Ein Haus für Film und Medien

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16. Februar 2022In Kultur, Stadtentwicklung3 Minuten Lesezeit
Die ganze Welt der bewegten Bilder an einem Ort – zum Schauen, Lernen, Selbermachen und Feiern. Der geplante Neubau des Haus für Film und Medien ist eines der großen kulturpolitischen Projekte der kommenden Jahre. Visualisierung: Delugan Meissl Associated Architects/Wien, Landeshauptstadt Stuttgart

Endlich ist es soweit: Seit 2008 das Kommunale Kino Stuttgart seine Türen schließen musste, nach Kinosterben, nach elf Jahren Einsatz des Vereins für ein Haus für Film und Medien und vielen Anträgen und Beschlüssen, sind wir einen entscheidenden Schritt weiter: Ein idealer Standort auf einer Teilfläche des derzeitigen Breuninger-Parkhauses ist gefunden, in einem hochkarätig besetzten Preisgericht wurde ein herausragender Siegerentwurf gekürt, nun steht diese Woche der Vorprojektbeschluss für ein neues Stuttgarter Haus für Film und Medien an.

Und der große Einsatz, die Geduld und Hartnäckigkeit haben sich gelohnt: Der Preisträgerentwurf verbindet die Strahlkraft eines einzigartigen Gebäudes mit einer städtebaulichen Reparatur, durch den die Kulturmeile fortgesetzt, die Schneise der B14 überwunden und die Leonhardsvorstadt mit dem Marktplatz und dem Dorotheenquartier verbunden werden kann.

Urban, lebendig, integrierend

Hier kann ein Ort mit eigenständiger Identität und hohem Identifikationspotential entstehen, ein Ort für den Film- und Medienstandort mit all seinen Facetten, von Filmkultur bis Medienpädagogik, von Games bis zum Animations- und Experimentalfilm. Kein Kulturtempel für wenige, sondern urban, lebendig, integrierend: Mit großzügiger Treppenanlage, offen und einladend nach allen Seiten, mit einer Begrünung hin zum Mobility Hub und einer einladenden Platzgestaltung hin zur Leonhardskirche.

Notwendige städtebauliche Reparatur

Auch, wenn der Entwurf sowohl aus energetischen Gesichtspunkten sowie was die Bespielbarkeit hinsichtlich flexibler Filmdarbietungen, Installationen und Ausstellungen, was die Verträglichkeit in Hinblick auf Nachbarschaft und Anwohner*innen angeht, noch deutlichen Nachbesserungsbedarf aufweist: Er hat es in überzeugender Weise geschafft, den Anforderungen der komplexen Aufgabenstellung von einem einzigartigen architektonischen Ausdruck, dem Versprechen einer notwendigen städtebaulichen Reparatur, der Einbeziehung einer heterogenen Stadtgesellschaft bis hin zum programmatischen Anspruch an ein Stuttgarter Haus für Film und Medien gerecht zu werden.

 Virtuelles und reales Leben treffen sich

Denn neben architektonischer Qualität und Strahlkraft und der städtebaulichen Komponente darf selbstverständlich der eigentliche Kern nicht zurückstecken: Es geht um ein Haus für Film und Medien in und für Stuttgart, einen Standort für Kulturvermittlung und Medienpädagogik. Um einen Ort des Austausches, der Reflektion und der Interaktion, wo Geschichte auf Gegenwart und Zukunft trifft, wo eine Kunstform in all ihren Facetten erfahrbar wird. Ein kreatives Labor, wo Neues erprobt werden kann, Mediales erleb- und begreifbar wird, wo sich virtuelles und reales Leben treffen und verbinden können.


Unterstützung für den Beitritt zur Städteinitiative „Tempo 30“

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1. Februar 2022In Pressemitteilung, Mobilität2 Minuten Lesezeit

Die GRÜNEN im Stuttgarter Rathaus begrüßen die heutige Beschlussfassung des Stadtentwicklungsausschusses über den Beitritt Stuttgarts zur bundesweiten Städteinitiative „Tempo 30“. Ein modernes Straßenverkehrsrecht, das der Stadtpolitik neue Spielräume eröffne, um den Verkehr stadtverträglicher und homogener zu gestalten, leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität und Sicherheit auf den Straßen.

Fraktionsvorsitzende Petra Rühle wirft Oberbürgermeister Nopper vor, durch seine ablehnende Haltung der Stadt Zukunftschancen zu verbauen. Denn viel zu oft schränkt die Straßenverkehrsordnung den Handlungsspielraum der Kommunen zu sehr ein.

Immer mehr Städte in ganz Deutschland wollen selbst entscheiden, welche Höchstgeschwindigkeit auf ihren Straßen gilt. Grundlage dafür soll eine Regelumkehr von Tempo 50 auf Tempo 30 sein. Mit dem Beitritt Stuttgarts zur Städteinitiative, die der Gemeinderat am Donnerstag nach dem heutigen positiven Ausschussvotum abschließend entscheidet, setzen wir uns nicht nur gemeinsam mit anderen Kommunen für ein flexibleres Straßenverkehrsrecht ein, sondern könnten damit auch eine neue Phase in der städtischen Verkehrspolitik einleiten.

Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende

Vor diesem Hintergrund sei die ablehnende Haltung des Oberbürgermeisters im Ausschuss völlig unverständlich.

Die Ausschussentscheidung war eine Klatsche für Oberbürgermeister Nopper und dessen oft rückwärtsgewandten Vorstellungen in der Mobilitätspolitik. Nopper verkennt durch seine ablehnende Haltung die Chancen, die für die Stadt von der Ausweitung des kommunalen Handlungsspielraums ausgehen. Wir brauchen Spielräume, straßengenau angemessene Höchstgeschwindigkeiten anzuordnen statt starre Vorgaben des Bundes. Stadtverwaltung und Gemeinderat kennen die Situation vor Ort am besten. Das ist auch eine Frage der kommunalen Selbstverwaltung, wofür der Oberbürgermeister aktiv eintreten sollte.

Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende

Die Regelumkehr leiste zudem einen wichtigen Beitrag für mehr Lebensqualität und Sicherheit auf den Straßen.

Nicht mehr die Einführung von Tempo 30, sondern die von Tempo 50 muss künftig engen Voraussetzungen unterliegen und muss begründet werden. Damit werden Geschwindigkeitserhöhungen begründungsbedürftig. Viele nötige und breit unterstützte Geschwindigkeitsreduzierungen, beispielsweise im Schwabtunnel oder in der Osterbronnstraße, würden so erst möglich.

Nicht zuletzt entlastet dies aufgrund der vielen Reduzierungsvorhaben auch die Stadtverwaltung deutlich und lichtet ganz nebenbei den Verkehrszeichendschungel – und macht aus Flickenteppichen, die durch die bisherigen kleinteiligen Bundesregeln erzeugt wurden, wirklich selbsterklärende Straßen.