Autorin: Christine Lehmann
Schon im September sind dieses Jahr eine Million Radfahrten an der König-Karls-Brücke gezählt worden. Elf neue Zählstellen helfen zu zeigen, wie stark der Radverkehr im ganzen Stadtgebiet ist. Und wir alle können es deutlich sehen: Der Radverkehr hat enorm zugenommen. Immer mehr Menschen entdecken, wie schön es ist, die Wege zur Arbeit oder zum Einkaufen aktiv an der frischen Luft zurückzulegen. Deutlich sehen wir aber auch, dass die Radinfrastruktur, die wir haben, dafür nicht mehr ausreicht. Es wird zu eng auf den oft noch gemeinsamen Geh- und Radwegen. Radfahrende müssen auf die Fahrbahn und dort bequem und sicher unterwegs sein können. Das meinen wir und dafür wollen wir auch sorgen.
Auf die Zunahme des Radverkehrs haben Gemeinderat und Stadt schnell reagiert und in der Theodor-Heuss-Straße und in der Holzgartenstraße breite Radstreifen angelegt, sogenannte Pop-up-Radwege. Stuttgart gilt damit zusammen mit Berlin als Vorreiterin solcher unbürokratischen Maßnahmen zum Schutz von Radfahrenden. Wir suchen außerdem nach einer alternativen Radstrecke zum Schlossgarten und wir möchten, dass es für Radfahrende möglich ist, die neue Weinsteige sicher und bequem hinauf zu fahren. Es geht also voran, wenn auch langsamer als es sich viele Radfahrende wünschen. Zusammen mit Fahrradaktivist*innen arbeiten wir im Ausschuss für Mobilität intensiv und auch kontrovers an einer sicheren und komfortablen Radwegplanung. Das ist gut investiertes Geld. Radwege kosten nur ein Bruchteil einer Autostraße und wo viele Radfahrende und wenig Autos unterwegs sind, blüht de lokale Handel auf, da entstehen Cafés und neue Geschäfte, da wird mehr eingekauft. Die Stadt der Zukunft ist eine mit viel Fuß- und Radverkehr und nur sehr wenig Autoverkehr im Zentrum.
Damit Radpendler*innen schnell uns sicher zur Arbeit und nach Hause kommen hat eine Machbarkeitstudie dreizehn Radschnellverbindungen zwischen Stuttgart Zentrum und umliegenden Städten gefunden. Sie müssen nun geplant werden. Im Zuge der autofreien Innenstadt ist die Eberhardstraße für den Pkw-Verkehr gesperrt worden und damit unsere erste autofreie Fahrradstraße geworden, wenn es auch Autofahrenden noch schwerfällt, die Schilder zu sehen. Die Stadt unterstützt auf Initiative der Grünen weiterhin den Kauf von Lastenrädern, das Leihradsystem RegioRad wird ausgebaut, und nachdem die erste Fahrradgarage unter der Paulinenbrücke zu Testzwecken aufgestellt wurde, konkretisiert sich die Planung von Radgaragen für Anwohner*innen in Westen und an Bahnhöfen.
Dank der Radbegeisterung so vieler Stuttgarterinnen und Stuttgarter sind wir auf dem besten Weg, eine Fahrradstadt zu werden.
Verwandte Artikel
Mehr Biogas für Stuttgart
Grün wirkt – einmal mehr! Dass Stuttgart unter den deutschen Großstädten mittlerweile die Vorreiterrolle bei der Umstellung auf biogenes Gas übernommen hat, dafür hat sich die Grüne Fraktion bereits 2020…
Weiterlesen »
Für eine echte Verkehrswende!
Am 24. Juni 2022 hatte die GRÜNE Gemeinderatsfraktion zu einer Veranstaltung „Knoten S21 – jetzt die Weichen stellen für eine echte Verkehrswende!“ in den Keplersaal im Planetarium eingeladen. Gemeinsam mit…
Weiterlesen »
Photovoltaik für 9.000 SWSG-Wohnungen
Stadtwerke Stuttgart und SWSG unterzeichnen Vertrag über PV-Ausbau Der Photovoltaik-Ausbau in Stuttgart kommt voran. Künftig werden alle geeigneten Dächer der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG durch die Stadtwerke Stuttgart mit…
Weiterlesen »