Strategie statt Stückwerk

7. Mai 2025
Für städtische Liegenschaften wie das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Eberhardstraße, das aktuell leer steht, fordern wir eine Gesamtstrategie. Foto: Redaktion

Ob Galeria Kaufhof, Uhland-Carré, die Alte Bahndirektion oder der Treffpunkt Rotebühl: Immer wieder werden wichtige Projekte neu gedacht, umgeplant, verschoben. Doch statt Fortschritt, erleben wir Stillstand und Unklarheit – und viel zu oft teure Zwischenlösungen. Wir fordern deshalb: Die Stadt braucht endlich eine Gesamtstrategie für ihre Liegenschaften und Bedarfe. Die Erarbeitung dieser Strategie wäre auch eine Chance, die ämterübergreifende Zusammenarbeit weiter auszubauen.

„Seit Jahren diskutieren wir über die Zukunft des Hauses der Kulturen oder der Volkshochschule – konkrete Lösungen fehlen bis heute“, kritisiert unser Stadtrat Mehmet Ildeş. „Gerade vor dem Hintergrund des voraussichtlichen Aus für den geplanten Front Office-Hub der Stadtverwaltung, also eines großen Servicezentrums auf dem Gelände der Alten Bahndirektion in Mitte, braucht es endlich eine verlässliche und vorausschauende Planung, die alle Beteiligten einbindet und Synergien nutzt.“

Kultur- und Bildungseinrichtungen müssen eingebunden werden

In einem Antrag fordern wir die Verwaltung auf, den Zustand städtischer Immobilien zu erfassen, die Raumbedarfe zu ermitteln und sinnvolle Nutzungskonzepte zu entwickeln. Dabei müssen auch Eigentumsverhältnisse, Sanierungszeiträume und Kosten transparent dargestellt werden. Besonders wichtig ist uns die Einbindung zentraler Kultur- und Bildungseinrichtungen in eine integrierte Gesamtplanung.

Stuttgart verdient ein Haus der Kulturen

Unsere Stadträtin Afina Albrecht betont: „Es darf nicht sein, dass Einrichtungen wie die vhs jahrelang in sanierungsbedürftigen Gebäuden verharren müssen, weil Lösungen fehlen. Wir müssen endlich gemeinsam tragfähige, langfristige Perspektiven entwickeln – für Verwaltung, Kultur und Bildung.“ Besonders dringenden Handlungsbedarf sieht sie auch beim Haus der Kulturen: „Stuttgart verdient ein Haus der Kulturen. Deshalb setzen wir uns immer noch dafür ein und fordern eine realistische und absehbare Lösung in nächster Zeit.“

Wir wollen die Zivilgesellschaft einbeziehen

Auch die Bürger*innen und vor allem die städtischen Beschäftigten haben ein Recht darauf, informiert zu werden. Intransparente Stückwerkplanung schwächt das Vertrauen in die Politik und wirkt demotivierend. Gerade in der aktuellen Zeit ist es entscheidend, die Zivilgesellschaft aktiv einzubeziehen – nicht nur, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, sondern auch, um eine förderliche Umgebung für bürgerschaftliches Engagement und Vertrauen in städtische Großprojekte zu schaffen.