Eltern-Sein ist eine schöne, aber auch anstrengende Aufgabe. In Zeiten von Corona wird es zu einer besonderen Leistung. Eine Gruppe, die seit Wochen Schwerstarbeit leistet, sind die Familien. Vom einen Tag auf den anderen waren Arbeit, Familienleben und Kinderbetreuung bzw. Schulersatz neu zu organisieren. Was alles in kürzester Zeit möglich gemacht wurde, ist eine unglaubliche Leistung. Eltern werden zu (Hilfs)Lehrer*innen, Erwerbsarbeit wird in die Abendstunden und auf das Wochenende verlegt, Spielplätze zu Hause improvisiert – und das alles ohne die Unterstützung der Großeltern.
Vieles läuft gut – aber nicht immer geht alles glatt. Wie soll home office und Kinderbetreuung unter einen Hut gebracht werden, wie der Schulstoff vermittelt werden? Kindern und Jugendlichen fehlen die Kontakte zu Gleichaltrigen. Spielplätze sind geschlossen, in beengten Mietwohnungen muss nun Platz zum Spielen, Lernen und Arbeiten gefunden werden. Große Sorge bereitet, dass häusliche Gewalt zuzunehmen scheint.
All diese Probleme müssen gelöst werden. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, weniger Wohlhabende und Familien, die bisher schon in prekären Lebenssituationen lebten.
Einen ersten Schritt hat der Gemeinderat gemacht, indem er beschlossen hat, den Eltern für einen Monat die Gebühren für Kita und Hort, das Essensgeld und die Kosten für das Scool-Abo zu erlassen. Zusätzlich baut das Jugendamt seine Angebote aus. Bei den elf Beratungszentren Jugend und Familie finden Hilfesuchende telefonische und persönliche Beratung zu Themen der Existenzsicherung, Erziehung oder in familiären Notlagen. Kinder aus stark belasteten Familien können in die Notbetreuung gehen. Erste Kitas sind für die Unterbringung besonders gefährdeter Kinder reserviert.
Wir müssen uns deutlich machen, dass die Situation für viele Kinder und ihre Eltern enorm belastend ist und nicht unendlich lange durchzuhalten sein wird. Sie benötigen für die kommende Zeit Unterstützung, klare Perspektiven und gezielte Hilfsangebote. Vieles wird gerade auf Landes- und Bundesebene geregelt. Wir GRÜNE wollen, dass die Stadt Stuttgart mit dafür sorgt, dass Familien die Situation weiterhin bewältigen können. Das bedeutet, dass genügend Notplätze in Kitas und Schulen vorgehalten werden und neue Angebote eine enge und trotzdem infektionsarme Betreuung ermöglichen. Familien in Sozialhotels und Flüchtlingsunterkünften müssen ein erweitertes Angebot und mehr Sozialarbeit erhalten. Und wir müssen schneller vorgehen bei der digitalen Anbindung von Schulen, ihrer digitalen Ausstattung und der Einführung pädagogisch sinnvoller online-Unterrichtsformen.
(Foto: StockSnap/pixabay.com)
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