Kultur
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus
Oper, Ballett und Theater, Museen für Kunst, Geschichte oder Architektur, Musik- und Filmfestivals, Räume für Subkultur wie die Container City oder Schwabenbräu-Passage: Stuttgarts Kulturangebot ist vielseitig und attraktiv – und trägt zur hohen Lebensqualität in unserer Stadt bei.
Die Kultur in Stuttgart ist mittlerweile auch ein expandierender Wirtschaftszweig und bedeutender Arbeitgeber. Zudem schafft das kulturelle Angebot einen starken Anreiz, um dringend benötigte Fachkräfte in die Stadt und die Region zu locken. Stuttgarts vielfältige Kulturlandschaft steht aber auch für den fortwährenden Einsatz vieler Kulturschaffender für eine weltoffene und liberale Stadtgesellschaft.
Wir GRÜNE wollen, dass die Stuttgarter Kulturlandschaft attraktiv und vielfältig bleibt. Dazu braucht es nicht nur große Kulturinstitutionen, sondern auch alternative Clubs und Flächen für die Club- und Subkultur.
Seit vielen Jahren setzen wir GRÜNE uns dafür ein, dass kulturelle Orte in unserer Stadt geschützt und weiterentwickelt werden. Wie gut das gelingen kann, zeigen die folgenden Orte beispielhaft:
- Zusammen mit Künstler*innen, Architekt*innen und anderen Lokalpolitiker*innen haben wir den Abriss der Wagenhallen verhindert. 2017/2018 wurde die ehemalige Lokomotiv-Remise saniert und ausgebaut. Heute strahlen die Wagenhallen mit ihren vielen verschiedenen kulturellen Nutzungen – Veranstaltungen, Ateliers, Werkstätten, Tanz – weit über die Landeshauptstadt hinaus.
- Als das Wilhelmspalais zum Stadtpalais – Museum für Stuttgart umgebaut werden soll, setzen wir uns für die Öffnung des Museums in die Stadtgesellschaft ein – sowohl architektonisch als auch inhaltlich. Das im April 2018 neu eröffnete Haus ist heute viel mehr als ein Museum – es ist ein Science-Center urbaner Kultur.
- Gemeinsam mit vielen Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen haben wir uns dafür stark gemacht, dass die ehemalige Gestapo-Zentrale in der Innenstadt nicht abgerissen und zu einem Lern- und Gedenkort wird. Das 2018 eröffnete Hotel Silber setzt sich mit der NS-Geschichte Stuttgarts und Württembergs auseinander. Der Verein „Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.“ wird durch das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart gefördert.
- Eines unserer Herzensprojekte ist die Villa Berg im Stuttgarter Osten. In den kommenden Jahren wird aus der ehemaligen Sommerresidenz von König Karl und Königin Olga ein „Haus für Musik und Mehr“. Seit vielen Jahren machen wir uns dafür stark, dass die Villa samt Park saniert und für die Bürgerschaft geöffnet wird. Nicht nur die Sanierung des Parks schreitet voran; auch der Umbau der Villa zum städtischen Kultur‐ und Veranstaltungszentrum rückt näher. Voraussichtlich im März 2025 entscheidet der Gemeinderat über den Vorentwurf. Ermöglicht wurde dies durch den Kauf der Villa unter Oberbürgermeister Fritz Kuhn im Jahr 2015. Nach dem Kauf startete eine umfassende Bürger*innenbeteiligung, die das kulturpolitische Großprojekt auszeichnet.
Der historische Littmann‐Bau am Stuttgarter Eckensee, Spielstätte der Württembergischen Staatstheater Stuttgart (WST), soll umfassend saniert, modernisiert und erweitert werden.
Wir freuen uns, dass sich die Beteiligten des Bürgerforums in ihrem Schlussbericht zur Oper für eine Sanierung des Littmann-Baus mit einer Kreuzbühne ausgesprochen haben. Das ist der Rückenwind, den die Staatstheater brauchen. Im Ja zu dieser Sanierung sehen wir auch eine eindeutige Absage an Alternativplanungen wie dem Neubau eines Operngebäudes oder gar dem Abriss des Katharinenstifts.
Interim an Wagenhallen
Für den Zeitraum der acht- bis zehnjährigen Sanierung entsteht eine Interimsspielstätte in direkter Nachbarschaft zu den Wagenhallen. Sie ermöglicht während der Sanierung des Littmann-Baus Aufführungen der Staatsoper und des Stuttgarter Balletts und bietet Raum für Produktion, Proben, Lager, Technische Dienste und Teile der Verwaltung der Württembergischen Staatstheater. Nach Abschluss der Sanierung und Umzug von Oper und Ballett zurück an den Oberen Schlossgarten sollen Teile der Gebäude für die „Maker City“ weitergenutzt werden.
In einem europaweiten Wettbewerb für den Interimsstandort hat sich der gemeinsame Entwurf von a+r Architekten (Stuttgart) & NL Architects (Amsterdam) durchgesetzt. Damit ist die Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Württembergischen Staatstheater Stuttgart einen wichtigen Schritt näher gerückt.
Baubeginn ist für das Jahr 2026 geplant. Mit Beginn der Spielzeit 2029 könnte das Interim in Betrieb genommen werden.
Mehr erfahren
Sanierung der Württembergischen Staatstheater
www.stuttgart.de/opernsanierung
Fragen und Antworten zur Sanierung des Opernhauses
www.staatsoper-stuttgart.de/haus/sanierung
Wir GRÜNE setzen uns nicht nur dafür ein, Kulturorte zu schützen und weiterzuentwickeln. Wir machen uns auch dafür stark, neue Orte für Kultur in Stutttgart zu schaffen.
- 2020 wurde die John-Cranko-Schule eröffnet. Endlich verfügt die Schule, die zu den weltweit renommiertesten Ballettschulen gehört, über moderne und angemessene Unterrichtsräume.
- Stuttgart hat sich in den letzten Jahren einen Ruf erarbeitet als Zentrum der Animationswelt und des Trickfilms. Ein Haus für Film und Medien wird diese Entwicklung stärken. Es entsteht angrenzend an den Leonhardsplatz auf dem Areal des Breuninger-Parkhauses. Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung für 2029. Die Stadt Stuttgart investiert für das moderne und mit Photovoltaik und Fassadenbegrünung nachhaltig konzipierte Gebäude 115 Millionen Euro. Gleichzeitig geht mit dem Neubauprojekt eine städtebauliche Aufwertung an der B14 einher. Die Umgestaltung der B14 markiert einen wichtigen Meilenstein für die Verkehrswende und eine urbane Stadtplanung nach menschlichem Maß.
- Am Standort des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der City entsteht das Haus der Kulturen dauerhaft als Ankernutzung. Seit vielen Jahren machen wir uns für dieses Projekt stark. Umso mehr freuen wir uns, dass das Haus der Kulturen nun mit der Grundsatzentscheidung des Gemeinderats einen Platz im Herzen der Stadt gefunden hat. Das Haus der Kulturen soll zum zentralen Begegnungs- und Veranstaltungsort für alle werden, die unsere internationale Stadtgesellschaft mitgestalten wollen.
- Auf dem früheren Rilling-Areal in Bad Cannstatt entsteht bis 2028 das Konzertforum am Neckar. Der Gemeinderat hat im Juni 2024 den Grundsatzbeschluss für das neue Konzerthaus gefasst. Wir sehen darin eine Chance für Stuttgart, jedoch muss das gesamte Quartier davon profitieren, das heißt: Das Konzertforum soll ein attraktiver Ort für alle Stuttgarter*innen werden.
- Das Statistische Landesamt in Stuttgart-Süd, das die Stadt kaufen und entwickeln wird, bietet viel Potential, auch für die Kultur. Seit Langem machen wir uns für eine zügige Zwischennutzung, koordiniert durch die Initiative Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal, stark, um Leerstand zu verhindern. Viele Kulturschaffende, Vereine und Initiativen stehen bereits in den Startlöchern. Die Initiative Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal wird durch die Stadt mit zwei Stellen und über eine Million Euro unterstützt, die wir im Haushalt 2024/2025 beantragt und beschlossen haben. Langfristig können wir uns in dem Gebäude unter anderem gemeinnütziges Wohnen, Handel und Kultur vorstellen.
- Auch das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Eberhardstraße soll durch Zwischennutzungen kreativ bespielt werden. Unter anderem hierfür haben wir im Haushalt 2024/2025 einen Fonds mit über 2 Millionen Euro beantragt und im Gemeinderat beschlossen.
- Mit der Maker-City entsteht rund um die heutigen Wagenhallen und die Container City ein innovatives Kreativquartier. Es soll als Experimentierfeld für die weitere Entwicklung des gesamten Rosensteinviertels dienen.
Nur hartnäckiges Verhandeln schafft Raum für Subkultur. Wir machen uns für die Stuttgarter Club- und Subkulturszene erfolgreich stark – und haben in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht. Das zeigt sich auch darin, dass Stuttgarts Off-Kultur-Szene wächst.
- Die Container City bei den Wagenhallen in Stuttgart-Nord entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem kreativen und lebendigen Ort für innovative Kultur in Stuttgart mit vielen Kunstprojekten und Veranstaltungen. Über 100 Container, zwei Waggons und andere temporäre Architekturen werden heute als Ateliers, Proberäume und Büros genutzt. Jetzt ist es uns gelungen, für das Subkultur-Projekt contain’t und den DIY-Skatepark NORDIY eine Ersatzfläche zu finden: Auf dem P7-Gelände im Neckarpark in Bad Cannstatt werden in Zukunft neue DJs geboren, Open-Air-Konzerte und Partys stattfinden und Skateboards rollen. Denn: Beide Projekte müssen ihren aktuellen Standort bei den Wagenhallen räumen, da dort die Baustelle für das Rosensteinviertel eingerichtet wird.
- Für das Projekt Bauzug 3YG e.V. (Waggons) haben wir uns für eine Übernahme der Umzugs-Mehrkosten auf das neue Areal in Höhe von knapp 530.000 Euro erfolgreich stark gemacht.
- Die ehemalige Schwabenbräu-Passage in der Bad Cannstatter Bahnhofsstraße wird seit 2023 zwischengenutzt und haucht der subkulturellen Szene Stuttgarts neues Leben ein: Hier findet man nicht nur Ateliers für Künstler*innen und die Palermo-Galerie, hier hat auch die Foodsharing-Initiative Commons Kitchen ihr zu Hause gefunden, ebenso wie das Sunny High, ein feministischer, inklusiver Club. Auch eine ehrenamtliche Rechtsberatung für Geflüchtete ist in dem Gebäude, das die Stadt gekauft hat, anzutreffen, genauso wie Start-ups, eine Zweigstelle der Volkshochschule, ein Second-Hand-Laden und ein Studio für ein Techno-Kollektiv.
- Um der Clubkultur mehr Bedeutung zu verleihen und zwischen den oft unterschiedlichen Interessen der Stadtgesellschaft zu vermitteln, haben wir uns für die Schaffung einer Stelle für eine*n Nachtbürgermeister*in eingesetzt, was ein voller Erfolg ist.
- Goldmark’s gerettet: Durch viele Verhandlungsrunden ist es uns gelungen, die Punk-Kneipe am Charlottenplatz zu erhalten. Denn: Die SSB suchte neue Räume für ihre steigende Zahl an Mitarbeiter*innen und meldete Eigenbedarf an. Jetzt kann das Goldmark’s langfristig am Charlottenplatz bleiben und – nach Prüfung – vielleicht noch etwas größer werden. Das angrenzende Universum konnten wir leider nicht retten. Weil wir damit eine weitere Live-Location in Stuttgarts Innenstadt verlieren, pochen wir auf eine Vergrößerung des Goldmark’s.
- Bereits im Haushalt 2022/2023 haben wir die Verwaltung damit beauftragt, einen Standortsuchlauf für Freiflächen für Musikkollektive zu starten und dafür 100.000 Euro beantragt. Leider blieb der Suchlauf bisher ohne Erfolg. Dabei brauchen wir dringend mehr legale Flächen, auf denen Raves und Open-Air-Veranstaltungen stattfinden können.
Wir machen uns alle zwei Jahre in den Haushaltsberatungen für verschiedene Kulturbudgets für die Stuttgarter Stadtbezirke stark. Damit unterstützen wir Vereine und Initiativen wie den Cannstatter Sonntag um vier e. V., den Kulturkreis Weilimdorf e. V. oder die NaturFreunde Stuttgart e. V., die unterschiedliche kulturelle Angebote für die Bürger*innen vor Ort auf die Beine stellen.
Darüber hinaus haben wir uns in den Haushaltsberatungen 2024/2025 für die Förderung von Stadtteilfesten eingesetzt. Denn viele Stadtteilfeste haben seit der Corona-Pandemie Probleme bei der Finanzierung. Auf unsere Initiative hin hat der Gemeinderat einen Unterstützungsfonds für das Kulturprogramm auf Stadtteilfesten eingerichtet. 2024 und 2025 stehen je 250.000 Euro zur Verfügung.
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Förderung von Stadtteilfesten startet
www.stuttgart.de
Echte Vielfalt, ihre Akzeptanz, das Feiern unserer Unterschiede und Gemeinsamkeiten als Menschen bereichern unser aller Leben. Wir GRÜNE stehen für eine Gesellschaft, in der alle sicher und selbstbestimmt leben und lieben können. Deshalb machen wir uns schon lange für Akzeptanz, Chancengleichheit und Selbstbestimmung stark.
Wie vielfaltig und bunt Stuttgart ist, zeigen jedes Jahr aufs Neues die CSD-Kulturwochen und die CSD-Demo. Veranstalterin von Stuttgart PRIDE ist die Interessensgemeinschaft CSD Stuttgart e.V. Ganz im Sinne der „Vielfaltsverstärkung“ beteiligen wir uns seit vielen Jahren an den CSD-Kulturwochen, etwa mit Diskussionsrunden oder Stadtrundgängen.
Zudem haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass die CSD-Kulturwochen in die städtische Kulturförderung aufgenommen werden. Aktuell unterstützt die Stadt die IG CSD Stuttgart e.V. mit 40.000 Euro pro Jahr.
Aktuelles zum Thema Kultur
Test-Rave auf Möhringer Freibadparkplatz
1. Oktober 2024
Seit drei Jahren läuft die Suche nach Freiflächen für Musikkollektive. Endlich konnte die erste Probeveranstaltung auf dem Freibadparkplatz in Möhringen stattfinden!
Kaufhof: Zwischennutzung startet
25. September 2024
Gute Nachrichten aus dem Kulturamt: Wir freuen uns, dass die Zwischennutzung des Kaufhof-Gebäudes in der City beginnt!
Kreative Ideen für Kaufhof gesucht
5. August 2024
Das Gebäude des ehemaligen Kaufhofes in der City soll zum Nutzen der Stadtgesellschaft entwickelt werden. Für die temporäre Bespielung sucht die Stadt aktuell kreative Konzepte – diesen Aufruf unterstützen wir gerne!
Unterstützungsfonds für Stadtteilfeste
22. Mai 2024
Gute Nachrichten für die Kultur in unserer Stadt: Die Förderung von Stadtteilfesten startet. Damit setzt die Verwaltung einen Haushaltsbeschluss um, den wir initiiert haben. Denn viele Stadtteilfest haben seit Corona Probleme bei der Finanzierung.
PRIDE 2024: Nothilfe bewilligen
20. Mai 2024
Der Veranstalter der Stuttgart PRIDE könnte aufgrund von Mehrkosten und weniger Einnahmen in eine finanzielle Schieflage geraten. Deshalb fordern wir eine kurzfristige finanzielle Unterstützung für die Interessensgemeinschaft CSD Stuttgart e.V.
Haus der Kulturen im Herzen der Stadt
17. Mai 2024
Endlich! Das Haus der Kulturen kann kommen. Der Gemeinderat hat mehrheitlich einer Ankernutzung am Standort des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der Eberhardstraße 28 zugestimmt.
Kultur mit langem Atem
23. März 2024
Die Stuttgarter Kulturszene erhält mehr Zuwendungen, mehr Förderung und mehr Visionen.
Mit Plan in die Zukunft
20. Oktober 2023
Mit einem umfangreichen Gesamtpaket ergänzen wir den bisher lückenhaften Haushaltsvorschlag des Oberbürgermeisters mit wichtigen Zukunftsaufgaben.
Zwei Anbau-Varianten für die Villa Berg
26. September 2023
Der Rückkauf der Villa Berg und der Beschluss, den Park zu renaturieren, um beide den Stuttgarter*innen zurückzugeben, wird nun Stück für Stück Realität.