Keine Bebauung des Birkacher Felds

1. Oktober 2024In Stadtentwicklung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Pressemitteilung, Wohnen3 Minuten Lesezeit
Wir wollen, dass das Birkacher Feld nicht bebaut wird. Foto: Foto: Martin Hahn, Wikimedia.org

Zumeldung zum Bericht in der Stuttgarter Zeitung „SPD bringt Birkacher Feld wieder ins Spiel“ vom 23.09.2024

Wir lehnen den Vorstoß der SPD im Stuttgarter Gemeinderat ab, wertvolle Außenflächen wie das Birkacher Feld bebauen zu wollen. Auch in Zukunft werden wir uns gegen eine Bebauung des Acker- und Grünareals im Stadtbezirk Birkach stark machen.

Die Argumente hierfür liegen auf der Hand: Erstens: Für uns GRÜNE im Stuttgarter Rathaus gilt nach wie vor der Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung, insbesondere aus Klima- und Naturschutzgründen. „Anstatt das Birkacher Feld oder Freiflächen in den Möhringer Gebieten Trautäcker und Salzäcker zu bebauen, machen wir uns für eine qualitätsvolle Nachverdichtung auf Flächen stark, die bereits zur Verfügung stehen“, betont unser Fraktionsvorsitzender Björn Peterhoff. So ist das Birkacher Feld ein regionaler Grünzug, der als Naherholungsgebiet dient, mit wertvollen Böden, die für nachfolgende Generationen erhalten werden müssen. „Wer Frischluftschneisen bebaut und Flächen versiegelt, konterkariert den Klimaschutz“, so Björn Peterhoff weiter. „Denn: Einmal bebaute Flächen sind für Landwirtschaft, Versickerung und Natur unwiderruflich verloren. So kann man das Klimaschutzziel 2035 nicht erreichen.“

Zeit spricht auch dagegen

Zweitens: Ein weiteres Argument gegen das Projekt ist die Zeit. Aufgrund der äußerst hohen baurechtlichen Hürden wäre eine Bebauung des Birkacher Felds frühestens in 25 Jahren möglich. „Somit würde das Projekt keinen Beitrag dazu leisten, die aktuelle Wohnraumnot in unserer Stadt zu lindern“, sagt unsere Fraktionsvorsitzende Petra Rühle.

Fokus auf bereits beschlossene Projekte

Drittens: Ein weiteres Wohnbauprojekt würde aus unserer Sicht erhebliche Mehrarbeit für die Verwaltung bedeuten, insbesondere für das Baurechtsamt und das Amt für Stadtplanung und Wohnen, die ohnehin bereits überlastet sind. „Anstatt noch ein Wohnbauprojekt zu beschließen, sollten sich Politik und Verwaltung auf die Projekte konzentrieren, die bereits auf den Weg gebracht worden sind“, so Petra Rühle.

Rechnung der SPD geht nicht auf

Anders als die SPD im Stuttgarter Rathaus vermutet hatte, strebt die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler keine Bebauung des Birkacher Feldes an. „Das heißt: Die SPD könnte den Wohnungsbau auf dem Birkacher Feld nur mit den Stimmen der AfD durchbringen“, gibt Björn Peterhoff zu bedenken. „Damit scheint die Rechnung der SPD nicht aufzugehen.“

Petra Rühle ergänzt: „Wir wundern uns auch über die Haltung der Vertreter*innen von VOLT. In ihrem Kommunalwahlprogramm für Stuttgart hat VOLT nicht nur den Klimaschutz zu einem zentralen Thema gemacht und sich beispielsweise für den Erhalt von Grünflächen und Frischluftschneisen ausgesprochen. Auch die Stärkung von Naturschutz und Landwirtschaft wurde im Wahlprogramm hervorgehoben. So heißt es im Kapitel zum Wohnungsbau: »Der sparsame Umgang mit Flächen ist dringend notwendig.« Trotzdem stellt sich VOLT nun hinter die Bebauung des Birkacher Felds. Das passt für uns nicht zusammen.“