Der Bismarckplatz – Prozess eines Diskurses gestalten
[GRDs 225/2023] Die Person Otto von Bismarck ist zunehmend Diskussionsgegenstand. Galt der erste Reichskanzler lange Zeit als Wegbereiter des Deutschen Reichs und als Vater einer ersten sozialen Gesetzgebung, so ist heute ebenso bekannt, dass er mit einer antidemokratischen Haltung die Rechte des Reichstages beschnitt, politische Gegner und Katholiken verfolgen ließ und nicht zuletzt mit der Ausrichtung der sogenannten Berliner Afrika-Konferenz die Aufteilung des Afrikanischen Kontinents „auf dem Reißbrett“ forcierte, die den globalen Kolonialismus untermauerte. In Stuttgart erinnert der im Stuttgarter Westen gelegene Bismarckplatz an den umstrittenen Politiker. Darüber hinaus gibt es eine Bismarckstraße und einen Bismarckturm. Wir GRÜNE fordern die städtische Koordinierungsstelle Erinnerungskultur nun auf, Vorschläge für einen Diskurs zu erarbeiten, wie zukünftig mit dem Bismarckplatz umgegangen werden soll. Im Rahmen möglicher Veranstaltungen sollen Expert*innen zur Person und Einordnung Ottos von Bismarck sowie Stuttgarter Bürger*innen einbezogen werden.
Mitteilungsvorlage Volkshochschule (VHS) erstellen
[GRDs 213/2023] Um das Strategiekonzept „vhs 2030 – Transformation braucht Bildung“ für die Jahre 2024 und 2025 umzusetzen, sieht die Volkshochschule Stuttgart Maßnahmen vor, die Mehrbedarfe beim institutionellen Zuschuss erforderlich machen.
Wir fordern nun die Verwaltung auf, dass sie bis zur Sommerpause eine Mitteilungsvorlage vorlegt, welche die Mehrbedarfe der Volkshochschule bezüglich Räumlichkeiten und Personal darstellt.
Open-Air-Flächen für junge Musikkollektive dieses Jahr testen
[GRDs 181/2023] Die Stuttgarter Off-Kultur-Szene entwickelt sich stetig weiter. Neue Kollektive, insbesondere im Bereich der elektronischen Musik, gründen sich und beleben die Stuttgarter Nachtkultur. Aber junge Leute brauchen auch Orte, die sie niedrigschwellig bespielen können. Diese Flächen muss die Stadt nun zeitnah schaffen.
Kreative brauchen Raum und Möglichkeiten: Stuttgarter Spielräume
Proberäume für Bands, Einzelmusiker*innen sowie Stuttgarter*innen aus dem Tanz- und Theaterbereich und anderen Spielarten der Kunst und Kultur sind Mangelware. Wir fordern daher, das sich Stuttgart als amtierende Kulturhauptstadt der Republik stärker in eine Förderung von „Spielräumen” für Kunst- und Kulturarbeiter*innen engagieren sollte.
ABOUT POP-Festival & Convention für Popkultur fördern [Antw. liegt vor]
Das Popbüro Region Stuttgart veranstaltet im Juli 2023 zum fünften Mal die "ABOUT POP-Festival & Convention für Popkultur, Musikwirtschaft, Jugendkultur und Nachtleben" auf dem Wizemann Areal. Dabei handelt es sich nach eigenen Angaben um ein „Festival und Plattform für ein hochkarätiges, vielfältiges und kuratiertes Musikprogramm mit internationalen, nationalen und lokalen Live-Acts, das neue Trends und Talente fördert.“ Um die Gesamtfinanzierung zu sichern, fordern wir, dass die Stadt Stuttgart das Festival noch mehr finanziell unterstützt.
Erinnerungskultur – aktiv und auf der Höhe der Zeit [Antw. liegt vor]
Seit Jahren setzen wir uns für eine lebendige und diskursive Erinnerungskultur ein, wie sie beispielsweise die Stiftung Geißstraße 7 leistet: 1994 starben dort sieben Menschen bei einem Brandanschlag und heute beherbergt die daraufhin gegründete Stiftung wieder Geflüchtete und hält die Erinnerung an den grausamen Anschlag wach. Mit dem 2018 eröffneten Hotel Silber haben wir einen zentralen und öffentlichen Ort sowohl des Erinnerns als auch der Auseinandersetzung über Gegenwart und Zukunft geschaffen. Weitere Institutionen wie Stadtarchiv, Haus der Geschichte und Lindenmuseum tragen ebenfalls zu einem aktiven Diskurs in der Stadtgesellschaft bei.
Ein wichtiger Aspekt der Erinnerungskultur ist die Namensgebung im öffentlichen Raum. Immer wieder wird über die Namen mancher Straßen, Plätze und Gebäude in der Stadt diskutiert, deren Benennung für manche Bürger*innen aus heutiger Sicht höchst fragwürdig oder nicht mehr tragbar ist. Auch hierzu müssen wir uns unter Einbindung der oben genannten Akteure austauschen. Die Überprüfung der Namensgebung muss transparent sein und gegebenenfalls muss eine Umbenennung erfolgen. Dabei sollten bevorzugt Bezeichnungen gewählt werden, die nicht auf eine Person zurückzuführen sind.