Stuttgart fährt Rad

9. September 2020In Mobilität3 Minuten Lesezeit
Immer mehr Stuttgarter*innen steigen aufs Rad um. Foto: Asya Vee, Unsplash

Schon im September sind dieses Jahr eine Million Radfahrten an der König-Karls-Brücke gezählt worden. Elf neue Zählstellen helfen zu zeigen, wie stark der Radverkehr im ganzen Stadtgebiet ist. Und wir alle können es deutlich sehen: Der Radverkehr hat enorm zugenommen.

Immer mehr Menschen entdecken, wie schön es ist, die Wege zur Arbeit oder zum Einkaufen aktiv an der frischen Luft zurückzulegen. Deutlich sehen wir aber auch, dass die Radinfrastruktur, die wir haben, dafür nicht mehr ausreicht. Es wird zu eng auf den oft noch gemeinsamen Geh- und Radwegen. Radfahrende müssen auf die Fahrbahn und dort bequem und sicher unterwegs sein können. Das meinen wir und dafür wollen wir auch sorgen.

Unbürokratische Maßnahme: Pop-up-Radwege

Auf die Zunahme des Radverkehrs haben Gemeinderat und Stadt schnell reagiert und in der Theodor-Heuss-Straße und in der Holzgartenstraße breite Radstreifen angelegt, sogenannte Pop-up-Radwege. Stuttgart gilt damit zusammen mit Berlin als Vorreiterin solcher unbürokratischen Maßnahmen zum Schutz von Radfahrenden.

Wir suchen außerdem nach einer alternativen Radstrecke zum Schlossgarten und wir möchten, dass es für Radfahrende möglich ist, die neue Weinsteige sicher und bequem hinauf zu fahren. Es geht also voran, wenn auch langsamer als es sich viele Radfahrende wünschen. Zusammen mit Fahrradaktivist*innen arbeiten wir im Ausschuss für Mobilität intensiv und auch kontrovers an einer sicheren und komfortablen Radwegplanung. Das ist gut investiertes Geld. Radwege kosten nur ein Bruchteil einer Autostraße und wo viele Radfahrende und wenig Autos unterwegs sind, blüht de lokale Handel auf, da entstehen Cafés und neue Geschäfte, da wird mehr eingekauft. Die Stadt der Zukunft ist eine mit viel Fuß- und Radverkehr und nur sehr wenig Autoverkehr im Zentrum

Radschnellverbindungen, Regiorad, Fahrradstraßen

Damit Radpendler*innen schnell uns sicher zur Arbeit und nach Hause kommen, hat eine Machbarkeitstudie 13 Radschnellverbindungen zwischen Stuttgart Zentrum und umliegenden Städten gefunden. Sie müssen nun geplant werden. Im Zuge der autofreien Innenstadt ist die Eberhardstraße für den Pkw-Verkehr gesperrt worden und damit unsere erste autofreie Fahrradstraße geworden, wenn es auch Autofahrenden noch schwerfällt, die Schilder zu sehen.

Die Stadt unterstützt auf Initiative der GRÜNEN weiterhin den Kauf von Lastenrädern, das Leihradsystem RegioRad wird ausgebaut, und nachdem die erste Fahrradgarage unter der Paulinenbrücke zu Testzwecken aufgestellt wurde, konkretisiert sich die Planung von Radgaragen für Anwohner*innen in Westen und an Bahnhöfen. Dank der Radbegeisterung so vieler Stuttgarter*innen sind wir auf dem besten Weg, eine Fahrradstadt zu werden.