Fernwanderwege auf allen Seiten

22. November 2024
Wir kritisieren die neue Sperrung am Bahnhof. Nun dauert der Fußweg vom Schlossgraten zu den Gleisen mindestens sechs Minuten Minuten. Foto: Fraktion

Die Bahnhofshalle im Bonatzbau wird seit geraumer Zeit saniert, der direkte Weg zu den Zügen ist gesperrt. Drei alternative Routen führen zu den Gleisen, die eines gemeinsam haben: Sie sind alle deutlich länger als früher.

Egal ob man den Weg über die Haltestelle Staatsgalerie oder von der Königstraße rechts oder links am Bahnhofsgebäude vorbei nimmt, es dauert viel zu lang bis man die Gleise erreicht. Der Weg über die Schillerstraße auf der langen Rampe ist ein so großer Umweg, dass die Stadt einen Shuttleservice für Menschen mit Gepäck oder Gehbehinderung eingerichtet hat. Auf diese Weise sollen immerhin die schlimmsten Härten abgemildert werden. Aber am Ende sind alle drei Wege eine Zumutung.

Weg ab Staatsgalerie nun auch gesperrt

Nun sperrt die Bahn witterungsbedingt auch noch den Weg von der Staatsgalerie. Dies wird unweigerlich dazu führen, dass künftig viele Pendler*innen und Bahnreisende über die Grünflächen im Schlosspark gehen werden. Das lässt sich heute schon beobachten.

Die bereits bestehenden baustellenbedingten Einschränkungen müssen zwangsweise hingenommen werden. Weitere Verschlechterungen sind jedoch nicht akzeptabel. Die Bahn muss auch technische Spielräume nutzen, um die Wegeführung für den Rad- und Fußverkehr zu verbessern. Die Stadt muss die Deutsche Bahn auffordern, nicht nur kurzfristige Lösungen wie die Wiederöffnung des Rad- und Fußgängersteg bei der Haltestelle Staatsgalerie umzusetzen, sondern auch um die langen Umwege schnellstmöglich zu verkürzen und barrierefreie kurze Wege wiederherzustellen.

Schnellstmögliche Verbesserungen

S21 mit seinen Baustellen führt in der Innenstadt zu erheblichen Einschränkungen. Es sollte nicht hingenommen werden, dass baustellenbedingte Umwege noch mehr Überhand nehmen. Im Gegenteil: Gerade weil die Baustelle mindestens noch bis Ende 2026 besteht, sollten schnellstmöglich Verbesserungen herbeigeführt werden. Denn Bahnfahrten nach Stuttgart werden immer unattraktiver.

2026 neue Baustellen

Zudem führen neue Baustellen im Jahr 2026 zu weiteren Einschränkungen. Die drohende Gäubahnkappung und die S-Bahn-Stammstreckensperrung sollen sich laut Deutscher Bahn überlagern. Das ist nicht hinnehmbar und führt zu einem Verkehrsinfarkt in Stuttgart. Die Stadtbahn und die Ersatzbusse, die alljährlich die Stammstreckensperrung während der weniger stark frequentierten Sommerferien abfedern, reichen nicht aus. Wir fordern daher konkrete Informationen zur Baustellenplanung im Jahr der Inbetriebnahme.