Mehr Windenergie in Stuttgart

Aktuell wird darüber diskutiert, wo in Stuttgart Windkraftanlagen errichtet werden könnten. Wir begrüßen, dass die Stadt den Vorschlag des Verbands Region Stuttgart durch zusätzliche Flächen für Windkraft ergänzt hat.

Denn: Wollen wir unser Klimaneutralitätsziel 2035 erreichen, müssen wir – neben der städtischen PV-Offensive – die Windenergie schnell und massiv ausbauen. Nur so können wir den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung weiter steigern.

Und nicht nur der Klimaschutz liefert gute Argumente für den Ausbau der Windenergie. Als starker Wirtschaftsstandort benötigt Stuttgart viel Strom. Zudem hat uns nicht zuletzt der Ukrainekrieg gezeigt, wie wichtig es ist, unabhängiger von fossiler Energie zu werden.

Grüner Heiner wird leistungsfähiger

Bisher ist die Windenergieanlage auf dem Grünen Heiner in Weilimdorf die einzige in Stuttgart. Sie soll durch eine leistungsstärkere ersetzt werden und künftig sieben Mal so viel Strom erzeugen. Allerdings ist diese eine Anlage ein viel zu kleiner Beitrag Stuttgarts für die Energiewende.

Was die Stadt vorschlägt

Doch wie sieht der Vorschlag der Stadt an die Region nun konkret aus? Vorgesehen waren ursprünglich vier Vorranggebiete auf Stuttgarter Gemarkung: Grüner Heiner, BB-23 und Spitalwad/Bernhartshöhe entlang der Autobahn sowie das Gebiet Sandkopf. Auch die Option auf Flächen im Tauschwald zwischen Weilimdorf und Feuerbach soll gewahrt werden. Wir haben uns zudem erfolgreich dafür stark gemacht, dass die Stadt der Region empfiehlt, entlang der Autobahnen alle Flächen für Windenergie zu nutzen, die möglich sind. Hiermit werden mehr Ersatzflächen angeboten, da die Bernhartshöhe mit der Nähe zum künftigen Wohngebiet Eiermann zumindest teilweise wegfällt.

Bis zu sieben neue Windkraftanlagen

Auf den nun vorgeschlagenen Vorranggebieten könnten bis zu sieben neue Windkraftanlagen entstehen, die jedes Jahr bis zu 98 Gigawattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 100.000 Personen. Zudem könnten mit den sieben Anlagen unter Berücksichtigung aller Emissionen für Herstellung, Bau, Betrieb, Rückbau und Entsorgung 40.600 Tonnen CO2 pro Jahr in Stuttgart eingespart werden. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Windkraftanlagen während des Betriebs keinerlei Schadstoffemissionen erzeugen.

80 Prozent Erneuerbare bis 2030

2023 kam erstmals mehr als die Hälfte (55 Prozent) unseres Stroms aus Erneuerbaren. Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen – vor allem an Land. Um die bundesweiten Ausbauziele zu erreichen, bleibt jedoch weiterhin viel zu tun: Bis 2030 soll der Anteil der Erneuerbaren bei 80 Prozent liegen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch wir in Stuttgart einen Beitrag leisten und mehr Windkraftanlagen errichten. Jede Windkraftanlage zählt!