Bohnenviertel unterstützen

16. November 2024
Jetzt sind die Gehwege etwas breiter: In der Esslinger Straße wurden Metallbügel angebracht und die Baustellenabschrankungen mit breiten Standbeinen entfernt. Foto: Fraktion

Seit Jahresbeginn kämpft das Bohnenviertel mit den Auswirkungen der Großbaustelle aufgrund des Hauses für Film und Medien und des Mobility-Hubs. Da die B14-Rampe Richtung Charlottenplatz gesperrt wurde, wird der Verkehr nun durch die Esslinger Straße umgeleitet. Das trifft die Gewerbetreibenden und Einzelhändler*innen im Bohnenviertel hart.

Bis zu 4.000 Fahrzeuge werden derzeit täglich über die schmale Esslinger Straße geführt. Dadurch sind Betriebe und Geschäfte schlechter zu Fuß erreichbar, wodurch sie unter einem spürbaren Rückgang der Laufkundschaft leiden. Hinzu kommt die Lärmbelastung durch die Baustelle. Es darf jedoch nicht passieren, dass der Neubau auf Kosten der traditionsreichen Geschäfte im Bohnenviertel errichtet wird.

Alternative Routen gefordert

Wir GRÜNE haben die Pläne der Verwaltung von Anfang an stark kritisiert. Bereits vor Beginn der Bauarbeiten haben wir uns für alternative Umleitungen stark gemacht, um den Verkehr zu entlasten und die Betriebe und Händler*innen zu schützen. Gemeinsam mit dem Bezirksbeirat Mitte haben wir gefordert, den Kfz-Verkehr über den U-Turn am Gebhard-Müller-Platz zur Planie, und nicht durch die Esslinger Straße zu führen.

Erste Verbesserungen

Leider haben sich unsere Befürchtungen inzwischen bestätigt – einige Betriebe sehen ihre Existenz bereits bedroht. Gut, dass wir gemeinsam mit dem Bezirksbeirat Mitte bereits erste Verbesserungen für das Bohnenviertel erreicht haben. So wurden die Gehwege verbreitert, indem die Baustellenabschrankungen mit breiten Standbeinen durch platzsparende, optisch ansprechende Metallbügel ersetzt wurden.

Weitere Maßnahmen müssen kommen

Das reicht jedoch nicht aus. Um die Existenz der Betriebe und Einzelhändler*innen nicht weiter aufs Spiel zu setzen, müssen weitere Maßnahmen diskutiert und umgesetzt werden. Wir wollen, dass die städtische Wirtschaftsförderung betroffene Betriebe gezielt unterstützt, um ihre wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Erweiterte Öffnungszeiten für Geschäfte, Restaurants und Cafés, die das möchten, wären ebenfalls sinnvoll.

Die Fußgängerampeln über die B14 sollen synchron eingestellt werden, sodass es möglich ist, die „Stadtautobahn“ sicher und ohne mehrmaligem Anhalten zu überqueren.

Alle können unterstützen

Foto: Roland Geiger

Gemeinsam können wir alle das Bohnenviertel stärken. Unterstützen Sie die Betriebe und Gastonomen vor Ort, besonders jetzt in der kommenden Weihnachtszeit.

Simone Fischer, Stadträtin

Auch die Bürger*innen selbst können aktiv werden: Durch gezielte Besuche und Einkäufe bei den Einzelhändler*innen und Gastronomen können alle heute und in der kommenden Weihnachtszeit einen Beitrag leisten, um die Gewerbetreibenden im Bohnenviertel zu unterstützen.

Mobility-Hub

Auf dem Baufeld des Breuninger-Parkhauses an der Hauptstätter Straße (B14) ist ein neuer Mobility-Hub geplant, eine Mobilitätsstation der Zukunft. Der dreistöckige Neubau vereint verschiedene Mobilitätskonzepte: Neben rund 480 Parkplätzen für Pkw bietet er rund 150 Fahrrad-Stellplätze, Sharing-Angebote, E-Ladepnkte und weitere Services rund um das Thema nachhaltige Mobilität.

Der Bau wird unter anderem in flexibler Holzbauweise erstellt. Zudem gibt es eine großzügig begrünte Außenfläche, Photovoltaik-Segel zur Stromerzeugung und Retentionsdächer zur umweltfreundlichen Wassernutzung.

Haus für Film und Medien

Angrenzend an den Leonhardsplatz entsteht das neue Haus für Film und Medien Stuttgart. Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung für 2029. Die Stadt Stuttgart investiert für das moderne und mit Photovoltaik und Fassadenbegrünung nachhaltig konzipierte Gebäude 115 Millionen Euro.

Mehr erfahren

Haus für Film und Medien Stuttgart
www.hfm-stuttgart.de
www.stuttgart.de