Die geplante Erhöhung der Kitagebühren bewegt derzeit viele Stuttgarter Familien. Mit Blick auf den kommenden Doppelhaushalt 2026/2027 hat die Verwaltung massive Gebührenerhöhungen vorgeschlagen. Demnach würden die Kita-Gebühren in Stuttgart bis 2031 auf bis zu 823 Euro steigen – allerdings nur im absoluten Extremfall, also für eine Ganztages- plus Randzeitbetreuung (50 Stunden) für Kinder unter drei Jahren inklusive Essen.
Für uns ist klar: Die von der Verwaltung vorgeschlagene massive Erhöhung der Kitagebühren tragen wir nicht mit. Wir brauchen in Stuttgart langfristig eine verlässliche, kostengünstige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Deshalb haben wir gemeinsam mit der CDU-Fraktion einen Vorschlag vorgelegt, der deutlich geringere Gebührenerhöhungen vorsieht.
Unser Voschlag
Gemeinsam mit der CDU-Fraktion im Stuttgarter Rathaus haben wir folgenden Vorschlag vorgelegt:
Erhöhung der Kitagebühren je nach Betreuungsform zwischen 8 und 22 Prozent.
Das ganze aufgeteilt auf zwei Jahre – Einführung jeweils im September 2026 und 2027.
Zwischen 2028 und 2031 erfolgt eine Anpassung angelehnt an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex der letzten zehn Jahre – ca. 3 Prozent. Die Verwaltung hatte 10 Prozent vorgeschlagen.
Die kostenfreie Kita mit Bonuscard (Infos auf stuttgart.de) und die Vergünstigung mit FamilienCard (Infos auf stuttgart.de) bleibt erhalten.
Mit unserem Vorschlag wird die ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagene jährliche Steigerung von 10 Prozent ab 2027 um Zweidrittel reduziert. Sollte der Gemeinderat Stuttgart diesem Vorschlag zustimmen, lägen die Kosten für einen Ganztagesplatz für Kinder unter drei Jahren (40 Stunden) inklusive Essen im Kita-Jahr 2027/28 bei 355 Euro. Bis 2030/2031 würde dieser Betrag auf 387 Euro ansteigen. Bei Inanspruchnahme der Randzeitbetreuung (50 Stunden) würde dieser Betrag 2030/2031 auf maximal 437 Euro steigen, und nicht wie beim Verwaltungsvorschlag auf 823 Euro. Bei anderen Betreuungsformen sogar deutlich darunter.
Dank der Bonus- und Familiencard werden Stuttgarter Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen auch künftig bei den Kitagebühren entlastet. Und natürlich bleiben auch die Vergünstigungen für Geschwisterkinder bestehen.
Die Kitagebühren in Stuttgart liegen seit Jahren auf einem niedrigen Niveau, auch im Vergleich zu umliegenden Kommunen. Die nun von der Verwaltung geplante massive Erhöhung schießt über das Ziel hinaus. Wir setzen uns dafür ein, die zunächst anvisierten Gebühren in einzelnen Betreuungsformen abzusenken und die Erhöhung in zwei Stufen jeweils zu Beginn des Kita-Jahres einzuführen – so entlasten wir die Familien.
Leider hat sich die finanzielle Lage der Stadt Stuttgart drastisch verschlechtert. Die Gewerbesteuereinnahme hat sich seit 2023 quasi halbiert. Viele Städte und Kommunen in Baden-Württemberg haben die Kitagebühren bereits angepasst und liegen sowieso schon deutlich über Stuttgart – das würde mit unserem Vorschlag übrigens auch so bleiben.
Die Kitagebühren wurden in Stuttgart das letzte Mal im Jahr 2016 angepasst. Seitdem sind die Kosten allerdings enorm gestiegen und das immer größer werdende Delta wurde aus der Stadtkasse ausgeglichen. Diese Möglichkeit haben wir angesichts der aktuellen Lage leider nicht mehr.
Das Landesjugendamt empfiehlt übrigens, dass die Elternbeiträge 20 Prozent der Gesamtkosten eines Kita-Platzes decken sollten. In Stuttgart sind wir aktuell bei 5,5 Prozent. Eine moderate Erhöhung ja, aber die 20 Prozent sind aus unserer Sicht völlig utopisch! Mit unserem Plan wären wir 2031 bei unter 7,5 Prozent.
An sich sehr gerne. Bildung sollte kostenlos sein, warum nicht auch die Frühkindliche Bildung?! Das ist allerdings ein Thema für das Land bzw. für den Bund. In der Tat gibt es manche Bundesländer in denen die Kita, oder zumindest einzelne Kita-Jahre, umsonst sind. Allerdings gehört zur Wahrheit auch dazu, dass diese Länder die Bundes-Gelder aus Gute-KiTa-Gesetz und dem KiTa-Qualitätsgesetz vor allem in die Beitragsfreiheit, als in die Qualität der Einrichtungen gesteckt haben.
Als Vater zweier Kitakinder ist mir aber auch sehr wichtig, ein gutes Gefühl zu haben, wenn ich die Kinder morgens abgebe. Und dafür brauchen wir eben auch Qualität!
Fabian Reger, Stadtrat
Trotzdem bleibt die Frage berechtigt. Ist es nicht unfair, dass Personen mit Kindern im Monat mehrere 100 Euro für Kinderbetreuung ausgeben und Personen ohne Kinder nicht? Kinder sind unsere Zukunft – auch was die Stabilität der Gesellschaft angeht – Stichwort Rente. Eltern leisten großartiges und zwar unentgeltlich: Kostenlose CareArbeit, weniger Gehalt aufgrund reduzierter Arbeitszeiten, verpasste Karrierechancen, höhere Kosten für Wohnraum, Miete und so weiter.
Zum Thema Beitragsfreiheit wurde am 16. Oktober 2025 auch im Landtag diskutiert. Hier geht’s zum Video
Kitas in freier Trägerschaft erhalten für ihre Ausgaben einen städtischen Zuschuss von 97,5 Prozent. Würden diese ihre Gebühren ebenfalls erhöhen, was zu zusätzlichen Einnahmen führt, könnte die Förderung der Stadt entsprechend abgesenkt werden.
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