Debatte um digitalen Schienenknoten und S21

2. März 2024

Aktuell berichten Medien über weitere mögliche Verzögerungen bei Stuttgart 21 sowie der Umsetzung und Inbetriebnahme des digitalen Schienenknotens. Wir haben dazu kürzlich einen Antrag eingereicht. Darin fordern wie die Deutsche Bahn auf, offene Fragen zu beantworten.

Konkret haben wir beantragt, dass die Deutsche Bahn vor der Sommerpause im Ausschuss S21/Rosenstein über die aktuelle Projektplanung der S-Bahn bis zur Inbetriebnahme berichtet und dabei folgende Fragen beantwortet:

1. Werden bis Dezember 2025 nur noch die beiden bislang angekündigten Stammstreckensperrungen in den Sommerferien 2024 und 2025 kommen oder sind weitere Streckensperrungen geplant?

2. Wird die Umstellung auf die digitale Technik ETCS im S-Bahn-Verkehr bis Dezember 2025 umgesetzt?

3. Geht die DB nach wie vor von einer vollständigen Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs inklusive S-Bahn im Dezember 2025 aus? Wenn nein, welche Stufen der Inbetriebnahme sind geplant und wie ist deren zeitlicher Ablauf?

4. Ist nach wie vor geplant, die Panoramabahn Mitte 2025 zu kappen und falls ja, aus welchen Gründen?

Antrag: Digitaler Schienenknoten – Inbetriebnahme koordiniert und geordnet angehen

Hintergrund

Die mittlerweile fast gewohnte sommerliche Stammstreckensperrung steht auch 2024 bevor und ist für 2025 erneut angekündigt. Gleichzeitig ist bezüglich des Gesamtprojekts Stuttgart 21 seit Längerem die Rede von Problemen, etwa durch Lieferengpässe oder Verzögerungen beim Innenausbau. Dadurch erscheint eine komplette Inbetriebnahme bis Dezember 2025 zunehmend unrealistisch. Immer wieder taucht mittlerweile auch die Frage auf, ob die Umsetzung des digitalen Knotens bis zur geplanten Inbetriebnahme von S21 wirklich abgeschlossen sein wird.

Die Pläne der Deutschen Bahn für Sommer 2025 mit Kappung der Gäubahn und Anpassungen bei der Streckenführung der S-Bahn im Stuttgarter Norden bleiben derweil unverändert bestehen. Damit würde die einzige Umfahrungsstrecke für die S-Bahn über die Panoramabahn abgeschnitten werden, bevor die neue Technik eingespielt und der Tiefbahnhof in Betrieb genommen wird.

Zudem stellt sich die Frage, welche Auswirkungen mögliche Verzögerungen im Bauablauf auf die Verfügbarkeit der städtischen Flächen und die für Stuttgart bedeutende städtebauliche Entwicklung des Rosensteinviertels haben wird.