Die Witterung in Stuttgart hat sich in den letzten 20 Jahren drastisch verändert. Hitzewellen mit tropischen Nächten und immer mehr Tagen mit Starkregenereignissen sind keine Ausnahme mehr. Die Winter sind zu warm und regnerisch. Besorgniserregend ist vor allem die Geschwindigkeit dieser Veränderung. Sie lässt unseren biologischen Systemen kaum Zeit zur Anpassung. Bei ungebremstem Anstieg könnte sich die Durchschnittstemperatur in Stuttgart bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu vier Grad erhöhen. So lauten die Antworten der Experten vom Amt für Umweltschutz, des Forstamtes und des Stuttgarter Bauernverbandes auf unseren Antrag „Klimawandel auch in Stuttgart deutlich sichtbar“. Die Experten sind sich einig: um den Klimawandel zu verlangsamen, müssen wir die wertvollen Stuttgarter Böden schützen. Denn intakte Böden tragen entscheidend dazu bei, die Temperatur der Umgebung zu regulieren, sie helfen beim Ab-und Umbau von Schmutz-und Schadstoffen, speichern CO2, sind wirksamer Hochwasserschutz und ermöglichen die Produktion von hochwertigen, regionalen Lebensmitteln. Noch dazu sind diese Freiflächen für uns Städter*innen wichtige Naherholungsgebiete.
Stuttgart ist keine Insel. Deshalb müssen wir den Klimawandel auch vor Ort verlangsamen. Doch anstatt sich für den Schutz der Freiflächen in unserer Stadt stark zu machen, verweist die CDU im Gemeinderat auf die Ursachen des Klimawandels auf globaler Ebene und schiebt die Verantwortung Ländern mit hohem Bevölkerungswachstum zu. Dabei verschweigt sie – wissentlich oder unwissentlich -, dass gerade Deutschland weltweit der sechstgrößte CO2-Emittent ist. Auch die SPD, die sich gerne als Klimaschutzpartei generiert, räumt dem Erhalt wertvoller Böden für den Klimaschutz keinen „Absolutheitsanspruch“ ein. Stattdessen sprechen sie sich für Wohnungsbau auf Freiflächen aus und die Arbeit der Landwirt*innen ist für sie „Liebhaberei“. Dabei sollte längst bekannt sein, dass wir in Stuttgart mit die lebendigsten und fruchtbarsten Böden in ganz Deutschland haben, die gerade in Zeiten extremer Wetterverhältnisse wie langanhaltender Trockenheit und Hitze nicht hoch genug geschätzt werden können. Ihre Versiegelung bringen auch negative städtebauliche, ökonomische und soziale Auswirkungen mit sich. Wir leben in einer einzigartigen und schönen Stadt – Stuttgarts Topografie und der hohe Anteil an Wald und Wiesen ist ein besonderer Schatz. Diesen wollen wir schützen und lehnen deshalb Wohnungsbau auf Freiflächen ab und werden uns weiterhin für Flächenrecycling im Innenbereich einsetzen. Für uns Grüne im Stuttgarter Rathaus ist klar: Klimaschutz ist Bodenschutz – und der beginnt in Stuttgart!
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