Park über dem Neckar

5. Oktober 2022
Grafik: schlaich bergermann partner / LAVA

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Die Tage der alten Rosensteineisenbahnbrücke in ihrer ursprünglichen Fuktion sind gezählt. Mit der Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs von S21 werden der Eisenbahntunnel und die daran anschließende Eisenbahnbrücke von der Deutschen Bahn nicht mehr benötigt werden. Deshalb ist es an der Zeit, sich über die Möglichkeit einer neuen Nutzung des Bauwerks Gedanken zu machen.

Und das haben wir getan. Bereits 2014 haben wir uns für den Erhalt der Brücke eingesetzt und eine Umgestaltung in einen „Park über den Neckar“ ins Gespräch gebracht. Im Doppelhaushalt 2020/2021 konnten wir endlich eine Mehrheit im Gemeinderat für diese städtebauliche Großchance gewinnen. Aber was meint „Park über den Neckar“ eigentlich?

Die alte Eisenbahnbrücke birgt aus unserer Sicht große Chancen. Sie bietet Platz für getrennte Rad- und Fußwegeverbindungen, für Grün- und Aufenthaltsflächen und für die Erschließung der belebten Mittelmole an der Schleuse. Darüber hinaus hat sie ein großes Verbindungspotential, denn sie verbindet den Rosensteinpark direkt mit Bad Cannstatt. Sie ermöglicht eine Weiterführung des Rad- und Fußwegs bis zum Bahnhof Bad Cannstatt, dessen Vorplatz bald fit gemacht wird für die EM 2024. Auf der anderen Seite bietet sie zusammen mit dem angehängten Steg unter der neuen Eisenbahnbrücke die Möglichkeit für eine Radschnellwegeverbindung, die weiter durch den Tunnel steigungsfrei direkt in das neue Stadtquartier Rosenstein führt.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung zum Erhalt der Brücke, die wir für 200.000 Euro beantragt hatten, liegen nun vor. Jetzt ist der richtige Moment gekommen, um das weitere Vorgehen zu beschließen und die nächsten Schritte einzuleiten, damit der „Park über den Neckar“ bald Wirklichkeit wird. Da in der direkten Umgebung der alten Eisenbahnbrücke auch eine Sanierung und Verlängerung der Neckarschleusen ansteht, wollen wir von Anfang an mögliche Synergien in Planung und Umsetzung nutzen.

Wir haben der Verwaltung zudem den Vorschlag unterbreitet, die „ausrangierte“ Eisenbahnbrücke bereits zur IBA 2027 zu öffnen. Wir wollen dazu die Brücke für die Menschen interimsweise zugänglich machen und mit Leben erfüllen. So könnten dort alte Eisenbahnwaggons abgestellt und befristet zu Begegnungs- und Veranstaltungsstätten werden.

Auch wenn der Bericht gestern im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik deutlich gemacht hat, dass eine Weiternutzung der Eisenbahnbrücke mit erheblichem Aufwand verbunden wäre, ist die Idee für uns noch lange nicht vom Tisch – zumal dem steigenden Radverkehr zwischen Bad Cannstatt und der Innenstadt Rechnung getragen werden muss.

Eine Umnutzung der Eisenbahnbrücke zu einem „Park über den Neckar“ erfordert viele bauliche Anpassungen und Verändungen, aber trotzdem bleibt ihre ursprüngliche Bestimmung gleich – sie schafft Verbindung und bringt Menschen zueinander!

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