orten, insbesondere in öffentlichen Toiletten, sollte allen Menstruierenden ermöglicht werden – ohne Wenn und Aber. Hier besteht in der Stadt Stuttgart noch Nachholbedarf, weswegen wir im Haushalt 2022/23 auch beantragt haben, dass in einem ersten Schritt zunächst alle Toiletten im Stuttgarter Rathaus und in den Bürgerbüros mit kostenlosen Menstruationsprodukten ausgestattet werden. Diesem Antrag wurde mit übergroßer Mehrheit fraktionsübergreifend zugestimmt“, so Stadträtin Jitka Sklenářová, Mitglied im Beirat für Gleichstellungsfragen der Stadt Stuttgart. „Wir freuen uns, dass unsere Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern nun diesen Piloten auf den Weg gebracht und zumindest im Stuttgarter Rathaus mittlerweile alle Toiletten mit entsprechenden Spendern ausgestattet hat.“

Die Produkte liegen im Rathaus sowohl in den Damen- als auch Herrentoiletten aus, damit sie auch von menstruierenden nicht-binären oder trans*Menschen genutzt werden können.

„In einer aufgeklärten, offenen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Auch Menschen mit Monatsblutung identifizieren sich nicht immer als Frauen. Gerade trans* und inter*Personen, die menstruieren, sind nochmal ganz anderer struktureller Diskriminierung ausgesetzt, da ihre Bedürfnisse insbesondere auch in Hinblick auf Hygieneprodukte und gynäkologischer Versorgung leider oftmals negiert, ignoriert oder gar ins Lächerliche gezogen werden. Auch sie sollten ihre Hygieneprodukte auf öffentlichen Toiletten ganz selbstverständlich scham- und diskriminierungsfrei beziehen und natürlich auch entsorgen können“, so Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Rathaus.


Zumeldung zur Pressemitteilung: Klimaneutralität 2035

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21. Juli 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Mit Erstaunen haben die Grünen im Stuttgarter Rathaus die aktuelle Pressemitteilung zur Vorlage „Klimaneutralität 2035“ des Oberbürgermeisters Dr. Frank Nopper zur Kenntnis genommen. „Dass dies schon vor der Einbringung in die gemeinderätlichen Gremien und ohne die notwendigen Debatten abzuwarten, kommuniziert wird, ist kein guter Stil“, so die Fraktionsvorsitzende Petra Rühle.

Die aktuelle Vorlage ist bereits eine Überarbeitung. Die erste Version wurde direkt nach der Einbringung im Ausschuss für Klima und Umwelt zurückgezogen, da sie über alle Fraktionen hinweg viel Kritik einstecken musste. „So sehr wir begrüßen, dass wir nächsten Mittwoch die Chance haben, mit einer breiten Mehrheit Stuttgart bis 2035 klimaneutral zu machen, hätte der OB auch hier die Beratungen in den zuständigen Gremien abwarten müssen“, so der Fraktionsvorsitzende Andreas Winter.

Kritisch sieht die Grüne Fraktion etwa, dass den Stadtwerken Zielvorgaben gemacht und dafür bereits Investitionsmittel zweckgebunden wer- den sollen, ohne dass diese Ziele auch nur im Entferntesten definiert wären. „Die Zweckbindung weiterer Mittel für den Klimaschutz ist eine Notwendigkeit, aber die müssen dann auch schnell für wirklich konkret anstehende Maßnahmen und Projekte verwendet werden können“, so Petra Rühle.

Dass städtische Gebäude dringend energetisch saniert werden müssen, ist auch nicht erst seit der Vorlage „Klimaneutralität 2035“ bekannt: „Wir haben bereits in den vergangenen Haushaltsberatungen zusätzlich 50 Millionen Euro jährlich dafür bereitgestellt. Was uns jetzt sehr befremdet ist, dass die daraufhin erarbeitete Vorlage 378/2022 zur Umsetzung der energetischen Sanierungsmaßnahmen während des Beratungsverlaufs von den Tagesordnungen der zuständigen Ausschüsse genommen wurde. Das verzögert dringend notwendige Maßnahmen unnötig“, so Rühle.

„Alles in Allem lässt die Vorlage die Ernsthaftigkeit und Flughöhe vermissen, die dem gemeinsamen Ziel, die Klimaneutralität bereits 2035 zu erreichen, angemessen wäre. Statt in großen Linien aufzuzeigen, dass

in allen Bereichen mächtig zugelegt werden muss, verliert sich die Vor- lage in willkürlichen Einzelmaßnahmen von kleinster Körnung wie Orts- bussen. Das wird dem großen Ziel der notwendigen Transformation – raus aus dem fossilen Zeitalter – nicht gerecht“, so Winter.


Panoramabahn: Potenziale der Bahnstrecke heben

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18. Juli 2022In Pressemitteilung1 Minuten Lesezeit

Kappung der Gäubahn in S-Vaihingen vom Tisch

Statement von Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Rathaus zum Ergebnis des heutigen Lenkungskreis Stuttgart 21:

„Mit der heute unterzeichneten Absichtserklärung hat der Lenkungskreis zu Stuttgart 21 unsere langjährige Forderung nach dem Erhalt der Panoramabahn im Wesentlichen erfüllt. Die umstrittene Kappung der Bahnstrecke in Stuttgart-Vaihingen ist damit endlich vom Tisch. Angesichts der Klimakrise und den Herausforderungen der Mobilitätswende eröffnet sich für Stuttgart und die ganze Region damit eine große Zukunftschance.

Wichtig ist jetzt, diese Strecke mit dem Nordhalt, aber vor allem auch mit leistungsstarken Anschlüssen nach Norden und Osten, fit für die Zukunft zu machen. Zudem braucht es eintragfähiges Betreiberkonzept sowie eine breite Debatte über die langfristige Nutzung der Bahnstrecke, inklusive weiterer Haltestellen und Anschlüsse auf Stuttgarter Stadtgebiet, perspektivisch auch nach Süden.


Opernsanierung darf nicht weiter aufgeschoben werden

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15. Juli 2022In Pressemitteilung3 Minuten Lesezeit

Andreas Winter: Weitere Verzögerungen bei der Opernsanierung sind nicht hinnehmbar. OB Nopper muss die zügige Umsetzung der Sanierung auf Landesebene einfordern.

Die Sanierung des Opernhauses ist dringend notwendig, daran besteht für Andreas Winter, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus, kein Zweifel. „Auch die jüngsten Vorfälle wie der Ausfall der Rufanlage der Inspizienz zeigen deutlich, wie notwendig die seit vielen Jahren diskutierte Sanierung des Opernhauses ist. Eine Verzögerung wie die Absetzung der dringenden Beschlüsse auf Landesebene durch die CDU-Fraktion wirft den Zeitplan nochmals nach hinten. Das ist für uns nicht hinnehmbar.“

Andreas Winter sieht bei einer weiteren Verzögerung große Risiken für das Opernhaus. „Was würde passieren, wenn wir jetzt nicht endlich handeln? Der Spielbetrieb im historischen Littmann-Bau wäre nur noch wenige Jahre aufrechtzuerhalten. Und es besteht ein weiteres Risiko: Aus Gründen des Arbeitsschutzes oder des Brandschutzes könnte sogar eine kurzfristige Schließung drohen.“

Die Bedeutung des Opernhauses für die Menschen in Stuttgart und in der Region ist groß. Das Opernhaus ist die Spielstätte für Oper und Ballett und ein zentraler Ort der Begegnung. Die universellen Kunstformen Oper und Ballett/Tanz richten sich an alle Bürgerinnen und Bürger, an alle Menschen hier im Land und darüber hinaus an alle Generationen. Sie verbinden Sprache, Bewegung, Musik, Emotionen und Sinnlichkeit zu einem Gesamterlebnis. Jede Spielzeit besuchen rund 450.000 Menschen die Staatstheater mit Oper, Ballett und Schauspiel.

„Und das ist kein Wunder, denn die Werke handeln von uns, von Menschen in besonderen Situationen und Konflikten. Dabei arbeiten Oper und Ballett mit Erinnerung, Gegenwart und Entwürfen für die Zukunft. Auch die Bilder am Wochenende bei Ballett im Park zeigen, wie aus dem Opernhaus heraus für die gesamte Stadtgesellschaft produziert wird. Im Opernhaus gibt es Karten ab 8 Euro. Für jede Vorstellung, für jede und jeden, der oder die interessiert ist, einschließlich des Fahr

scheins für Hin- und Rückfahrt im VVS-Netz. Außerdem steht das Opernhaus mit über 1.000 Arbeitsplätzen als Arbeitgeberin in der Ver- antwortung.“

Die Erwartungen des Fraktionsvorsitzenden an das Land und die Rat- hausspitze sind klar. „Die Grüne Fraktion und die Landeshauptstadt Stuttgart stehen zu der Sanierung des Opernhauses und dem am 28.07.2021 mit großer Mehrheit beschlossenen Grundsatzbeschluss. Die zentrale Forderung in der Bürgerbeteiligung des Bürgerforums Oper war, dass die begonnene Planung zügig von der Stadtspitze fortgeführt wird. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart hat dies zuletzt noch einmal bekräftigt. Unsere Erwartung ist, dass OB Dr. Frank Nopper dies auch unmissverständlich an das Land und hier ganz besonders an die Fraktion der CDU im Landtag adressiert.“


Panoramabahn: Zukunftsperspektive gemeinsam entwickeln

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14. Juli 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Rühle: Große Entwicklungschance für westliches und nördliches Stadtgebiet

Statement von Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Rathaus zur vorgestellten Potenzialanalyse der Panoramabahn des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart:

„Die Bahnstrecke ist nicht nur für Ausweichverkehre bei einer Unterbrechung der S-Bahn-Stammstrecke wichtig, sondern besitzt darüber hinaus ein großes Potenzial im Hinblick auf eine Erschließungs- und Durchbindungswirkung. Die Panoramabahn bietet als durchgängig zweigleisig nutzbare Tangentiallinie mit einer leistungsstarken Anbindung langfristig große Vorteile und Möglichkeiten für eine dringend notwendige Kapazitätserweiterung im Schienenverkehr. Ge- rade auch für das westliche und nördliche Stadtgebiet eröffnet sich damit ganz neue Entwicklungschance.

Die Untersuchung untermauert damit eindrücklich den politischen Konsens in der Stadt, dass der Erhalt der Panoramastrecke zumindest zwischen Vaihingen und Stuttgart-Nord mit einem Nordhalt als leistungsfähiger Haltestelle und Anbindung nach Norden und Osten für die Mobilitätswende in Stuttgart und der ganzen Region unverzichtbar ist.

Wir brauchen jetzt eine breite Debatte über die langfristige Nutzung der Bahnstrecke auf dem Stuttgarter Stadtgebiet, mit einem tragfähigen Betreiberkonzept, weiteren Haltestellen und Verbindungen sowie perspektivisch einer Anbindung an den neuen Tiefbahnhof durch eine dringend notwendigen Ergänzungsstation – um die Potentiale dieser Schienenstrecke auch entsprechend nutzen zu können.

Vor diesem Hintergrund erwarte ich, dass die Deutsche Bahn ihre umstrittene Stilllegungsabsicht endlich aufgibt und jetzt gemeinsam mit Land, Region und Stadt an einer tragfähigen Zukunftsperspektive arbeitet. Angesichts der Klimakrise und den Herausforderungen der Mobilitätswende ist eine Stilllegung aus der Zeit gefallen.“


GRÜNE: Betrieb der Panoramabahn dauerhaft sicherstellen

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3. Juni 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Städtisches Gutachten bestätigt Kramer-Gutachten zur Betriebspflicht der Panoramastrecke

Als Reaktion auf das uns jetzt vorliegende städtische Rechtsgutachten zur „Panoramastrecke“, das das Kramer-Gutachten im Kern bestätigt, verlangen die GRÜNEN Auskunft darüber, wie die Deutsche Bahn ihre Betriebspflicht nach dem mutmaßlichen Nordhalt-Aus auf der Strecke für den Personenverkehr sicherstellen will. Dazu erklären Petra Rühle und Andreas Winter, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Stuttgarter Gemeinderat:

„Nach dem Kramer-Gutachten im Auftrag des BUND und von Pro Bahn bestätigt nun auch ein Rechtsgutachten im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart, das dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme gebracht wurde: die Betriebspflicht für die sogenannte ‚Panoramastrecke‘ zwischen dem Hauptbahnhof und Vaihingen besteht.

Unklar ist aber, wie das mutmaßliche Aus für den Nordhalt mit der Betriebspflicht in Einklang zu bringen wäre. Wichtig ist, dass allein ein betriebssicherer Streckenzustand wenig Sinn macht, wenn danach durch die fehlende Anbindung nicht auch ein tatsächlicher Personenverkehr auf der Panoramastrecke möglich ist. Notwendig ist dafür ein Nordhalt, perspektivisch eine unterirdische Ergänzungsstation am neuen Hauptbahnhof. Wir verlangen daher Auskunft darüber, wie die Deutsche Bahn dies gewährleisten will.“

Um Klarheit in die aktuelle Debatte zu bringen veranstaltet die Grünen-Fraktion am 24. Juni um 18.00 Uhr eine öffentliche Infoveranstaltung im Keplersaal im Planetarium (Willy-Brandt-Str. 25, 70173 Stuttgart) unter dem Titel „Knoten S21 – jetzt die Weichen stellen für eine echte Verkehrswende!“. Zu Gast sind u. a. Verkehrsminister Winfried Hermann und der Eisenbahnrechtler Prof. Dr. Urs Kramer von der Universität Passau.


Ratsmehrheit stoppt Änderungen der OB-Geschäftskreise

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31. Mai 2022In Pressemitteilung3 Minuten Lesezeit

GRÜNE: OB Nopper ohne Plan für Zukunftsaufgaben

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper ist mit seiner Beschlussvorlage zur Änderung der Geschäftskreise des Bürgermeisteramts gescheitert. Das haben ihm die Fraktionen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, SPD, die FrAKTION, FDP und Puls am Montagabend bei einem gemeinsamen Gespräch klargemacht.

„Am Donnerstag schlagen wir in Stuttgart das nächste Kapitel des Klimafahrplans 2035 für unsere Stadt auf. Dass OB Nopper gerade jetzt die Geschäfts- kreise des Bürgermeisteramts verändern möchte und in den Bereichen Klimaschutz und Mobilität gravierende Festlegungen und Umorganisationen vor- sieht, halten wir fünf Fraktionen für falsch und nicht zielführend“, macht Andreas Winter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stuttgarter Rathaus, deutlich.

Beim Gespräch mit dem OB verliehen die Stadträt*innen ihrer Sorge Ausdruck, dass mit diesem Schnellschuss des OBs das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 in Gefahr gerät und die Stadtverwaltung überlastet werde.

Damit scheitert OB Nopper erneut mit einem seiner Vorschläge an der Mehrheit des Gemeinderates. Die Zusammenarbeit mit dem Hauptorgan der Stadt läuft für ihn immer noch nicht rund. Ob dies nun besser wird, wenn er sich den

noch amtierenden Fraktionsvorsitzenden der SPD, Martin Körner, in ins Bürgermeisteramt holt, um die wichtigen Zukunftsthemen der Stadt voranzutreiben, bleibt abzuwarten.

„Es ist gut und wichtig, dass wir die Vorlage des OBs vom Tisch bekommen haben. Jetzt müssen wir im Zuge der Beratungen des Gemeinderates zur Klimaneutralität 2035 die maßgebliche Frage diskutieren, wer innerhalb der Verwaltung welche Aufgaben übernimmt. Um dies herauszufinden, haben wir vor nicht allzu langer Zeit zudem externe Berater*innen von McKinsy & Company beauftragt. Auch ihre Einschätzung braucht es, um abschließend zu klären, welche Ämter und Abteilungen wie viele Stellen für die Bewältigung dieser Mammutaufgabe benötigen“, sagt Fraktionsvorsitzende Petra Rühle.

Die Fraktionen haben Oberbürgermeister Nopper angeboten, in dieser wichtigen Sache gemeinsam zu einer Stärkung zu kommen.

Andreas Winter und Petra Rühle betonen: „Für uns Grüne ist das unbedingt notwendig, wenn wir unser ambitioniertes Ziel der Klimaneutralität 2035 erreichen wollen. Wir wissen leider schon lange – wir starten mit einem Rückstand in der Umsetzung. Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen sind in allen Sektoren nicht ausreichend. Wir müssen die Geschwindigkeit unserer Emissionsminderung vervielfachen. Das heißt: deutlich mehr in weniger Zeit.“


Diskriminierungsschutz ist städtische Aufgabe

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4. Mai 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Petra Rühle und Andreas Winter, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat, zu den Äußerungen von Oberbürgermeister Nopper:

„Den Rat des Oberbürgermeisters, Gelassenheit zu bewahren und Maß und Mitte zu wahren, sollte er sich selbst zu Herzen nehmen. Auf einen sachlichen Antrag der Fraktion Bündnis90/Grüne im Stuttgarter Rathaus, der zweifelsfrei diskriminierende und sexistische Darstellungen an Fahrgeschäften und Schaustellerbuden thematisiert und auffordert, dass diese zu entfernen, den Antragstellern vorzuwerfen, den Gemeinderat als Zensurbehörde, zum Hohen Rat der Tugend- und Sittenwächter, zum Gremium der Inquisitoren und Diskriminierungsfahnder entwickeln zu wollen, zeugt nicht von Gelassenheit sondern führt die Begriffe wie Maß und Mitte geradezu ad absurdum. Der Oberbürgermeister sollte dringend abrüsten und sich die Zeit nehmen, über diese Formulierungen neu nachzudenken.

Die Grüne Fraktion und eine große Mehrheit im Rat kämpfen seit Jahren gegen Diskriminierung und Ausgrenzung jeglicher Art, und das ist auch gut so. Diskriminierungen verletzten die Würde von Menschen. Es ist gerade Aufgabe aller staatlichen Stellen und damit auch der Landeshauptstadt, jeglicher Diskriminierung entschieden entgegenzutreten.

Bei den von uns thematisierten Bildern geht es auch nicht um eine Frage von Sittlichkeit oder Tugend, um Zensur, sondern schlicht darum, ob diese Darstellungen noch mit dem Grundverständnis einer diskriminierungsfreien Werbung in Einklang zu bringen ist. Übergriffigkeiten, gewaltsames Entkleiden einer Person gegen ihren Willen sind zu Recht Straftatbestände und gehören nicht zum Interieur der Illustration eines Familienfestes. Sie gehören, wie das unsägliche Statement des Oberbürgermeisters in diesem Zusammenhang, höchstens in die Annalen einer geschichtlichen Aufarbeitung zum Thema Sexismus und diskriminierenden Belustigung, wie sie früher leider Usus war.

Dringend erscheint uns, angesichts mancher Einlassungen in den sozialen Medien aber auch angesichts einer wenig gelassen wirkenden Pressemitteilung des Oberbürgermeisters, geboten, dass die Gleichstellungsstelle der Stadt eine Fortbildungskampagne zum Thema Sexismus macht. Gerade aus dem Statement des Oberbürgermeisters springt einen die Unwissenheit und unsägliche Verwechslung von Sexualität und Lust im Gegensatz zu Sexismus als sexualisierte Diskriminierung förmlich an.