Eisenbahnknoten Stuttgart 2040

15. März 2023In Mobilität3 Minuten Lesezeit
Züge am Stuttgarter Hauptbahnhof. Bild: Christian Lue/Unsplash

Von der ersten S-21-Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn 1995 bis heute sind fast 30 Jahre vergangen und inzwischen ist viel passiert. Die Erderwärmung hat bereits begonnen und die Klimaveränderung ist bereits bedrohliche Realität.

Die Politik hat in den vergangenen Jahren auf den verschiedenen politischen Ebenen wegweisende Beschlüsse gefasst und Klimaziele definiert:

  • Klimaschutzgesetz des Bundes mit dem Klimaneutralitätsziel 2045
  • Ziel des Landes Baden-Württemberg Klimaneutralität 2040
  • Zielbeschluss der Landeshauptstadt Stuttgart Klimaneutralität 2035

Um diese ambitionierten Klimaziele zu erreichen, ist es zwingend erforderlich, dass die Mobilitätswende hin zu mehr nachhaltiger Mobilität gelingt. So strebt die Landesregierung eine Verdoppelung der Nachfrage im öffentlichen Verkehr und klimaneutrale Mobilität 2040 an.

Nicht nur die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten 30 Jahren verändert, auch das Bahnprojekt S21 hat sich weiterentwickelt. Dadurch ist es deutlich besser und leistungsfähiger geworden. Das ist ein wichtiger Erfolg. Die KOA-Initiative Eisenbahnknoten Stuttgart 2040 wird den Schienenknoten über die Verdopplung hinaus zukunftsfähig machen.

Wichtige Verbesserungsmaßnahmen wie der Erhalt der Panoramabahn und der Bau der großen Wendlinger Kurve sind bereits eingeleitet. Allerdings wird die angestrebte Verdoppelung der Nachfrage im Großraum Stuttgart zu sehr vollen Zügen führen. Durch den Einsatz von mehr Zügen soll das Problem verringert werden. Neue verkehrlich-betriebliche Untersuchungen zeigen, dass zur Steigerung der Zugzahlen S21 mit einem Nahverkehrs-Dreieck – Regional-T-Spange, Nordkreuz und zusätzliche Haltestellen – die beste Ausbauoption ist. Damit können die Ankünfte im Hauptbahnhof in Spitzenzeiten um 45 Prozent gesteigert werden. Das Steigerungspotenzial von S21 mit einer neu zu bauenden Ergänzungsstation fällt vier Prozentpunkte geringer aus.

Der große Vorteil des Nahverkehrs-Dreiecks ist, dass die polyzentrale Struktur Stuttgarts gut erschlossen wird. So bieten die Regionalbahnhöfe Cannstatt, Feuerbach und Vaihingen sehr gute Verknüpfungspunkte zu den nachgelagerten Netzen (Stadtbahn, Bus) und erschließen zahlreiche Einwohner*innen und wichtige Ziele.

Richtig ist, dass wir uns in der Vergangenheit immer wieder für eine Ergänzungsstation eingesetzt haben. Bei allen Diskussionen war es unser Ziel, S21 leistungsfähiger, und somit zukunftsfähiger zu machen. Und wenn nun das Verkehrsministerium Baden-Württemberg nach eingehenden Untersuchungen zu dem Ergebnis kommt, dass dies durch andere Maßnahmen besser gewährleistet werden kann, dann gehen wir diesen Weg mit. Die Ergebnisse des Verkehrsministeriums zeigen jedoch auch, dass die erforderliche Steigerung nicht alleine durch bessere Technik möglich wäre wie es in den vergangenen Jahren häufig propagiert wurde.

Wichtig für uns ist jetzt eine schnelle Umsetzung des Eisenbahnknoten Stuttgart 2040:

  • Der Nordzulauf der Schnellfahrstrecke Mannheim – Feuerbach, der Ausbau der Panoramabahn und die Anbindung nach Feuerbach und der Regionalhalt Feuerbach müssen jetzt schnell realisiert werden.
  • Die Anbindung der Panoramabahn nach Bad Cannstatt und die Regional-T-Spange planerisch abgesichert und die Realisierung weiter geprüft werden.
  • Zentrale Daueraufgaben sind Investitionen in die Verbesserung der Verfügbarkeit von Personal, Infrastruktur und Fahrzeugen und der Ausbau der Zulaufstrecken.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg.