Ehrenamtliches Engagement bildet eine unverzichtbare Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dieses Engagement ist keineswegs selbstverständlich und verdient nicht nur unsere ideelle Anerkennung, sondern auch eine sichtbare Wertschätzung. Daher wird freiwilliges und ehrenamtliches Engagement durch die Stadt Stuttgart bereits seit langem gefördert und unterstützt.
Insbesondere auch in Zeiten knapper kommunaler Haushalte ist es entscheidend, das Ehrenamt gezielt zu fördern, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern. Dies hat die Landesregierung erkannt und in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Seit August 2023 wurde die Ehrenamtskarte in Baden-Württemberg in vier Modellkommunen erprobt. Die Ergebnisse des Pilotprojekts liegen seit Juni 2024 vor und bilden die Grundlage für die anstehende landesweite Einführung, die ab Sommer 2025 schrittweise erfolgen soll. Aktuell sind die Kommunen aufgerufen, gegenüber dem Land ihr Interesse zu bekunden. Die Rückmeldefrist läuft noch bis zum 2. Mai 2025.
Zusätzlich hat die Stadt Stuttgart kurzfristig auch ein eigenes Konzept zur Einführung einer Ehrenamtskarte vorgelegt, bei deren Ausgestaltung die Stadt flexibler und unabhängiger wäre. Eine Einführung ab 2025 wurde allerdings ausgeschlossen.
Wir befürworten grundsätzlich die Einführung einer Ehrenamtskarte und sehen derzeit keinen Grund, sich aufgrund der aktuellen Informationslage der Landeslösung vorschnell zu verschließen. Gemeinsam mit SPD und Volt, Die Linke SÖS Plus, Freie Wähler und FDP im Stuttgarter Rathaus unterstützen wir die Bewerbung beim Land und fordern, dass die Stadt gegenüber dem Land ihr Interesse bekundet. Gleichzeitig möchten wir aber die Idee einer eigenen kommunalen Lösung für Stuttgart in den betroffenen Ausschüssen genauer dargestellt bekommen. Sobald beide Modelle samt Kosten und sonstigem Aufwand sowie dem Mehrwert für die ehrenamtlich Tätigen vorliegen, kann auf dieser Grundlage eine fundierte Entscheidung getroffen werden.