Leben mit Drogen

Der 21. Juli ist der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. An diesem Tag wird weltweit der Menschen gedacht, die aufgrund von Drogenkonsum gestorben sind. In vielen Städten und Gemeinden werden Gedenkveranstaltungen abgehalten, um auf das Problem der Drogentoten aufmerksam zu machen und Solidarität mit den Familien und Freund*innen der Verstorbenen zu zeigen. Auch in Stuttgart hat am vergangenen Freitag auf dem Leonhardsplatz eine Kundgebung mit „Stillen Gedenken“ stattgefunden.
Unter dem Motto „Leben mit Drogen – FINDET STATT! Stigmatisiert! Vergessen! Ungehört!“ machte die Veranstaltung auf die Lebensrealitäten von Drogen gebrauchenden Menschen in Stuttgart aufmerksam. Initiiert wurde die Kundgebung vom Aktionsbündnis „Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende Stuttgart“. Sie nutzten den Trauertag auch, um die weitere Verzögerung bei der Einrichtung eines Drogenkonsumraumes zu kritisieren und an die Stadt zu appellieren, die Planungen zu beschleunigen.
Ein Drogenkonsumraum bietet Drogenabhängigen einen sicheren Ort, um ihre Drogen zu konsumieren. Mit hygienischen Plätzen zum Fixen, ärztlicher Betreuung, Treffpunkten, Sozialarbeiter*innen, Angeboten zur Substituierung und zum Entzug. Das Ziel des Drogenkonsumraums ist es, die Gesundheit der Drogenabhängigen zu schützen, einen Weg aus der Sucht zu ermöglichen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis zu verhindern.
Im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland zum 6. Mal in Folge einen jährlichen Anstieg der Todesfälle von Menschen, die illegalisierte Drogen konsumieren. So starben 1.990 Menschen an den Folgen von Überdosierungen, Schwarzmarktsubstanzen, Illegalität und Verfolgung sowie Infektionserkrankungen und Suiziden. Diese traurige Entwicklung ist auch in Stuttgart zu beobachten: Nach Angaben der Caritas gab es 2021 insgesamt 13 Drogentote, 2022 waren es schon 35 Tote. Und die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Stuttgart hat ein Drogenproblem und der dringend geforderte Drogenkonsumraum könnte helfen, Leben zu retten.
In der Ossietzkystraße 6 soll der Stuttgarter Drogenkonsumraum nach den Planungen der Stadt entstehen. Zunächst war ein Start im Januar 2026 von der Stadt versprochen, jetzt wurde bekannt, dass es frühestens Mitte oder Ende 2027 wird. Nicht nur aus Sicht der Stuttgarter Suchthilfe ist das zu spät für die Suchtkranken und für die Suchthelfer*innen, auch wir fordern eine schnellere Lösung. Studien aus anderen Städten belegten den Sinn eines solchen Raums. Deshalb muss die Stadt die Pläne für einen Drogenkonsumraum zeitnah beschließen und endlich umsetzen.
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