Die Stadt Stuttgart ist Trägerin von über 180 Tageseinrichtungen, die sich um ganzen Stadtgebiet verteilen. Bild: SementsovaLesia, iStock
Die geplante Erhöhung der Kitagebühren bewegt derzeit viele Stuttgarter Familien. Für den kommenden Doppelhaushalt 2026/2027 hat die Verwaltung massive Gebührenerhöhungen vorgeschlagen. Demnach würden die Kita-Gebühren in Stuttgart bis 2031 auf bis zu 823 Euro steigen – allerdings nur im absoluten Extremfall, also für eine Ganztages- plus Randzeitbetreuung (50 Stunden) für Kinder unter drei Jahren inklusive Essen.
Für uns ist klar: Die von der Verwaltung vorgeschlagene massive Erhöhung der Kitagebühren tragen wir nicht mit. Wir brauchen in Stuttgart langfristig eine verlässliche, kostengünstige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Deshalb haben wir gemeinsam mit der CDU-Fraktion einen Vorschlag vorgelegt, der deutlich geringere Gebührenerhöhungen vorsieht.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren muss die Stadt Stuttgart sparen. Diese besondere Situation erfordert besondere Maßnahmen. Als mitgrößte Fraktion haben die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus die Richtung des Haushaltsentwurfs des Oberbürgermeisters entscheidend mitgestaltet.
„So konnten wir bereits viele zentralen Punkte im Haushalt verankern und müssen nun deutlich weniger Anträge stellen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Björn Peterhoff. Bereits in den Haushalt verhandelt sind Mittel in Höhe von 600 Millionen Euro jährlich für Investitionen in Schulen, Straßen und städtische Gebäude. „Wichtig ist uns auch, am Ziel der Klimaneutralität festzuhalten. Deshalb bleiben die erfolgreichen städtischen Förderprogramme bestehen. Außerdem stellen wir zusätzliche Mittel für die Stadtwerke und das Energieberatungszentrum (EBZ) bereit und investieren in den Ausbau von Nahwärmenetzen“, so Peterhoff.
Eine funktionierende Verwaltung braucht attraktive Angebote für Mitarbeiter*innen. Die GRÜNE Fraktion hat sich daher für den Erhalt des Deutschlandtickets für alle städtischen Mitarbeiter*innen, für Azubiwohnen sowie zusätzliche Planungsmittel für Verwaltungsgebäude stark gemacht.
Bestehendes soziales Netz erhalten
Außerdem haben sich die GRÜNEN für die Fortführung vieler freiwilliger sozialer Leistungen eingesetzt – etwa des Sozialtickets der SSB, der Bonus- und Familiencard oder des Ausbaus der Schulsozialarbeit. „Während andere Kommunen in diesem Bereich sparen, erreichen wir in Stuttgart erstmals mit diesem Haushalt eine flächendeckende Versorgung an allen allgemeinbildenden Schulen mit Schulsozialarbeiter*innen“, betont die Fraktionsvorsitzende Petra Rühle.
In den vergangenen zehn Jahren konnte die Stadt ihre Angebote in der Jugendhilfe massiv ausweiten. Trotz schwieriger Haushaltslage bleiben die geschaffenen Strukturen erhalten – und werden teilweise sogar deutlich ausgebaut. „Von der Arbeitsförderung über Begegnungsstätten und Stadtteilhäuser bis zur Wohnungslosenhilfe – wir wollen das bestehende soziale Netz erhalten und erfolgreiche Projekte wo immer möglich fortführen“, so Rühle
Stuttgarter Familien im Blick
Trotz einer insgesamt soliden Haushaltslinie sieht die GRÜNE Fraktion Nachbesserungsbedarf – etwa beim Vorschlag der Verwaltung zur Erhöhung der Kitagebühren. „Die Kitagebühren in Stuttgart liegen seit Jahren auf einem niedrigen Niveau, auch im Vergleich zu umliegenden Kommunen. Die nun von der Verwaltung geplante massive Erhöhung schießt über das Ziel hinaus“, erklärt Rühle. Und weiter: „Wir setzen uns dafür ein, die zunächst anvisierten Gebühren in einzelnen Betreuungsformen abzusenken und die Erhöhung in zwei Stufen jeweils zu Beginn des Kita-Jahres einzuführen – so entlasten wir die Familien.“ Mit dem gemeinsamen Vorschlag von CDU und GRÜNE wird die ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagene jährliche Steigerung von 10 Prozent ab 2027 um Zweidrittel reduziert. Damit lägen die Kosten für einen Ganztagesplatz für unter 3-Jährige (40 Stunden) inklusive Essen im Kita-Jahr 2027/28 bei 355 Euro und ab 2030 bei 387 Euro. Bei anderen Betreuungsformen sogar deutlich darunter. Dank der Bonus- und Familiencard werden Stuttgarter Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen auch künftig bei den Kitagebühren entlastet.
50 GRÜNE Haushaltsanträge für eine nachhaltige Stadt
Mit 52 Haushaltsanträgen sowie vier Stellenanträgen mit einem Volumen von insgesamt rund 9 Millionen Euro sowie 12,5 Millionen Euro für die Stadtwerke setzt die GRÜNE Fraktion weitere Schwerpunkte: „Wir fördern die Pflanzung von 350 Bäumen jährlich, unterstützen Greenscouts und treiben die Weiterentwicklung des Superblocks in der Augustenstraße voran. Außerdem wollen wir die Einrichtung neuer Schulstraßen fördern“, erläutert Peterhoff. Auch im Kulturbereich setzen die GRÜNEN auf Augenmaß: „Gemeinsam mit der CDU haben wir einen Vorschlag erarbeitet, wie notwendige Einsparungen maßvoll und verträglich umgesetzt werden können – ohne dass insbesondere kleinere Institutionen oder für die Kulturlandschaft ungemein wertvolle, bislang befristete Projekte und Institutionen gefährdet werden“, ergänzt Rühle.
So soll der „Neue Stadtraum B14“ aussehen: Statt Stadtautobahn gibt's mehr Stadtgrün und Bäume, mehr Platz für Radfahrende und Zufußgehende sowie Sicherheit für Groß und Klein. Illustration: Studio Rustemeyer
Für alle, die an unsere GRÜNEN Touren im Sommer nicht teilnehmen konnten oder nur einen Platz auf der Warteliste bekommen haben, gibt es jetzt eine neue Gelegenheit: Unter dem Titel Lebenswerte Innenstadt & B14 lädt unser Fraktionsvorsitzender Björn Peterhoff am Mittwoch, 12. November, um 16.30 Uhr alle Interessierten ein, mehr über die geplante Umgestaltung der B14 zu erfahren.
Zu den Highlights gehören eine Führung durch das neue Haus des Tourismus am Marktplatz – mit Besichtigung der Dachterrasse – sowie der Besuch der Rosenstein-Ausstellung: Das Büro asp Architekten, Gewinner des internationalen städtebaulichenWettbewerbs „Neuer Stadtraum B14“, stellt den aktuellen Planungsstand vor – anschaulich erläutert an einem mehrere Meter langen Modell der B14.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher bitten wir um Anmeldung über diese Webseite.
Lebenswerte Innenstadt & B14
*Zusatztermin aufgrund der hohen Nachfrage im Sommer*
TERMIN: Mittwoch, 12. November, 16.30 Uhr | Dauer: ca. 2 Stunden
Mit: Vertreter*innen des Hauses des Tourismus, der asp Architekten GmbH sowie unserem Fraktionsvorsitzenden Björn Peterhoff
Start- & Treffpunkt: Eingang Haus des Tourismus am Marktplatz, Marktstraße 2, 70173 Stuttgart Stationen: Haus des Tourismus, Leonhards- & Wilhelmsplatz, Rosenstein-Ausstellung Highlights: Führung durch das neue Haus des Tourismus am Marktplatz inklusive Dachterrasse & Besuch der Rosenstein-Ausstellung mit dem Büro asp Architekten Gemeinsamer Abschluss: knitz Restaurant im Haus des Tourismus am Marktplatz
Parklets und Co. fördert die Stadt mit einem Fonds, den wir beantragt haben. Foto: Redaktion
Stuttgart steckt in finanziell schwierigen Zeiten – und doch gibt es gute Nachrichten: Mit zwei neuen Förderprogrammen, die auf unsere Initiative zurückgehen, wird bürgerschaftliches Engagement und die Nachtkultur gezielt gestärkt. Denn klar ist: Der Wandel zu einer lebenswerten, zukunftsfähigen Stadt gelingt nur gemeinsam.
Foto: Patrick Vexler
„Die Stadtverwaltung kann den notwendigen Wandel, um klimafit zu werden, nicht allein stemmen – wir brauchen Bürger*innen, die sich einbringen.“
Marcel Roth, Stadtrat
Genau hier setzt das neue Förderprogramm für bürgerschaftliches Engagement im öffentlichen Raum an. Wer Ideen für die Gestaltung seiner Nachbarschaft hat – sei es durch Parklets, Pflanzkübel, Sitzgelegenheiten oder kreative Aktionen – kann ab sofort Unterstützung beantragen. Gefördert werden Projekte mit bis zu 25.000 Euro für Materialkosten. Damit können aus Ideen sichtbare Veränderungen entstehen – mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Orte der Begegnung.
Das Programm soll Lust machen, Verantwortung zu übernehmen und den öffentlichen Raum aktiv mitzugestalten. Gerade kleine, kreative Projekte in den Quartieren zeigen: Wandel beginnt nicht oben in der Verwaltung, sondern unten – bei den Menschen, die sich vor Ort engagieren.
Nachtkultur wird gefördert
Auch in der Nacht ist Stuttgart lebendig – Clubs, Bars und Spielstätten tragen zur kulturellen Vielfalt und zur Attraktivität unserer Stadt bei. Gleichzeitig stehen viele von ihnen unter Druck: Das Ausgehverhalten hat sich verändert, Betriebskosten steigen, und strenge Auflagen erschweren den Betrieb. Hinzu kommen Konflikte mit Anwohnenden wegen Lärm, die bereits zur Schließung mancher Orte geführt haben.
Um diesem Problem zu begegnen, hat die Stadt den Infrastrukturfonds für Clubs und Livespielstätten eingerichtet. Mit dem Förderprogramm „Infrastrukturfonds – Schallminderung“ werden Investitionen gefördert, die Lärm reduzieren – etwa bauliche Schallschutzmaßnahmen, Gutachten oder innovative technische Lösungen. „Stuttgarts Nachtkultur ist ein wichtiger Standortfaktor“, sagt Stadtrat Marcel Roth. „Das Programm hilft bestehenden Clubs, Konflikte zu entschärfen und ihre Zukunft zu sichern.“
Für uns sind beide Förderprogramme Ausdruck einer lebendigen Stadtgesellschaft. Wer selbst Verantwortung übernimmt, trägt dazu bei, Stuttgart schöner, nachhaltiger und lebenswerter zu machen – am Tag wie in der Nacht.
Blick von der Uhlandshöhe auf die City. Bild: Redaktion
Vor uns liegt der Doppelhaushalt 2026/2027. Am 9. Oktober wird Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper den Entwurf in den Gemeinderat einbringen – zwei Wochen später als ursprünglich vorgesehen. Die Verzögerung macht deutlich, wie angespannt die Situation ist: Erst im August wurden die Referate und Ämter erneut aufgefordert, verbindliche Sparvorschläge vorzulegen.
Sparen mit Augenmaß Wir GRÜNE werden den Entwurf sehr genau prüfen. Klar ist: Alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten – doch wir dürfen Stuttgart nicht kaputtsparen. „Gerade deshalb braucht es Augenmaß und Weitsicht. Denn wenn am Ende die Folgekosten höher sind als die Einsparungen, schadet das unserer Stadt doppelt“, betont unser Fraktionsvorsitzender Björn Peterhoff.
Einschnitte bei Klimaschutz und Mobilitätswende sehen wir besonders kritisch – denn hier geht es darum, unsere Stadt zukunftsfähig zu machen. Auch im sozialen Bereich gilt es, mit Bedacht vorzugehen: „Stuttgart soll eine Stadt des Miteinanders bleiben. Wir wollen den sozialen Zusammenhalt sichern und Menschen in schwierigen Lebenslagen zuverlässig unterstützen“, stellt unsere Fraktionsvorsitzende Petra Rühle klar.
Einstellungsstopp für freiwillige Aufgaben
Eine erste wichtige Entscheidung zur Haushaltskonsolidierung ist bereits gefallen: Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung einen befristeten Einstellungsstopp bis Ende März 2026 beschlossen. Wichtig ist uns, dass die Übernahme von Auszubildenden gesichert bleibt. Der Stopp gilt ausschließlich für freiwillige Aufgaben. Pflichtaufgaben – etwa in Bildung, Sicherheit oder Daseinsvorsorge – müssen selbstverständlich weiter finanziert und personell ausgestattet werden.
Bevor konkrete Einsparungen greifen, muss die Finanzsituation außerdem noch einmal transparent dargestellt werden. Offene Forderungen gegenüber Land und Bund, etwa bei den Unterbringungskosten, sind bislang nicht ausgeglichen. Hier erwarten wir mehr Klarheit. Die Lage ist anspruchsvoll, doch sie eröffnet auch die Chance, bewusst Schwerpunkte zu setzen und Stuttgart zukunftsfähig aufzustellen.
Weiter investieren in die Zukunft Stuttgart darf nicht denselben Fehler machen wie in den 1990er Jahren, als wichtige Zukunftsthemen kaputtgespart wurden. Wir müssen weiter investieren – in Klimaschutz, soziale und kulturelle Infrastruktur, nachhaltige Mobilität und Bildung. Mit klaren Prioritäten und gemeinsamer Anstrengung wird es gelingen, diese Herausforderung zu meistern.
Wir möchten das Wassernetz zurück in städtischer Hand haben. Foto: Imani, Unsplash
UPDATE: Nachdem sich die Landeshauptstadt Stuttgart und die Netze BW Wasser GmbH auf einen Vergleich geeinigt hatten, stimmte der Gemeinderat diesem am 9. Oktober 2025 mehrheitlich zu. Am 17. Oktober 2025 unterzecihneten die Stadt und die EnBW die Vereinbarung über die künftige Wasserversorgung. Mit dieser Einigung endet nicht nur ein jahrelanger Streit – sie schafft zugleich Rechtssicherheit und eröffnet die Möglichkeit, die Planungen für eine sichere und verlässliche Trinkwasserversorgung voranzutreiben. Konkret erhält die Landeshauptstadt drei Sitze im Aufsichtsrat der Netze BW Wasser GmbH und sichert ihre Wasserversorgung für 17 Jahre, ohne Eigenkapital aufbringen zu müssen.
Nach jahrelangem Rechtsstreit mit der EnBW um das Stuttgarter Wassernetz liegt nun erneut ein Vergleichsvorschlag auf dem Tisch. Der Streit reicht weit zurück: In den 1990er-Jahren war das städtische Wassernetz an die EnBW vergeben worden. In den damaligen Verträgen fehlte jedoch eine klare Regelung, wann die Konzession tatsächlich endet. Dieses Versäumnis führte zu einem langen Rechtsstreit, der hohe Kosten verursachte, aber keine Klarheit brachte.
„Anders als die bisherigen Verträge sieht der neue Vorschlag nun eine Endschaftsklausel vor – ein fixes Datum, an dem die Konzession endgültig ausläuft“, erläutert unsere Fraktionsvorsitzende Petra Rühle. „Damit wird zumindest die Grundlage geschaffen, das Netz in Zukunft erwerben zu können. Mit dem Vergleich gibt es nun endlich Rechtssicherheit und Planbarkeit. Wichtig ist nun, für Transparenz zu sorgen: Ohne Einblick in Bücher und Netzzustand lässt sich kein fairer Kaufpreis ermitteln. Sollten sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen oder die Mehrheitsverhältnisse bei der Netze BW ändern, hat die Stadt ein Vorkaufsrecht. Auch Bezugsrechte sowie der Umgang mit den betriebsnotwendigen Grundstücken sind nun geregelt. “
Handlungsspielraum statt Risiko
Klar ist auch: Ein sofortiger Kauf wäre weder aktuell machbar noch seriös, solange keine Transparenz über Zustand und Wert der Netze besteht. Die Vereinbarung schafft den notwendigen Handlungsspielraum und bietet der Stadt neben einer Endschaftsklausel gleichzeitig umfassende Schutz- und Mitspracherechte. Sie sichert die Option auf einen Rückkauf, ohne die Stadt heute zu überfordern. Damit wird ein Risiko vermieden und gleichzeitig der Weg geebnet, Rücklagen für die Zukunft aufzubauen.
Auch Fraktionsvorsitzender Björn Peterhoff betont: „Die präsentierten Eckpunkte sind ein wichtiger Schritt, doch wir brauchen noch weitere Informationen, bevor wir abschließend über den Vergleich entscheiden. Sollte der Gemeinderat zustimmen, müssen wir heute schon Vorsorge treffen, damit die Stadt in 17 Jahren finanziell und organisatorisch in der Lage ist, das Wassernetz zurückzukaufen und zu betreiben.“
Für uns bleibt entscheidend: Mit dem möglichen Vergleich endet ein langer Streit, Rechtssicherheit wird geschaffen, Transparenz hergestellt und Planungen können begonnen werden. Nur so stellen wir sicher, dass die Wassernetze in Zukunft wieder in städtische Hand gelangen können.
Ein Blickfang am Züblin-Parkhaus: das Mural „Beautiful Decay“ der Stuttgarter Künstlerin Julia Humpfer. Foto: PFFFESTIVAL
Vier großformatige Kunstwerke in Süd, Mitte und West haben wir bei unserer GRÜNEN Tour „Urban Art: Kunst an Wänden“ am 8. September 2025 mit dem Rad erkundet. Mit dabei: unser Stadtrat Marcel Roth und Jan Ducks, einer der Initiator*innen des PFFFestival, der viele spannende Einblicke hinter die Kulissen gegeben hat.
Das PFFFestival fand in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt: Zwischen dem 30. Juli und Ende August gestalteten internationale und lokale Künstler*innen fünf neue Murals im Stuttgarter Stadtgebiet.
Foto: Patrick Vexler
Seit Beginn unterstützen wir das PFFFestival kulturpolitisch. Mit unserer GRÜNEN Tour wollten wir zeigen, welche spannenden Kunstwerke im öffentlichen Raum entstehen – und zugleich auch den Blick auf unabhängig entstandene Werke werfen.
— Marcel Roth, Stadtrat und kulturpolitischer Sprecher
Wem gehört die Stadt? Gestartet sind wir am Marienplatz in Stuttgart-Süd. Nach der Begrüßung durch Marcel Roth und Jan Ducks stand das Kunstwerk „Festung Europa“ in der Möhringer Straße im Fokus: ein Kreis aus zwölf gelben Stacheldrahtelementen auf blauem Grund – eine Anspielung auf die EU-Flagge.
„Wir haben hier eine sehr politische Arbeit. Das Leid an Europas Grenzen muss aufhören“, so Marcel Roth. Der Künstler – aktuell auf einem Seenotrettungsboot im Mittelmeer im Einsatz – kritisiert damit die Abschottung der EU. „Sogar Jan Böhmermann hat das Werk auf Instagram gewürdigt, während er sonst für Stuttgart wenig übrig hat“, so Marcel Roth.
Das Kunstwerk wirft die Frage auf: Wem gehört die Stadt? „Ich finde die Stadt spannender, wenn Künstler:innen sie sich aneignen“, so Marcel Roth. Ob auch der Eigentümer des Gebäudes diese Haltung teilt? Das Bild wurde bereits mehrfach beschädigt – und stets vom Künstler repariert.
Kreislauf der Natur Nächste Station war das Züblin-Parkhaus in Mitte – ein kommunalpolitischer Dauerzankapfel. „Noch immer ist unklar, ob es abgerissen oder für dringend benötigten Wohnraum umgenutzt wird“, erklärt Marcel Roth. Immerhin: Solange es steht, bleibt auch das Mural „Beautiful Decay“ erhalten, das die Stuttgarter Künstlerin Julia Humpfer 2023 für das PFFFestival realisiert hat. Ihr Werk thematisiert den Kreislauf der Natur: Aus Erde entsteht Leben, das nach dem Tod wieder zur Erde zurückkehrt.
Das größte Mural Stuttgarts Das Züblin-Mural ist keineswegs das größte. Mit 46 Metern Höhe und 20 Metern Breite hat der Künstler IOTA in diesem Jahr in Stuttgart-Freiberg das bislang größte Stuttgarter Mural geschaffen – die 20. Fassade im Rahmen des PFFFestival in der Wallensteinstraße.
Julia Humpfer benötigte für ihr Kunstwerk rund eine Woche, unterstützt durch eine höhenverstellbare Hebebühne und ein Gerüst. Während der Arbeit kam sie mit vielen Menschen aus dem Bohnen- und Leonhardsviertel ins Gespräch. Manche reagierten kritisch, besonders Menschen, die auf der Straße leben: „Viele empfanden es als Affront, dass hierfür Geld ausgegeben wird“, erzählt Julia Humpfer bei unserer Tour. Diese Erfahrung hat ihr Bewusstsein für die Rolle von Kunst im öffentlichen Raum geschärft.
Ohne Kultur geht’s nicht Unser Stadtrat Marcel Roth hat für die kritischen Reaktionen von Wohnungslosen Verständnis. „Andererseits: Kunst im öffentlichen Raum kommt allen zugute. Sie ist eine einfach zugängliche Form, Kunst zu erleben. Und Jan Ducks ergänzt: „Ohne Kultur geht’s nicht. Was bleibt von einer Gesellschaft, wenn Kulturtöpfe gestrichen werden?“
Kunst soll berühren Für die Zukunft wünscht sich Julia Humpfer, dass das PFFFestival weitergeht und noch mehr Menschen den Mut haben, „so etwas“ zuzulassen. „Ein Kunstwerk muss nicht unbedingt hübsch sein – entscheidend ist, dass es Emotionen auslöst.“
Nachwuchskünstler*innen fördern Die Förderung von Nachwuchskünstler*innen wie ihr liegt den Macher*innen des PFFFestival am Herzen. „Wir wollen nicht nur etablierte Namen einladen, sondern auch jungen Künstler*innen eine Bühne geben“, erklärt Jan Ducks. Außerdem werde auf Geschlechtergerechtigkeit geachtet – aktuell liegt das Verhältnis knapp unter der 50:50-Marke.
Autocollage am Berliner Platz Nach dem Halt am Züblin-Parkhaus haben wir zwei neue Fassaden besucht, die in diesem Jahr für das PFFFestival entstanden sind: das Werk von Fred Battle am Berliner Platz und das Mural von Jack Lack in Stuttgart-West.
Fred Battles Arbeit zeigt aufgestapelte Autos – wie auf einem Schrottplatz. Der international tätige Künstler setzt urbane Szenen gerne zu neuen, surrealen Motiven zusammen. Sein Werk in Stuttgart polarisiert: Für die einen ist es ein Denkmal für eine autofreie Stadt, für andere ein Affront gegen Stuttgart, weil ein BMW und kein Mercedes dargestellt ist. „Alle sind sich jedoch einig, dass es super umgesetzt ist“, sagt Jan Ducks. Proportionen, Schattierungen, Dreidimensionalität und Farbgebung beeindrucken. „Fred Battles Arbeiten erkennt man sofort an den Farben“, so Jan Ducks. Allein einen Tag habe der Künstler damit verbracht, sie zu mischen.
Zwei Äffchen in Waagschalen Den Abschluss bildete das Mural von Jack Lack an der Ecke Forst-/Johannesstraße in Stuttgart-West. Es zeigt eine junge Frau mit Waage, in deren Schalen zwei Äffchen sitzen – ein Symbol für Entscheidungen. „Bei jeder Entscheidung sitzen sozusagen ein Engelchen und ein Teufelchen auf der Schulter“, erläutert Jan Ducks das Kunstwerk.
Übrigens: Im Westen finden sich noch zwei weitere Murals:
Wandakquise das ganze Jahr Insgesamt gibt es inzwischen 20 neue Murals in Stuttgart. Neue Flächen werden ganzjährig akquiriert, was durch das gewachsene Standing des Festivals inzwischen einfacher geworden ist. Manche Eigentümer*innen geben den Künstler*innen freie Hand, andere wollen bei der Gestaltung mitsprechen. „Viele wollen keine politischen Botschaften wie Kapitalismuskritik an ihren Fassaden“, so Jan Ducks.
Für 2026 sind bereits drei Fassaden fix. „Deshalb ist es wichtig, dass die städtische Förderung im nächsten Doppelhaushalt 2026/2027 fortgeführt wird“, fordert Jan Ducks. Als GRÜNE Fraktion werden wir uns dafür einsetzen, dass unsere Stadt auch künftig bunter und lebenswerter wird – auch durch großformatige Kunstwerke im ganzen Stadtgebiet.
Über das PFFFestival
Das PFFFESTIVAL – Urbane Kunst in Stuttgart findet seit 2022 statt. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Stuttgart, der Baden-Württemberg-Stiftung und dem Kunstverein Wagenhalle. Ziel ist es, die Stadt langfristig bunter und lebenswerter zu machen.
Die Stadt Stuttgart fördert das Festival – Stand jetzt – bis einschließlich 2025 mit jährlich 120.000 Euro. Alle Werke werden von Anfang bis Ende dokumentiert; künftig sollen Infos und Videos direkt vor Ort über QR-Codes abrufbar sein.
Das Hauptklärwerk Mühlhausen von oben. Foto: Redaktion
Pulveraktivkohle und PV-Anlage, Schwimmschlamm und Spurenstoffe – bei unserer GRÜNEN Tour durchs Hauptklärwerk Mühlhausen erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke und lernten ganz nebenbei auch neue Fachbegriffe.
Das Interesse an unserer zweiten GRÜNEN Tour in diesem Sommer „Doppelt stark: Das Hauptklärwerk Mühlhausen reinigt Wasser und gewinnt Energie“ war groß – die Warteliste entsprechend lang. Am Ende konnten 40 Interessierte an der Führung teilnehmen.
Initiiert hat die Tour unsere Stadträtin Gabriele Munk. Die Sprecherin des Ausschusses für Klima und Umwelt engagiert sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz und ist mit dem Hauptklärwerk Mühlhausen bestens vertraut.
Zahlen, Daten, Fakten Zum Auftakt präsentierten Thomas Hauck, der Leiter der Stadtentwässerung Stuttgart, und sein Team spannende Informationen rund um das Hauptklärwerk. Danach teilte sich die Gruppe: Ein Teil besichtigte das Zentrallabor, der andere das Klärwerksgelände. Dabei stand das Thema Energie im Fokus.
Blick übers Klärwerk Zum Abschluss bestiegen die Teilnehmenden das Dach eines Klärbeckens – mit beeindruckendem Panoramablick über die gesamte Anlage. Ein gelungener Schlusspunkt unserer Tour!
Moderne Anlage Das Hauptklärwerk Mühlhausen ist die größte Kläranlage Baden-Württembergs. Es reinigt das Abwasser der Stadt Stuttgart sowie angrenzender Kommunen. Die Anlage ist für 1,2 Millionen Einwohnerwerte ausgelegt – einschließlich der Industrie.
Hohe Energieeffizienz Rund 30 Prozent seines Strombedarfs deckt das Klärwerk bereits selbst – durch Faulgasverstromung, Wärmerückgewinnung und die Nutzung von Abwärme. Das geplante Solarfaltdach erhöht die Eigenstromerzeugung um weitere 9 Prozent. Der Wärmebedarf wird schon heute zu 100 Prozent aus eigener Erzeugung gedeckt.
Vier Reinigungsstufen
Eine Besonderheit ist die vierstufige Abwasserreinigung: mechanisch, biologisch, chemisch – plus eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination (im Bau, zweiter Bauabschnitt läuft).
Spurenstoffe im Fokus
Die vierte Reinigungsstufe entfernt Spurenstoffe, wie Medikamentenrückständen, Hormonen, Röntgenkontrastmitteln und Industriechemikalien. Hierfür kommt Pulveraktivkohle (PAK) zum Einsatz – täglich etwa 2 Tonnen.
Ein Beispiel: Jeden Tag gelangen rund 17 Tuben (à 120 Gramm) Voltaren- Schmerzgel ins Klärwerk. Der darin enthaltene Wirkstoff Diclofenac, ein Spurenstoff, lässt sich nur mit großem Aufwand und nie vollständig aus dem Abwasser entfernen. Eine umweltschonendere Alternative wäre verfügbar, wird jedoch seltener verschrieben, da sie teurer ist. Ibuprofen hingegen stellt für Kläranlagen kein Problem dar.
Das Zentrallabor Das Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart wurde bereits 1869 – vor 156 Jahren – gegründet. Es arbeitet eng mit anderen städtischen Ämtern zusammen. Sein Schwerpunkt liegt in der Umweltanalytik.
Das Labor untersucht unter anderem Grund- und Trinkwasser (chemisch) und überwacht Mineralquellen, Trinkbrunnen sowie Deponien. In Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem LKA führt es außerdem Drogenscreenings durch.
Übrigens:
In den kommenden Wochen laden wir zu weiteren GRÜNEN Touren ein. Freie Plätze gibt es noch für „Lebenswerte Innenstadt & B14“ am 28. August und „Urban Art: Kunst an Wänden“ am 8. September.
Das Highlight der Tour: eine Bootsfahrt durch das Hafenbecken. Foto: Redaktion
Unsere erste GRÜNE Tour 2025 „Der Stuttgarter Hafen: Wirtschaft, Binnenschifffahrt und Klimaschutz“ mit unserem Stadtrat Fabian Reger war ein voller Erfolg – und restlos ausgebucht.
Für viele ist der Hafen Stuttgart ein unbekanntes Terrain. Unsere Tour bot daher eine ideale Gelegenheit, das Hafengelände kennenzulernen. Das Highlight war eine Bootsfahrt durch das Hafenbecken zum Abschluss.
Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Stadtrat Fabian Reger folgte ein einstündiger Input von Carsten Strähle, dem Geschäftsführer der Hafen Stuttgart GmbH. Er präsentierte Zahlen, Daten und Fakten zum Hafen – und gab spannende Einblicke in seine Geschichte: Nach der ersten Bauphase von 1954 bis 1958 wurde er 1958 feierlich eröffnet.
Güterumschlagplatz und Verkehrsknoten Der Hafen Stuttgart ist ein bedeutender Güterumschlagplatz und ein zentraler Verkehrsknoten der gesamten Wirtschaftsregion. Dank der trimodalen Anbindung an Schiene, Straße und Binnenschifffahrt lassen sich große Warenmengen kostengünstig und umweltfreundlich in alle Teile der Welt transportieren.
Die Binnenschifffahrt ist ein äußerst umweltfreundliches Verkehrsmittel und bietet – im Gegensatz zu Schiene und Straße – noch erhebliche Kapazitäten. Gleichzeitig gibt es vor Ort auch Nutzungs- und Zielkonflikte, wie den sehr hohen Versiegelungsgrad im Hafengebiet.
140 Fußballfelder Wirtschaftskraft Das Hafengelände umfasst rund 100 Hektar – etwa 140 Fußballfelder – und ist vollständig im Eigentum der Hafen Stuttgart GmbH. Neben Grundstücken gehören auch Hafenbecken und Hafenbahnanlagen dazu.
Hafen als Vermieter Der Hafen vermietet seine Flächen und Infrastruktur an rund 50 Unternehmen mit insgesamt zirka 3.000 Beschäftigten. Jährlich werden über alle Verkehrsträger – Schiff, Bahn, Lkw – rund 3,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Der größte Teil des Warenverkehrs erfolgt dabei über die Schiene.
Doppelter Auftrag Der Hafen Stuttgart verbindet Daseinsvorsorge mit wirtschaftlichem Erfolg. 2024 erwirtschaftete er rund 9 Millionen Euro. Diese Einnahmen tragen unter anderem dazu bei, das Defizit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) auszugleichen. Sowohl die SSB als auch die Hafen Stuttgart GmbH sind Beteiligungsunternehmen der Landeshauptstadt Stuttgart.
Zukunftsfähiger Hafen Verbesserungsbedarf sieht der Hafen vor allem in zwei Bereichen: einer leistungsfähigeren Bahnverbindung nach Norden und insbesondere nach Süden sowie der Verlängerung der Neckarschleusen, damit auch moderne, 135 Meter lange Schiffe passieren können. Übrigens: Am Neckar gibt es insgesamt 27 Schleusenanlagen.
Als GRÜNE Fraktion haben wir auch den Klimaschutz beim Hafen im Blick.
Mit dem Haushalt 2024/2025 hat der Gemeinderat eine Potentialstudie Klimagerechtes Hafen-Areal in Auftrag gegeben. Ich hoffe, dass sich damit auch Begrünung und Klimaanpassung im Hafengebiet spürbar voranbringen lassen.
Übrigens: In den kommenden Wochen laden wir zu weiteren GRÜNEN Touren ein. Freie Plätze gibt es noch für „Lebenswerte Innenstadt & B14“ am 28. August und „Urban Art: Kunst an Wänden“ am 8. September.
Von Gärtnern bis Schulkindbetreuung: Bürgerschaftliches Engagement ist vielfältig. Foto: GMVozd, iStock
Gute Nachrichten für Ehrenamtliche: Die Stadt Stuttgart führt die landesweite Ehrenamtskarte ein – zunächst für zwei Jahre, mit einer Evaluation im Jahr 2027. Danach wird entschieden, ob sie dauerhaft bleibt.
Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit der Gemeinderat noch vor der Sommerpause über die Umsetzung und die Bereitstellung der nötigen Ressourcen entscheidet und Stuttgart so die Landesförderung erhält. Am Ende fiel die Entscheidung einstimmig – ein starkes Signal an die vielen ehrenamtlich Engagierten in unserer Stadt.
Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende
Warum eine Ehrenamtskarte? Ehrenamtliches Engagement ist eine tragende Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Fast jede*r dritte Stuttgarter*in ab 16 Jahren engagiert sich ehrenamtlich – das ist weder selbstverständlich noch verzichtbar. Und gerade in Zeiten knapper kommunaler Haushalte und wachsender Herausforderungen für das soziale Miteinander ist es entscheidend, diese Leistung anzuerkennen und zu unterstützen.
Mit der Ehrenamtskarte setzen wir daher ein klares Zeichen der Wertschätzung. Sie ist mehr als nur ein symbolisches „Dankeschön“ – sie bietet ganz konkrete Vorteile: Vergünstigungen und exklusive Angebote vor allem in Sport-, Bildungs- und Kultureinrichtungen würdigen das Engagement derer, die sich in besonderem Maße für das Gemeinwohl einsetzen.
Wie geht es weiter? Nach dem Beschluss des Gemeinderats stimmt sich die Landeshauptstadt nun mit dem Land über die Umsetzung ab und startet den Aufbau des Angebots. Die Ehrenamtskarte soll 2025 schrittweise in ganz Baden-Württemberg eingeführt werden – inklusive einer App, die das Land entwickelt.
Wer kann die Ehrenamtskarte erhalten? Beantragen können die Ehrenamtskarte alle, die sich in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 200 Stunden engagiert haben – oder mindestens 100 Stunden in einem zeitlich befristeten Projekt.
Welche Vorteile bietet sie? Die Ehrenamtskarte bietet exklusive Vergünstigungen und Vorteile – vor allem in den Bereichen Kultur, Bildung und Sport.
Weitere Informationen Detaillierte Informationen zur Ehrenamtskarte gibt es auf der Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Die Stadt Stuttgart informiert auf ihren Kanälen, sobald die Beantragung möglich ist.
Zeichen für Vielfalt: die Regenbogenfahne. Foto: Anna Sergeeva
Wir GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus sind auch in diesem Jahr bei den CSD Kulturwochen mit einem Infostand auf der CSD-Hocketse (26./27.07.25) vertreten und unterstützen das Motto: „Nie wieder still! Laut für Freiheit, stark für Vielfalt!“ vollumfänglich.
Gemeinsam mit vielen queeren Initiativen, Verwaltung und Zivilgesellschaft wollen wir ein starkes Zeichen für Solidarität, Respekt und Gleichberechtigung setzen und queere Themen durch Ausstellungen, Diskussionen und Kulturveranstaltungen erlebbar machen. Auch die Stadtverwaltung beteiligt sich aktiv – etwa mit einer Veranstaltungsreihe zu queersensibler Pflege und Erinnerungskultur.
Und dieser Einsatz ist auch dringend notwendig, denn rechtspopulistische Kräfte fordern offen die Rücknahme queerer Rechte – vom Selbstbestimmungsgesetz bis hin zur Ehe für alle. Auch Statements wie das des Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU), dass es richtig sei, dass zum Berliner CSD dieses Jahr keine Pride-Flagge wehe, weil der Bundestag „kein Zirkuszelt“ sei, sind Wasser auf die Mühlen von Menschenrechtsgegner*innen. Mehr als enttäuschend und ein schlechtes Signal ist, dass nun auch die Stuttgarter CDU, zum ersten Mal seit zehn Jahren, nicht an der CSD-Parade teilnimmt. Begründung: fehlendes Budget. Die Teilnahme mit einer Fußgruppe ohne Wagen ist jedoch kostenfrei.
Die Absage der Stuttgarter CDU ist mehr als enttäuschend und ein schlechtes Signal. Die jüngsten Aussagen des CDU-Kreisvorsitzenden setzen dem Ganzen aber die Krone auf.
Björn Peterhoff, Fraktionsvorsitzender
Falsches Bild vermittelt
Mit der Aussage des CDU-Kreischefs, bei ihm würden sich junge Männer vor allem über Angriffe aus dem migrantischen Milieu beschweren, wird zudem ein falsches Bild vermittelt, was die Nationalität der Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten gegen LSBTIQ*-Personen angeht.
Der Lagebericht zur kriminalitätsbezogenen Sicherheit von LSBTIQ* des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt (BKA) vom Dezember 2024 zeigt: Von den insgesamt 1.052 (2022: 718) Gewaltdelikten, wurden 808 (2022: 584) von Deutschen und 194 (2022: 128) von Nicht-Deutschen begangen. 50 (2022: 6) Delikte können nicht zugeordnet werden (Staatsangehörigkeit unbekannt).
Gerade in Zeiten zunehmender queerfeindlicher Hetze, Hass und Diskriminierung braucht es deutliche Zeichen, dass die Würde queerer Menschen unantastbar ist. Wir verteidigen diese Grundhaltung – im Alltag, im Gemeinderat, auf der Straße. Als GRÜNE sagen wir klar: wir stehen an der Seite aller queeren Bürger*innen.
Petra Rühle Fraktionsvorsitzende
Denn Vielfalt ist für uns keine Bedrohung, sondern Normalität. Deshalb haben wir uns auch erfolgreich dafür eingesetzt, den CSD in die städtische Kulturförderung aufzunehmen.
Nie wieder still!
Für uns GRÜNE im Stuttgarter Rathaus ist klar: Der CSD ist und bleibt eine Frage der politischen Haltung – gegen Diskriminierung, für Respekt und Sichtbarkeit. In Zeiten politischer Unsicherheit und gesellschaftlicher Polarisierung bleibt der CSD zudem eine kraftvolle Erinnerung, dass Vielfalt unteilbar ist. Und obwohl in den vergangenen Jahren viel erreicht wurde – Ehe für alle, Rückendeckung für queere Beratungsstrukturen – liegt noch viel Arbeit vor uns. Denn: „Nie wieder still!“ ist nicht nur ein Motto, es ist ein Auftrag.
Endlich mehr Hitzeschutz in der City: Wir fordern eine Beschattung auf dem Marktplatz, etwa wie bei der Fußball-EM. Foto: Redaktion
Stuttgart schwitzt. Die Sonne brennt, der Asphalt flimmert, und selbst nachts bleibt die Hitze zwischen den Häusern gefangen. Abkühlung? Fehlanzeige.
Die Klimaerwärmung ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern schon längst Realität – und trifft besonders ältere Menschen, Kinder und gesundheitlich vorbelastete Personen. Auch nachts kühlt es immer seltener ab, die Anzahl der tropischen Nächte ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Klimaanpassung ist dringend notwendig, denn Hitze ist nicht nur unangenehm – sie kann krank machen. Seit Jahren engagieren wir uns dafür, die Hitze in der Stadt einzudämmen: mehr Bäume, Fassadenbegrünung, Beschattung von Plätzen, das Schwammstadt-Prinzip statt versiegelter Flächen – wichtige Bausteine für eine klimaresiliente Stadt.
Im Sommer 2024 wurde das Klimaanpassungskonzept KLIMAKS fortgeschrieben. Der erste Fortschrittsbericht zeigt: 57 Prozent der Maßnahmen sind in Umsetzung, 30 Prozent im Verwaltungsalltag angekommen. Doch das reicht nicht.
Die Hitzewellen treffen uns mit voller Wucht. Klimaanpassung ist Gesundheitsvorsorge! Wir brauchen jetzt Tempo, Mut zum konsequenten Umsteuern und kreative Lösungen.
Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende
Sonnenschutz auf Marktplatz
Einige Projekte sind auf gutem Weg: der Hitzebus, kühle Orte, neue Begrünungen. Doch Stuttgart hat weiterhin zu viele versiegelte Flächen, zu wenig Schatten und Zielkonflikte – etwa am Marktplatz. Er bietet eigentlich großes Potenzial für eine großzügige Beschattung. Doch da die Fläche regelmäßig vollständig für Veranstaltungen genutzt wird, war eine dauerhafte Umgestaltung bislang schwierig.
Mehr Hitzeschutz für Schulen
Besonders akut ist die Lage in unseren Schulen: Die aktuelle Hitzewelle zeigt, wie sehr unsere Kinder unter hohen Temperaturen leiden – viele klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufprobleme. Unter solchen Bedingungen ist gutes Lernen und Lehren kaum möglich. Deshalb fordern wir diverse kurzfristige Maßnahmen wie eine Optimierung der Lüftungsstrategie, etwa intensives Lüften nachts und frühmorgens, und die Anbringung von UV-Schutzfolien an Fenstern. Zudem fordern wir einen Bericht, wie Hitzeschutz bei Schulneubauten und Sanierungen künftig umgesetzt wird – inklusive Beschattung, Begrünung und Entsiegelung von Schulhöfen für kühlere Schulumfelder.
Stuttgart braucht jetzt eine Hitzeschutz-Offensive, denn eine klimaangepasste Stadt schützt vor allem die Gesundheit der Menschen, die hier leben.
Fritz Kuhn bei der Kundgebung Stuttgart bleibt solidarisch am 21. Juli 2023. Foto: LenaLux
Fritz Kuhn, der erste grüne Oberbürgermeister einer deutschen Landeshauptstadt, feiert am 29. Juni seinen 70. Geburtstag. Für uns ist dies ein willkommener Anlass, ihm für seine wegweisenden Verdienste um Stuttgart zu danken und die visionären Impulse hervorzuheben, die bis heute nachwirken.
Seit seiner Wahl 2012 und seinem Amtsantritt im Januar 2013 hat Fritz Kuhn in einer politisch tief gespaltenen Stadtgesellschaft vor allem durch seinen sachorientierten und realpolitischen Stil maßgeblich zur Versachlichung und Stabilisierung der Kommunalpolitik beigetragen. Seine Zielvision war stets klar: Stuttgart soll eine nachhaltige Stadt sein, in der die Menschen gerne leben.
Ein Schwerpunkt: die nachhaltige Mobilität
Ein Schwerpunkt seiner Amtszeit lag auf nachhaltiger Mobilität: Unter seiner Führung wurde das VVS-Tarifsystem reformiert, wodurch der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart und der Region einfacher, günstiger und attraktiver wurde. Die Einführung des Jobtickets erleichterte Berufspendler*innen die Nutzung des ÖPNV. Mit dem Grundsatzbeschluss „Fahrradstadt“ legte er zudem den Grundstein für eine fahrradfreundlichere Stadt.
Weichen für Klimaneutralitätsziel 2035 gestellt
Auch in der Klima- und Engergiepolitik setzte Fritz Kuhn bedeutende Akzente: Sein Klima-Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ gilt als Meilenstein und stellte die Weichen für das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Die Stadt verdankt seinem Engagement insbesondere den Ausbau der urbanen Energiewende durch die Stärkung der Stadtwerke.
Klare Kante gegen Rechts
Neben Klimaschutz und Mobilität lagen ihm auch bezahlbares Wohnen und Integration am Herzen. Mit Projekten wie dem Rosenstein-Areal-Wettbewerb und der Internationalen Bauausstellung 2027 setzte er wichtige Impulse. Den „Stuttgarter Weg“ zur dezentralen Unterbringung von Geflüchteten führte er konsequent fort. Auch nach seiner Amtszeit positionierte er sich deutlich gegen Rechts und sprach sich klar für eine weltoffene, tolerante Stadtgesellschaft aus.
Unsere Fraktionsvorsitzenden Petra Rühle und Björn Peterhoff betonen:
„Fritz Kuhns Vision von einer Stadt, in der Bürger*innen gerne leben und nachhaltige Mobilität, bezahlbares Wohnen sowie Klimaschutz Hand in Hand gehen, ist weiterhin unser Ziel für Stuttgart. Wir als Fraktion setzen unsere Arbeit in diesem Sinne fort.“
Wir gratulieren Fritz Kuhn herzlich zum 70. Geburtstag und danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für ein lebenswertes Stuttgart.
Wir wollen den Schwabtunnel sicherer machen, insbesondere für Fußgänger*innen und Radfahrende. Foto: Redaktion
Seit Jahren steht der Schwabtunnel wegen seiner gefährlichen Verkehrssituation in der Kritik: Illegale Überholmanöver trotz des bestehenden Verbots, überhöhte Geschwindigkeiten und enge Platzverhältnisse machen ihn zu einem Risikobereich – vor allem für Radfahrer*innen. Wer hier unterwegs ist, kennt das beklemmende Gefühl: zu eng, zu schnell, zu unsicher. So darf das nicht bleiben.
Deshalb haben wir einen interfraktionellen Antrag initiiert, der endlich Verbesserungen auf den Weg bringen soll. Die Verwaltung soll zwei Varianten prüfen: Die erste ist ein Verkehrsversuch mit einer sogenannten Umweltspur, auf der nur Busse, Fahrräder und Einsatzfahrzeuge fahren dürfen – also eine klare Priorisierung für den Umweltverbund. Die zweite Variante sieht Tempo 30, eine Überwachung durch einen Blitzer, bauliche Maßnahmen zur Trennung der Verkehrsarten sowie neue Piktogramme vor. Zusätzlich fordern wir durchgehende Radwege entlang der Schwab- und Schickhardtstraße.
„Radfahren durch den Schwabtunnel ist heute ein Risiko – das darf nicht sein. Wir wollen mehr Sicherheit für alle, die mit dem Rad unterwegs sind“, betont Stadtrat Marcel Roth. Dabei geht es uns nicht um Einschränkungen, sondern um bessere Bedingungen für alle, die umweltfreundlich unterwegs sind. „Wenn wir wollen, dass mehr Menschen klimafreundlich mobil sind, müssen wir ihnen sichere Wege bieten – im Tunnel ebenso wie davor und danach“, ergänzt Stadtrat Dr. Sebastian Karl.
Radverkehr fördern heißt: Sicherheit schaffen
Für uns steht fest: Sicherheit, Klimaschutz und Mobilitätswende lassen sich nicht gegeneinander ausspielen – sie gehören zusammen. „Am Ende profitieren wir alle von sicheren Wegen – egal, ob wir mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind“, so Stadträtin Sarah Wölfle.
Der Gemeinderat hat bereits 2019 beschlossen, dass Stuttgart Fahrradstadt werden soll – mit dem Ziel, den Radverkehrsanteil auf 25 Prozent zu steigern. Das Radwegenetz wird seither Schritt für Schritt ausgebaut. Erste Erfolge sind sichtbar: Laut dem Fuß- und Radverkehrsbericht lag der Anteil 2022 bereits bei 14 Prozent.
Doch Ausbau allein genügt nicht, wenn zentrale Engstellen wie der Schwabtunnel weiterhin gefährlich bleiben. Gerade an solchen neuralgischen Punkten entscheidet sich, ob Menschen mit dem Rad unterwegs sind – oder doch lieber ins Auto steigen. Hier zeigt sich, ob Stuttgart wirklich eine Fahrradstadt wird.
Auf dem Podium (von links): Stadtrat Mehmet Ildeş, Ayse Özbabacan, Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, und Nikhil Pawar, Doktorand an der Universität Stuttgart. Foto: Miran Ildeş
Stuttgart ist seit Jahrzehnten Heimat für Menschen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung. Sie haben unsere Stadt entscheidend mitgeprägt – in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Doch statt ihre Lebensleistungen anzuerkennen, wird Integration in der öffentlichen Debatte leider oft als Problem statt als Chance gesehen.
Uns ist es ein zentrales Anliegen, beim Thema Migration und Integration nicht über, sondern mit den betroffenen Menschen zu sprechen. Wir brauchen einen Perspektivwechsel – und echten Austausch auf Augenhöhe. Genau darum ging es bei der Veranstaltung „Eine Stadt – viele Geschichten“ mit unserem Stadtrat Mehmet Ildeş. Sie fand am 4. Juni im Café Natan statt.
Mit Khaled Badawi, Stadtrat in Konstanz, Ayse Özbabacan, Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, und Nikhil Pawar, Doktorand an der Universität Stuttgart, haben wir drei engagierte Personen eingeladen – mit unterschiedlichen Lebenswegen, aber einer gemeinsamen Haltung: Sie stehen für eine Gesellschaft, in der Vielfalt gelebt wird. Der Abend war geprägt von persönlichen Einblicken, spannenden Impulsen und klaren Forderungen.
Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Gleich zu Beginn stellte unser Stadtrat Mehmet Ildeş, Sprecher im Internationalen Ausschuss, klar: „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Menschen, die zu uns kommen, brauchen Orientierung, Zugehörigkeit und echte Teilhabe. Wenn wir wollen, dass Integration gelingt, müssen wir zuerst lernen zuzuhören.“ Der aus Indien stammende Doktorand Nikhil Pawar betonte: „Integration gelingt besonders dann, wenn wir sie als Bereicherung sehen. Wenn wir Zugewanderte – ob Geflüchtete oder Fachkräfte – offen und wertschätzend empfangen, profitieren wir alle.“
Potenziale erkennen und nutzen
Die Stuttgarter Integrationsbeauftragte Ayse Özbabacan ergänzte: „Menschen von Anfang an mitzunehmen – das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Wer nach Stuttgart kommt, bringt Fähigkeiten und Wissen mit. Diese Potenziale müssen wir erkennen und aktiv nutzen.“ Und Khaled Badawi, der 2016 aus Syrien nach Deutschland geflohen ist, brachte eine einfache, aber wirkungsvolle Idee mit: „Man fragt sich: Was kann ich selbst tun? Ich sage: Mit einem Lächeln beginnt Integration. Damit zeigen wir: Du bist willkommen. Du gehörst dazu.“
Stuttgart kann stolz auf seine Vielfalt sein. Jetzt kommt es darauf an, unsere Integrationspolitik mutig weiterzuentwickeln. Das geplante Haus der Kulturen kann dabei ein zentraler Baustein sein.
Die Ausstellung „Käthe Kollwitz heute – Eintreten für eine demokratische Gesellschaft“ der Johannes-Gutenberg-Schule Stuttgart ist derzeit im Rathaus zu sehen. Sie hat breite Aufmerksamkeit erzeugt und viel Zustimmung erhalten.
Anlässlich des 80. Todestages von Käthe Kollwitz haben 40 Schüler*innen des Berufskollegs für Grafik-Design Poster gestaltet, die klar Haltung zeigen – für ein friedliches Miteinander, für Vielfalt, für Demokratie. Diese kreative und mutige Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen ist nicht nur ein starkes Signal in die Stadtgesellschaft hinein, sondern auch Ausdruck gelebter politischer Bildung und Verantwortung.
Dass diese Ausstellung ein Echo erzeugt, war erklärtes Ziel – und genau das wurde erreicht. Die Werke der Jugendlichen berühren, regen zur Diskussion an und haben zahlreiche positive Reaktionen ausgelöst. Viele Menschen fühlten sich emotional angesprochen, denn die Botschaften sind authentisch, klar und wichtig – gerade in Zeiten, in denen freiheitliche Grundwerte in Frage gestellt werden.
Die Ausstellung ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und sich aktiv für unsere demokratische Gesellschaft einsetzen. Wir als GRÜNE Fraktion stehen fest hinter den Schüler*innen und ihren Lehrkräften. Sie verdienen unsere volle Unterstützung.
Fraktionsvorsitzender Björn Peterhoff
Wie viele Stuttgarter Schulen, zeigt auch die Johannes-Gutenberg-Schule eindrucksvoll, was gesellschaftliche Vielfalt bedeutet: Hier lernen 920 Schüler*innen mit 46 Nationalitäten gemeinsam. Die berufsbildende Schule in Stuttgart-Bad Cannstatt ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Vielfalt zur Stärke wird.
Leider bleibt selbst eine so positive Initiative nicht von Angriffen verschont. Dass die AfD-Gemeinderatsfraktion engagierte Schüler*innen als „Heuchler“ diffamiert, ist ein weiterer Versuch dieser Fraktion, demokratische Stimmen zu diskreditieren. Demokratisches Engagement und künstlerisches Schaffen in dieser Weise zu verunglimpfen, ist nicht akzeptabel und wird von uns nicht toleriert.
Unterstützen wir unsere Jugendlichen in ihrem Einsatz für eine offene Gesellschaft. Lassen wir uns von ihrer Haltung inspirieren – für eine Zukunft, in der Respekt, Vielfalt und Demokratie das Fundament unseres Zusammenlebens bilden.
Die Gesundheit von Kindern ist eines unserer Herzensthemen. Foto: Vitolda Klein, Unsplash
Die Gesundheit von Kindern ist nicht nur eine private Angelegenheit der Familien – sie betrifft die gesamte Stadtgesellschaft und ihre Zukunft. Gesunde Kinder fördern eine stabile Gemeinschaft. Deshalb ist die Förderung der Kindergesundheit für uns von großer Bedeutung.
Der Zustand der Kindergesundheit in Stuttgart wird unter anderem mit Hilfe der Einschulungsuntersuchung erfasst. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden über Jahre hinweg dokumentiert, wodurch erkennbar wird, in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. Im aktuellen Bericht des Gesundheitsamtes fallen insbesondere die hohe Zahl an Sprachauffälligkeiten sowie die Impfquote gegen die Krankheit Poliomyelitis (Kinderlähmung) auf. In Stuttgart liegt diese bei 90 Prozent, während die angestrebte Quote bei 95 Prozent liegt.
Schlüssel für Teilhabe und Bildung
Sprache ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, denn sie ermöglicht Teilhabe, Bildung und soziale Beziehungen. Kinder mit eingeschränkten sprachlichen Fähigkeiten haben oft nicht nur Schwierigkeiten im schulischen Bereich, sondern auch ein erhöhtes Risiko psychosoziale Probleme zu entwickeln. Je früher sprachliche Auffälligkeiten erkannt werden, desto früher können diese Kinder mit einer Förderung unterstützt werden.
In Baden-Württemberg wurde im Januar 2025 das Programm „SprachFit“ beschlossen, um die sprachliche Entwicklung der Kinder intensiver zu fördern. Bei den Angeboten ist die Einbeziehung der Eltern besonders wichtig.
Polio-Impfung empfohlen
Auch die Polio-Impfung ist ein wichtiger Bestandteil der Kindergesundheit. Kinderlähmung ist eine hochansteckende Virusinfektion, die dauerhafte Lähmungen verursachen kann – im schlimmsten Fall mit tödlichem Verlauf. Zwar ist Deutschland frei von der Krankheit, dennoch könnte es sein, dass sie aus anderen Teilen der Welt wieder eingeschleppt wird. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Grundimmunisierung bei Säuglingen und Kleinkindern.
Kinderärztliche Versorgung muss besser werden
Zur Kindergesundheit gehört auch eine gute kinderärztliche Versorgung. Uns ist es daher wichtig, die Ansiedlung von weiteren Kinderärzten zu fördern. Die Stadt hat bereits ein solches Förderprogramm beschlossen. Unser Stadtrat Fabian Reger betont dennoch: „Die Situation ist kritisch. Weitere Maßnahmen müssen daher folgen, damit die kinder- und jugendärztliche Versorgung in Stuttgart besser wird.“
Für uns ist klar, Kindergesundheit muss weiterhin gestärkt werden, damit alle Kinder eine Chance auf ein gesundes Leben haben!
Aktuell wird in der öffentlichen Debatte oft negativ über Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen – das dominante Narrativ ist, dass sie zu unserer Gesellschaft wenig beitragen. Doch das entspricht nicht der Realität: Geflüchtete stärken unsere Wirtschaft, bereichern unsere kulturelle Vielfalt und setzen sich für die demokratischen Werte unseres Landes ein. Genau das soll unsere Veranstaltung „Eine Stadt. Viele Geschichten. Stadtrat Mehmet Ildeş im Gespräch über Integration und Vielfalt.“ zeigen. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein am Mittwoch, 4. Juni, um 18 Uhr ins Natan Café | Bar, Katharinenstraße 15, in Stuttgart-Mitte.
Bei unserem Gesprächsabend begegnen wir drei Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, die für genau diesen Beitrag stehen: einer Integrationsbeauftragten, einem Stadtrat und einem Doktorand. Dabei geht es nicht nur um Erfolgsgeschichten, sondern auch um die Hürden, die auf dem Weg zur Teilhabe bestehen.
Diese drei Perspektiven zeigen beispielhaft, wie Integration gelingen kann – und welchen Wert ein menschlicher, verantwortungsvoller Umgang mit Flucht und Migration für unsere Gesellschaft hat: in Stuttgart und weit darüber hinaus.
Es diskutieren:
Mehmet Ildeş
Stadtrat & Sprecher für Internationales der GRÜNEN Fraktion im Stuttgarter Rathaus
Ayse Özbabacan
Kam mit sechs Jahren aus Anatolien nach Stuttgart. Heute leitet sie die Abteilung Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart.
Khaled Badawi
Ist 2016 aus Syrien geflohen. Heute lebt und studiert er in Konstanz. Seit 2024 ist er dort jüngster Stadtrat (SPD).
Nikhil Pawar
Verließ 2015 sein Heimatland Indien. Über Dubai und Ägypten führte sein Weg nach Stuttgart, wo er heute im Bereich erneuerbare Energien promoviert.
Im Anschluss an das Podiumsgespräch (ca. 45 Minuten) gibt es genügend Zeit für eure Fragen. Abschließend ist ein offener Austausch geplant: An drei Thementischen habt ihr die Möglichkeit, mit unseren Gästen ins Gespräch zu kommen – über persönliche Erfahrungen, bestehende Herausforderungen und konkrete Chancen in ihren jeweiligen Bereichen.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir freuen uns auf euch!
Eine Stadt. Viele Geschichten. Stadtrat Mehmet Ildeş im Gespräch über Integration und Vielfalt.
Mittwoch, 4. Juni, 18 bis ca. 20 Uhr
Natan Café | Bar, Katharinenstraße 15, Stuttgart-Mitte
Der Eintritt ist frei.
Ohne Anmeldung.
Für städtische Liegenschaften wie das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Eberhardstraße, das aktuell leer steht, fordern wir eine Gesamtstrategie. Foto: Redaktion
Ob Galeria Kaufhof, Uhland-Carré, die Alte Bahndirektion oder der Treffpunkt Rotebühl: Immer wieder werden wichtige Projekte neu gedacht, umgeplant, verschoben. Doch statt Fortschritt, erleben wir Stillstand und Unklarheit – und viel zu oft teure Zwischenlösungen. Wir fordern deshalb: Die Stadt braucht endlich eine Gesamtstrategie für ihre Liegenschaften und Bedarfe. Die Erarbeitung dieser Strategie wäre auch eine Chance, die ämterübergreifende Zusammenarbeit weiter auszubauen.
„Seit Jahren diskutieren wir über die Zukunft des Hauses der Kulturen oder der Volkshochschule – konkrete Lösungen fehlen bis heute“, kritisiert unser Stadtrat Mehmet Ildeş. „Gerade vor dem Hintergrund des voraussichtlichen Aus für den geplanten Front Office-Hub der Stadtverwaltung, also eines großen Servicezentrums auf dem Gelände der Alten Bahndirektion in Mitte, braucht es endlich eine verlässliche und vorausschauende Planung, die alle Beteiligten einbindet und Synergien nutzt.“
Kultur- und Bildungseinrichtungen müssen eingebunden werden
In einem Antrag fordern wir die Verwaltung auf, den Zustand städtischer Immobilien zu erfassen, die Raumbedarfe zu ermitteln und sinnvolle Nutzungskonzepte zu entwickeln. Dabei müssen auch Eigentumsverhältnisse, Sanierungszeiträume und Kosten transparent dargestellt werden. Besonders wichtig ist uns die Einbindung zentraler Kultur- und Bildungseinrichtungen in eine integrierte Gesamtplanung.
Stuttgart verdient ein Haus der Kulturen
Unsere Stadträtin Afina Albrecht betont: „Es darf nicht sein, dass Einrichtungen wie die vhs jahrelang in sanierungsbedürftigen Gebäuden verharren müssen, weil Lösungen fehlen. Wir müssen endlich gemeinsam tragfähige, langfristige Perspektiven entwickeln – für Verwaltung, Kultur und Bildung.“ Besonders dringenden Handlungsbedarf sieht sie auch beim Haus der Kulturen: „Stuttgart verdient ein Haus der Kulturen. Deshalb setzen wir uns immer noch dafür ein und fordern eine realistische und absehbare Lösung in nächster Zeit.“
Wir wollen die Zivilgesellschaft einbeziehen
Auch die Bürger*innen und vor allem die städtischen Beschäftigten haben ein Recht darauf, informiert zu werden. Intransparente Stückwerkplanung schwächt das Vertrauen in die Politik und wirkt demotivierend. Gerade in der aktuellen Zeit ist es entscheidend, die Zivilgesellschaft aktiv einzubeziehen – nicht nur, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, sondern auch, um eine förderliche Umgebung für bürgerschaftliches Engagement und Vertrauen in städtische Großprojekte zu schaffen.
Das Stadtradeln 2025 ist gestartet! Noch bis zum 25. Mai können Radkilometer gesammelt werden. Foto: Redaktion
Auf die Räder, fertig, los! Noch bis zum 25. Mai läuft das Stadtradeln: Stuttgart nimmt auch in diesem Jahr an der bundesweiten Klimaaktion teil. Wir laden alle dazu ein, gemeinsam mit uns so viele Radkilometer wie möglich zu sammeln – für das Team GRÜNRADELN und für ein gutes Klima.
Ziel der Kampagne ist es, während der drei Aktionswochen vom 5. bis 25. Mai so viele Wege wie möglich klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen.
„Wir freuen uns über alle, die mit uns gemeinsam in die Pedale treten und für das Team GRÜNRADELN Kilometer sammeln. Schön wäre, wenn wir das gute Ergebnis aus dem vergangenen Jahr nochmal toppen.“
Björn Peterhoff, Fraktionsvorsitzender
Rund 7.450 Kilometer in 2024
Im vergangenen Jahr hat das Team GRÜNRADELN im Aktionszeitraum rund 7.450 Kilometer zurückgelegt. Insgesamt 40 Radler*innen haben so im Team rund 1.230 Kilogramm CO2 eingespart. Von 327 Teams, die für Stuttgart Radkilometer gesammelt haben, kam das Team GRÜNRADELN auf Platz 50.
Jetzt anmelden
Mit wenigen Klicks kann man sich auf www.stadtradeln.de/stuttgart registrieren bzw. einen bestehenden Account reaktivieren und dem Team GRÜNRADELN beitreten.
Teilnehmen können alle, die in Stuttgart wohnen, arbeiten, eine (Hoch-)Schule besuchen oder einem Stuttgarter Verein angehören.
Radkilometer mit App tracken
Gesammelte Radkilometer können mit einer App getrackt werden. Hier geht es zum kostenlosen Download:
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