Kostenlose Menstruationsprodukte auf den öffentlichen Toiletten im Stuttgarter Rathaus

19. Oktober 2022In Pressemitteilung2 Minuten Lesezeit

Tampons und Binden sind Hygieneprodukte, auf die über die Hälfte der Bevölkerung regelhaft angewiesen ist. Rund 450-mal im Leben bekommen menstruierende Menschen durchschnittlich ihre Periode. Doch wird die Menstruation noch viel zu oft tabuisiert und ins Private geschoben.

„Der barrierefreie Zugang zu Menstruationsprodukten an geschützten Orten, insbesondere in öffentlichen Toiletten, sollte allen Menstruierenden ermöglicht werden – ohne Wenn und Aber. Hier besteht in der Stadt Stuttgart noch Nachholbedarf, weswegen wir im Haushalt 2022/23 auch beantragt haben, dass in einem ersten Schritt zunächst alle Toiletten im Stuttgarter Rathaus und in den Bürgerbüros mit kostenlosen Menstruationsprodukten ausgestattet werden. Diesem Antrag wurde mit übergroßer Mehrheit fraktionsübergreifend zugestimmt“, so Stadträtin Jitka Sklenářová, Mitglied im Beirat für Gleichstellungsfragen der Stadt Stuttgart. „Wir freuen uns, dass unsere Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern nun diesen Piloten auf den Weg gebracht und zumindest im Stuttgarter Rathaus mittlerweile alle Toiletten mit entsprechenden Spendern ausgestattet hat.“

Die Produkte liegen im Rathaus sowohl in den Damen- als auch Herrentoiletten aus, damit sie auch von menstruierenden nicht-binären oder trans*Menschen genutzt werden können.

„In einer aufgeklärten, offenen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit. Auch Menschen mit Monatsblutung identifizieren sich nicht immer als Frauen. Gerade trans* und inter*Personen, die menstruieren, sind nochmal ganz anderer struktureller Diskriminierung ausgesetzt, da ihre Bedürfnisse insbesondere auch in Hinblick auf Hygieneprodukte und gynäkologischer Versorgung leider oftmals negiert, ignoriert oder gar ins Lächerliche gezogen werden. Auch sie sollten ihre Hygieneprodukte auf öffentlichen Toiletten ganz selbstverständlich scham- und diskriminierungsfrei beziehen und natürlich auch entsorgen können“, so Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stuttgarter Rathaus.