Mehr Windkraft für Stuttgart

24. April 2025
Die Windkraftanlage Grüner Heiner in Stutthart-Weilimdorf. Foto: Celine Warta

Die Entscheidung der Regionalversammlung, das Windkraftgebiet „Sandkopf“ in Stuttgart nicht als Vorrangfläche auszuweisen, ist ein herber Rückschlag für die Energiewende in unserer Stadt. Wir bedauern diese mehrheitliche Ablehnung des Verbands Region Stuttgart zutiefst.

Stuttgart strebt Klimaneutralität bis 2035 an – dafür benötigen wir auch mehr Windkraft vor Ort. Denn hier wird die Energie verbraucht, hier muss sie auch erzeugt werden. Es reicht nicht, die Verantwortung aufs Umland abzuwälzen.

Der „Sandkopf“ war ursprünglich ein Vorschlag der Region, den diese nun selbst wieder kassiert hat. Dabei hätte er einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können.

„Mit dem Wegfall dieses Vorranggebietes verlieren wir einen zentralen Standort für die Windkraftnutzung. Die Stadt büßt dadurch jährlich rund 50 Millionen Kilowattstunden an sauberem, regenerativ erzeugtem Strom ein – ein Rückschlag, der unsere Anstrengungen zur Klimaneutralität bis 2035 spürbar behindert.“

Björn Peterhoff, Fraktionsvorsitzender

Region schränkt Möglichkeiten ein

Aktuell existiert in Stuttgart nur eine Windkraftanlage – der „Grüne Heiner“ in Weilimdorf. Zwar wird diese durch ein leistungsstärkeres Modell ersetzt, das künftig sieben Mal so viel Strom erzeugen soll, doch das allein genügt nicht. Die Stadt hat daher zusätzliche Flächen für Windkraft vorgeschlagen, darunter Gebiete entlang der Autobahnen und im Tauschwald. Auf diesen Flächen könnten bis zu sieben neue Windkraftanlagen entstehen, die jährlich bis zu 98 Gigawattstunden Strom erzeugen – genug für rund 100.000 Menschen. Doch nun scheitern nicht nur die zusätzlich vorgeschlagenen Flächen, sondern die Möglichkeiten werden von der Region noch weiter eingeschränkt.

Region ist keine treibende Kraft bei Energiewende

Sollte es der Region Stuttgart nicht gelingen, mindestens 1,8 Prozent der Fläche für die Windenergienutzung auszuweisen, droht der Verlust der regionalen Planungshoheit. Dann könnten Windkraftanlagen künftig auch ohne Steuerung durch die Region genehmigt werden, was zu einer unkoordinierten Entwicklung führen könnte. Dabei gilt: Wenn jemand vor Ort bereit ist, Windkraftanlagen zu errichten, sollten wir diesen Einsatz nicht unnötig behindern.

So ist die Region leider keine treibende Kraft bei der Energiewende, sondern bremst willige Kommunen wie Stuttgart aus. Wir hoffen daher, dass bis zum Beschluss im Herbst nachjustiert wird und zumindest der „Sandkopf“ nochmal aufgenommen wird.