Der Stadtgarten kann mehr

13. Oktober 2022

Zu lange wurde das Kleinod Stadtgarten in Stuttgart vernachlässigt. Drumherum liegen überdimensionierte und trennende Straßen wie die Holzgartenstraße, die den Stadtgarten vom Hoppelaufriedhof und dem Quartier Liederhalle/Bosch-Areal trennt oder das Verkehrsmonster Hegelplatz, der das Lindenmuseum zwischen Asphalt und Autospuren einzwängt. Dies sind Zeichen einer autogerechten Stadtplanung der Vergangenheit. Mit den Zielbeschlüssen zur „Lebenswerten Innenstadt“ wie auch mit dem Wettbewerb zur B14 und jetzt auch mit dem Beschluss zum Wettbewerb 27 Theo haben wir die Grundlage für die Veränderung weg von der autogerechten Stadtplanung hin zu urbanen Lebensräumen innerhalb des Cityrings gesetzt. Unser Antrag zur Holzgartenstraße und Hegelplatz hat diese Beschlüsse erweitert und richtet den Blick auf die Straßen rund um den Stadtgarten.

Wichtige Gebäude und Nutzungen im und um den Stadtgarten sind in diesem Zusammenhang zu betrachten. Die Universitätsbibliothek: Hier entstand zwischen Kriegsbergstraße und dem Gebäude eine der scheußlichsten „Rückseiten“ und Unorte an einem öffentlichen Gebäude, das eigentlich mitten in der Stadt die Universität und den Wissenschaftsstandort Stuttgart repräsentieren könnte. Interessant sind auch die Überlegungen zu einem Campus-HUB.

Auf der anderen Seite das Lindenmuseum. Wiederholt haben wir uns dafür eingesetzt, dass für das Lindenmuseum und die Räumlichkeiten in absehbarer Zeit eine tragfähige Lösung gefunden werden muss. Das staatliche Museum für Völkerkunde zählt zu den größten ethnologischen Museen in Europa. Das jetzige Gebäude in diesem Zustand ist eine Belastung für das Haus geworden. Seit Jahren wird über einen Neubau oder um Investitionen und Erweiterungen nachgedacht und verhandelt. Für uns GRÜNE ist wichtig, dass wir zeitnah für das Haus eine tragfähige Lösung finden und nicht erst in vielen Jahren.

Wenige Schritte weiter, an der überdimensionierten Holzgartenstraße und dem Europaplatz liegt die Stuttgarter Liederhalle. Bereits 2012 haben wir mit unserem Antrag „Lang, lang, länger“ auf die unhaltbare Situation der Stuttgarter Klangkörper, der Veranstalter*innen und letztendlich für das Stuttgarter Publikum hingewiesen und Fragen gestellt, die noch heute aktuell sind. Im letzten Haushalt haben wir erreicht, dass Mittel für eine Machbarkeitsstudie zu einem Konzerthaus als Erweiterung des baulichen Ensembles Stuttgarter Liederhalle zur Verfügung stehen.

Mit einem Stadtspaziergang im Rahmen unserer Sommertouren haben wir den Stadtgarten und die Institutionen besucht und uns weitere Anregungen für die politische Arbeit mitgenommen. Wir bleiben dran.