Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. In Deutschland sind Macht, Geld und Zeit jedoch ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Dies zeigt sich beispielsweise in den Parlamenten, den Einkommens- und Rentenunterschieden sowie dem hohen Anteil unbezahlter Arbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird.

Deshalb setzen wir GRÜNE uns für gleiche Rechte und Chancen für Frauen und Männer ein. Frauen müssen überall gleichberechtigt mitgestalten können – von der Arbeitswelt bis hin zu den politischen Gremien. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichberechtigt, selbstbestimmt und solidarisch miteinander leben.

Darüber hinaus setzen wir uns für eine inklusive Gesellschaft ein, in der die Identität eines Menschen – einschließlich ethnischer Zugehörigkeit, religiöser oder weltanschaulicher Überzeugungen sowie sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität – niemals als Grund für Ausgrenzung oder Abwertung dienen darf.

Nach jahrzehntelangem Kampf dürfen Frauen seit dem 12. November 1918 endlich auch in Deutschland an Wahlen teilnehmen und selbst gewählt werden. Dennoch sind Frauen in Parlamenten und Ratsgremien nach wie vor stark unterrepräsentiert, und die Situation verschlechtert sich derzeit leider wieder. Die Geschichte unserer GRÜNEN Partei ist von Feminismus und von Frauen geprägt, die ihre Rechte durchsetzen – gemeinsam mit Männern, wenn möglich, und gegen sie, wenn nötig. Ein Zeichen für diese gelebte Gleichberechtigung sind unter anderem unsere durchgängig mit Frauen quotierten Wahllisten. Aktuell sind 26 Frauen (von insgesamt 60 Sitzen) im Stuttgarter Gemeinderat vertreten, darunter 8 Mitglieder unserer Fraktion.

In der städtischen Sozialpolitik setzen wir uns für die Stuttgarter Frauenhäuser, Programme gegen häusliche Gewalt und den Schutz von Frauen vor Gewalt ein. Auch im Bereich der Arbeitsförderung sind frauenspezifische Angebote unerlässlich. Besonders alleinerziehende Mütter benötigen maßgeschneiderte Programme und Unterstützung, um den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt und in eine eigenständige Existenz zu schaffen. Dies zeigt sich besonders deutlich bei den Renten: Frauen erhalten im Durchschnitt immer noch 27 Prozent weniger Rente als Männer. Daher setzen wir uns unter anderem dafür ein, dass die Stadt am Weltfrauentag im Rathaus eine Rentenkontenklärung für städtische Mitarbeiterinnen anbietet. Es ist auch positiv, dass es im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg das Chancengleichheitsgesetz gibt, welches die Verwirklichung der Chancengleichheit fördert – ein Gesetz, das wir voll und ganz unterstützen.

Der öffentliche Raum ist für alle da − trotzdem fühlen sich vor allem Frauen* in ihm unsicher. Das wollen wir mit Gender Planning und der Beseitigung von Angsträumen ändern. Dunkle Ecken in Parks und Parkhäusern, sparsam beleuchtete und einsame Wege zwischen Haltestellen und Wohngebieten, falsch gestaltete Unterführungen − so sehen die typischen Angsträume für Frauen aus. Die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen sind ein Querschnittsthema und müssen in der gesamten Stadtverwaltung mitgedacht werden. Es ist schlicht nicht hinnehmbar, dass sich Mädchen und Frauen draußen unsicher fühlen und deshalb ihr Verhalten anpassen müssen. Die städtische Infrastruktur darf solche Gefühle nicht noch verstärken. Wir haben deshalb gefordert, dass die Verwaltung Angsträume identifiziert, umgestaltet und dafür sorgt, dass Gender Mainstreaming bei der Gestaltung des öffentlichen Raums angewendet wird. Um eine gender-gerechte Stadtplanung sowie die Planung von Grünanlagen, Sportplätzen oder Wegen zu erleichtern, sollen Checklisten und ein Handbuch erstellt werden.

Im Bereich Sport sind wir schon einen kleinen Schritt vorangekommen. Mit der Gemeinderatsdrucksache 1125/2021 und dem Haushaltsantrag 463/2021 wurden die Abteilung für Chancengleichheit und das Amt für Sport und Bewegung beauftragt, in Zusammenarbeit eine Pilotstudie bezüglich Sport und Bewegung im öffentlichen Raum für Mädchen und junge Frauen unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedarfe bei Sportangeboten durchzuführen. Und in den Haushaltsberatungen 2024/2025 haben wir erreicht, dass in Stuttgart künftig bessere Voraussetzungen geschaffen werden, um Frauen und Mädchen, die gerne Fußball spielen, in ihrem Talent zu fördern. Bisher mussten weibliche Fußballtalente aus der Region und Stuttgart schon in jungen Jahren weit weg ziehen, um ihrem Traum von einer Fußballkarriere nachzugehen.

Wir stehen für eine Gesellschaft, in der jede und jeder sicher und selbstbestimmt leben und lieben kann. Um den lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) in unserer Stadt eine Stimme zu geben und die LSBTTIQ-Themen in der Stadtgesellschaft zu verankern, haben wir uns stark gemacht für einen Arbeitskreis LSBTTIQ bei der Stadt Stuttgart. Seit 2014 macht dieser das Thema “sexuelle und geschlechtliche Vielfalt” auch in den politischen Gremien durch sachkundige Einwohner*innen und beratende Mitglieder, z.B. im Jugendhilfeausschuss, im Beirat für Gleichstellungsfragen und im Internationalen Ausschuss sichtbar.
Zusammen mit dem Gleichstellungsbeirat haben wir es geschafft, dass der Genderstar endlich in offiziellen Dokumenten der Stadt Stuttgart benutzt wird, und nun auch Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen, abgebildet sind. Denn wir finden: Sprache ist die Grundlage unserer Gedanken.

Individuelle Freiheit und persönliche Identität müssen geschützt werden. Um das sicherzustellen war es uns besonders wichtig, die beim Stadtjugendring angesiedelte Antidiskriminierungsstelle finanziell abzusichern. Nach der Devise „Wir sind mehr! – Stuttgart ist bunt!“ unterstützen wir Initiativen, die sich für unsere weltoffene Stadtgesellschaft einsetzen und sich gegen Ausgrenzung und Intoleranz wenden. Zuletzt haben die Initiativen „0711 für Menschenrechte“, „100%Mensch“ und die „Tage gegen Rassismus“ mit unserer Unterstützung auf sich aufmerksam gemacht und viel Zuspruch und Anerkennung in der Bürger*innenschaft erhalten.

In den vergangenen Jahren ist auf Initiative und Druck von uns GRÜNEN viel für die Gleichstellung erreicht worden. Etwa die Ehe für Alle, die seit 2017 Gesetz ist. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Auch in Stuttgart gibt es noch nicht überall eine selbstverständliche Normalität für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und queere Menschen (LSBTTIQ). Aufgabe von Kommunen ist es, hier Beratungsangebote zu machen und Institutionen wie die Weissenburg, das FEZ, aber auch die Aidshilfe weiter in ihrer Aufklärungsarbeit zu unterstützen. Wir GRÜNE setzen uns zudem für die Planungen für ein Regenbogenhaus in Stuttgart ein, in dem die Belange von LSBTTIQ im Stadtleben eine feste Präsenz und einen Ort für Austausch bekommen.

Uns auch wichtig: die Rehabilitierung von Justizopfern der nach § 175 Verurteilten. Dass endlich denen Gerechtigkeit widerfährt, die in Westdeutschland bis in die 1970er Jahre hinein unter einer heute unvorstellbaren, auf nationalsozialistisches Unrecht zurückgehenden Gesetzgebung gelitten haben und verurteilt wurden, ist wichtig und richtig, auch wenn es für manche zu spät kam. Gut, dass dieser Aspekt der Verfolgung nun im Lern- und Gedenkort Hotel Silber aufgearbeitet werden kann.

Aktuelles zum Thema Gleichstellung

Ganztagesangebot für alle Kinder

Die Ganztagesbetreuung ist ein zentraler Baustein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Gleichstellung der Geschlechter und Bildungsgerechtigkeit. Unser Ziel ist deshalb ein flächendeckendes Ganztagesangebot für alle Kinder.

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GRÜNER Infostand am CSD-Wochenende

Wir freuen uns auf den Austausch mit euch am CSD-Wochenende am 27. und 28 Juli! Ihr findet unseren Infostand in der Hirschstraße.

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Vielfältiges und buntes Stuttgart

Wie vielfältig und bunt Stuttgart ist, hat unsere GRÜNE Tour am 15. Juli gezeigt. Dabei gab es spannende Einblicke in das Hotel Silber, die IG CSD Stuttgart und den Utopia Kiosk.

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Gleichstellung bleibt Priorität

Wir fordern, dass Stutrtgart die aktualisierte Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern unterzeichnet und die Verwaltung einen darauf basierenden Aktionsplan ausarbeitet.

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Sind Frauen gleichberechtigt?

Der Weltfrauentag ist ein guter Anlass, sich mit dem Thema Prostitution zu befassen – ein Thema, das aktuell intensiv diskutiert wird.

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Wir machen uns stark für Vielfalt

Vor genau 40 Jahren entließ der damalige Verteidigungsminister Manfred Wörner den NATO-General Günter Kießling. Der Vorwurf: Erpressbarkeit wegen Homosexualität. Damit derartige Diskriminierungen nicht mehr vorkommen, setzen wir uns für Chancengleichheit bei den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt ein.

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Mit Plan in die Zukunft

Mit einem umfangreichen Gesamtpaket ergänzen wir den bisher lückenhaften Haushaltsvorschlag des Oberbürgermeisters mit wichtigen Zukunftsaufgaben.

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GRÜNER Infostand am CSD-Wochenende

Wir freuen uns auf den Austausch mit euch am CSD-Wochenende am 29. und 30. Juli!

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Videoreihe zum Weltfrauentag

Warum braucht es GRÜNE, die sich für Chancengleichheit stark machen? Unsere kleine Videoreihe zum Weltfrauentag am 8. März gibt Antworten auf diese Frage.

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Anträge zum Thema Gleichstellung

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