AfD-Fraktion verdreht Argumente

Im Amtsblatt vom 25. Januar 2024 erschien unter „Meinungen aus dem Gemeinderat“ ein merkwürdiger Kommentar der AfD-Fraktion zu den großen Demonstrationen der letzten Wochen: Die „in Stuttgart von Linksextremisten angemeldeten Demonstrationen gegen die AfD“ seien nicht so groß gewesen, wie die „vollkommen überzogene Berichterstattung“ meinte.
Interessant, dass ausgerechnet Mitglieder einer in Teilen gesichert rechtsradikalen Partei unsere demokratische Bürgerschaft, ihre Verbände und Vereine bis hin zu den jüdischen Studierenden pauschal als linksextremistisch deklariert. Und wie sie den bundesweiten Protest gegen die Deportationspläne der AfD als „unüberprüfbare Medienverkündung“ diskreditiert.
Damit nicht genug: Die Proteste erklärt die AfD-Fraktion damit, dass der „totalitäre Impuls der Deutschen“ noch am Leben sei. Wie bitte? Die friedlich demonstrierende Bürgerschaft wird doch gerade von dem Impuls angetrieben, für Rechtsstaatlichkeit, für Demokratie, für Menschenrechte und gegen Rassismus und totalitäre Abschiebungsplanungen einzutreten!
Menschenverachtender Vergleich
Dann verstrickt sich der Kommentar in einem wirklich menschenverachtenden Vergleich: Die Demonstrationen seien ein „gratismutiges Widerstandshappening mit Sophie-Scholl-Gefühl zum Verbotsgeifer gegen die einzige oppositionelle Kraft in diesem Land.“ Sophie Scholl wurde im Februar 1943 im Alter von 21 Jahren in einem Scheinprozess unter Roland Freisler verurteilt und eilig hingerichtet. Nur weil sie Flugblätter gegen das NS-Regime verteilt hatte. „Sophie-Scholl-Gefühl“ – das ist ein Begriff, der auch Roland Freisler hätte gefallen können. Er ist gefühl- und respektlos gegenüber einem der unzähligen Opfer des faschistischen Unrechtsstaates!
Täter*innen-Opfer-Umkehr
Der Kommentar vertauscht Täter*innen und Opfer. Opfer und bei Verstand sei nur die AfD als angeblich „einzige oppositionelle Kraft.“ Alle anderen, nur nicht sie selbst, seien „totalitär“ und in „klimapolitischem Irrsinn“ befangen. Und wollten jede Opposition verbieten.
Fakten und Zusammenhänge werden verdreht
Die Kommentare der AfD-Fraktion im Amtsblatt sind nicht am Meinungsaustausch interessiert, sondern versuchen zu polarisieren. Und sie verdrehen willkürlich Fakten und Zusammenhänge zu Gunsten ihrer rückwärtsgewandten Ideologie. Kurzum: Die Hassartikel der AfD haben mit einem Meinungsaustausch wirklich nichts zu tun.
Starkes Zeichen aus dem Rathaus
Wir sind mehr und gemeinsam mit allen demokratischen Kräften kämpfen wir dafür, dass Stuttgart eine weltoffene Stadt bleibt. Mit der gemeinsamen Resolution aller demokratischen Faktionen haben wir dafür ein starkes Zeichen aus dem Rathaus gesetzt.
Teile unseren Beitrag mit deinen Freund*innen
Trotz Sparhaushalt die Zukunft im Blick
8. Dezember 2025
Im Rathaus dreht sich aktuell alles um ein Thema: den Haushalt. Als Teil des Haushaltsbündnisses übernehmen wir Grüne in dieser schwierigen Lage…
Ein Park über dem Neckar
1. Dezember 2025
Mit dem klaren Ja des Ausschusses für Stadtentwicklung und Technik zum Erhalt der alten Eisenbahnbrücke ist unsere Vision eins grünen Parks über dem…
Gäubahn-Kappung 2027 verhindern
24. November 2025
Die Bahn verschiebt Stuttgart 21 erneut. Wir erwarten nun, dass die für 2027 geplante Gäubahnkappung nicht kommt und fordern Transparenz zu S 21.
Im Takt für Stuttgart
19. November 2025
Mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans stellt Stuttgart wichtige Weichen für die Zukunft. Wir begrüßen dies, denn ein gutes Nahverkehrsangebot…
Stück für Stück zur Lebenswerten Innenstadt
13. November 2025
Die Lebenswerte Innenstadt und die Umgestaltung der B14 standen bei unserer GRÜNEN Tour am 12. November im Mittelpunkt.
Kitagebühren: sozial statt pauschal
Haushalt 2026/2027,Kitas und Schulen
27. Oktober 2025
Die geplante Erhöhung der Kitagebühren bewegt aktuell viele Stuttgarter Familien. Kein Wunder – die Verwaltung schlägt drastische Anpassungen vor.…





