Destination Klimaneutralität

1. Februar 2023

Der Flughafen Stuttgart strebt an bis 2040 klimaneutral zu sein. Wir GRÜNEN finden, das ist eine gute Sache, denn es entspricht auch dem Klimaschutzziel des Landes Baden-Württemberg. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) hat nun den Masterplan Energie und Klima vorgelegt und für die Umsetzung das Projekt „Destination STRzero“ gestartet. Um das ambitionierte Klimaziel zu erreichen, plant die FSG mehr als 2,4 Milliarden Euro zu investieren. Auch die Stadt Stuttgart als Miteigentümerin des Flughafens wird sich an den Kosten beteiligen müssen. Dafür bekommt Stuttgart einen der ersten klimaneutralen Großflughafen in Europa.

Größtes Teilprojekt wird die energetische Sanierung der Terminals sein. Neben Ansätzen wie neuer Wärmedämmung, adaptivem Sonnenschutzglas und smartem Temperaturmanagement sollen die Fluggastgebäude auch zu Solarkraftwerken werden. Bereits heute produziert der Flughafen umweltfreundlichen Strom über PV-Anlagen auf dem Gelände. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, muss die grüne Stromerzeugung allerdings massiv ausgebaut werden. So soll der Stromertrag aus Fotovoltaik von derzeit 2,5 auf rund 30 Gigawattstunden gesteigert – also mehr als verzehnfacht – werden.

Mobilitätswende am Boden

Der Flughafen Stuttgart unterstützt schon länger die Mobilitätswende am Boden und setzt bei betrieblichen Fahrten auf dem Airport-Gelände auf nachhaltige Lösungen. Seit 2018 bringen Elektrobusse die Reisenden ganz ohne lokale Emissionen zu ihren Maschinen. Auch das Gepäck ist mit E-Schleppern zu 100 % abgasfrei unterwegs. Die E-Flotte wird kontinuierlich ausgebaut und inzwischen fahren auch Fluggasttreppe, Frischwasserfahrzeug und Highloader elektrisch.

An- und Abreise zum Flughafen

Emissionen entstehen auch bei der An- und Abreise der Fluggäste und der Mitarbeiter*innen des Flughafens. Ende 2021 wurde die Verlängerung der Stadtbahnlinie U6 bis direkt zum Flughafen eröffnet. Damit gibt es eine weitere attraktive und nachhaltige Möglichkeit zum Flughafen zu kommen. Aufgrund der deutlich besseren Anbindung an den ÖPNV sollte nun der Ausbau von neuem Parkraum gestoppt und im nächsten Schritt bestehende Parkflächen reduziert werden.

Fliegen bleibt Umweltbelastung

Richtig ist: Ein klimaneutraler Flughafen ist kein klimaneutrales Fliegen. Auch mit einem klimaneutralen Flughafen bleibt Fliegen eine Belastung für die Umwelt. Um die Belastung möglichst gering zu halten, sollte auf Kurzstreckenflüge innerhalb Deutschlands verzichtet werden, gut ausgebaute Zugverbindungen innerhalb Europas sind eine gute Alternative. So ist ein Wochenende in Paris mit dem TGV schnell und nachhaltig machbar. Sollte eine Flugreise bei längeren Distanzen nicht zu vermeiden sein, dann muss sie entsprechend kompensiert werden.

*****************************

Stellungnahme zum Abstimmungsverhalten Zielvereinbarung Flughafen:

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen steht hinter dem positiven Abstimmungsverhalten des Gemeinderats zur Zielvereinbarung des Flughafens.

Die Stadt Stuttgart hat sich selbst das Ziel gesetzt bis 2035 klimaneutral zu sein.

Damit dies keine leeren Phrasen sind, müssen wir mindestens den gesetzlichen Anspruch bis 2040 klimaneutral zu sein, auch bei unseren Eigenbetrieben haben.

Jetzt sind wir alle gefordert und müssen den Blick der Klimaneutralität auch dorthin lenken. Der Flughafen gehört dazu. Hier können wir viel erreichen. Wir Grünen wollen gemeinsam mit dem Land gemäß unserem Klimaschutzgesetz in Baden-Württemberg bis 2040 auch am Flughafen klimaneutral sein. Die getroffene Zukunftsvereinbarung mit der Flughafengesellschaft ermöglicht dieser nun den Einstieg in die Erarbeitung konkreter Planungen zur Umsetzung der Klimaneutralität bei allem, was in ihrem Verantwortungsbereich liegt. Das ist im Sinne einer klimagerechten Stadt und wichtig für unsere Bürgerinnen und Bürger.

*****************************

Der Flughafen Stuttgart möchte bis 2040 klimaneutral sein. Im Video erklärt unsere Stadträtin Gabriele Nuber-Schöllhammer, worauf wir als Gemeinderatsfraktion Einfluss nehmen können.

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Redaktion