Ein Zeichen der Freundschaft und Solidarität

Die deutschen Städte Stuttgart und Dresden sowie die ukrainische Stadt Chmelnyzkyj haben am 7. November 2023 eine Vereinbarung zu einer neuartigen Solidaritätspartnerschaft unterzeichnet. Bereits am 2. März 2023 hat der Stuttgarter Gemeinderat dafür gestimmt, die Solidaritätspartnerschaft mit der westukrainischen Stadt zu etablieren.
Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Andreas Winter im Gemeinderat am 2. März 2023
Sehr geehrte Gäste aus unserer neuen Partnerstadt Chmelnyzkyj,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Gäste,
vor wenigen Tagen haben wir uns an den 24. Februar 2022 erinnert. An diesem Tag startete die Russische Föderation eine groß angelegte Invasion in der gesamten Ukraine und löste damit diesen furchtbaren Krieg aus, der zu einer massiven Zerstörung der zivilen und kritischen Infrastruktur und zu großem menschlichen Leid unter der Zivilbevölkerung in der Ukraine führte. Sie haben es eindrücklich in Ihren Reden geschildert.
Der 24. Februar 2022
Der 24. Februar 2022 war ein Donnerstag, wir hatten Fraktionssitzung wie fast an jedem Donnerstag im Jahr und eigentlich hätten wir um 18 Uhr ein Arbeitstreffen der Fraktion mit unseren vier Landtagsabgeordneten gehabt.
Schon am Vormittag, als die ersten Nachrichten aus der Ukraine kamen, war für mich und uns klar, das Treffen abzusagen. Wir wollten auf die Straße, um gemeinsam mit vielen unsere Trauer, unsere Bestürzung und unsere Wut darüber zu zeigen, was Putin wahr gemacht hat mit diesem schrecklichen Angriffskrieg, der mittlerweile so viele Meschen das Leben gekostet hat und Millionen Menschen in Europa auf die Flucht getrieben hat. Weg von zu Hause in eine ungewisse Zukunft.
Wir standen am Abend zusammen vor dem Konsulat von Moldava in der Leitzstraße. Die Jugendorganisationen der Parteien haben die Kundgebung gemeinsam organisiert und auch gestaltet. Viele waren gekommen. Vertreter*innen aus dem Bundestag, dem Landtag und aus dem Gemeinderat genauso wie viele Bürger*innen der Stadt. Es tat gut, dieses Gefühl der Ohnmacht nicht alleine ertragen zu müssen. Es war aber auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität für die Ukraine und den dort lebenden Menschen.
Als ich danach noch wenige Meter weiter in meine Schule kam, traf ich zwei Lehrkräfte meiner Musikschule, die aus der Ukraine kommen. Wir standen zusammen im Foyer, fassungslos, weinend und besorgt. Sie haben studiert in Mariupol bzw. in Odessa und Kiew, aber auch in Petersburg, in Moskau und dann in Stuttgart. Die Kolleginnen hatten und haben noch immer Angst, große Angst um ihre Eltern, um Geschwister, Verwandte und Freunde, die in der Ukraine leben. Und da war es plötzlich noch viel näher und noch viel grausamer.
Kundgebung am Schlossplatz
Wenige Tage danach organisierten die Kreisverbände der Grünen, der CDU, der SPD und der FDP eine beeindruckende Kundgebung am Schlossplatz. Wichtig und gut, dass alle Parteien auch im Hinblick auf die Unterbringung Geflüchteter klar Stellung bezogen haben.
Das Tröstliche: Die Menschen in Stuttgart, Menschen die hier geboren und aufgewachsen sind, Zugezogene aus anderen Teilen Deutschlands wie auch aus allen Ländern der Welt haben wieder mit großer Hilfsbereitschaft Menschen aufgenommen, geholfen und gespendet.
Ein Jahr Angriffskrieg gegen die Ukraine
Seit nunmehr über einem Jahr ist die Ukraine diesem Angriffskrieg Putins ausgeliefert und Bilder des großen menschlichen Leids und der Zerstörung erreichen uns seither täglich. Und die Ukraine kämpft für unsere gemeinsamen Werte der Freiheit und der Selbstbestimmung. Die Menschen in der Ukraine verteidigen unsere freiheitlichen europäischen Werte. Dafür danke ich Ihnen.
Es ist für uns daher mehr als selbstverständlich, dass Deutschland die Ukraine dabei auf vielen Ebenen − auch militärisch – unterstützt und es ist auch selbstverständlich für uns, dass wir unserer humanitären Verpflichtung der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, aber auch aus vielen anderen Krisenherden der Welt, nachkommen. Heute und auch in Zukunft.
Freundschaft mit Leben füllen
Wir möchten Sie, die politischen Vertreter*innen unserer neuen Partnerstadt, aber auch die Bürger*innen der Stadt bei den vielfältigen Herausforderungen, die dieser Krieg unter Verletzung aller Regeln des Völkerrechts mit sich gebracht hat und noch bringt, unterstützen. Dieser Krieg hat aber auch eine beispiellose Welle der Solidarität mit dem ukrainischen Volk bei der Zivilgesellschaft in unserer Stadt Stuttgart ausgelöst.
Heute soll von hier ein Zeichen der Freundschaft, der Ermutigung und der Solidarität ausgehen. Das ist gut so. Wir haben diese Bemühungen der Verwaltung als GRÜNE Fraktion immer unterstützt und werden unseren Teil dazu beitragen, dass diese Freundschaft zwischen den Städten mit Leben gefüllt wird. Vielen Dank.
Teile unseren Beitrag mit deinen Freund*innen
Einsamkeit gemeinsam begegnen
17. April 2025
Viele Stuttgarter*innen fühlen sich einsam. Wir wollen das Thema noch stärker in den Fokus rücken und das soziale Miteinander in der Stadt fördern.……
StadtGrün zu Klima erschienen
16. April 2025
Wir wollen den Klimaschutz wieder mehr in den Fokus rücken. In der neuen StadtGrün-Ausgabe „Alles Klima?“ sind unsere politischen Forderungen…
Wir erobern die B14 zurück
31. März 2025
Mehr Grün-, Freizeit- und Begegnungsflächen anstatt Stadtautobahn – dafür setzen wir GRÜNE uns seit vielen Jahren ein. Im April 2024 wurde endlich…
Vorsorgen gegen Starkregen und Hochwasser
29. März 2025
Extremwetter im Griff: Wie sich die Stadt wappnet und welche praktischen Tipps Ihnen im Ernstfall helfen.
Für die Kleinen ganz groß
28. März 2025
Mehr Spiel, mehr Spaß, mehr Möglichkeiten – wir stärken Familien mit tollen Angeboten.
Petra Rühle
28. März 2025
Auch in den kommenden Jahren setze ich mich für inklusive, geschlechter- und generationsgerechte Quartiersentwicklung ein.