Einsamkeit ist ein wachsendes Problem, auch in Stuttgart. Illustration: Mary Long, iStock
Viele Stuttgarter*innen fühlen sich einsam. Wir wollen das Thema noch stärker in den Fokus rücken und das soziale Miteinander in der Stadt fördern.
Einsamkeit ist auch in Stuttgart ein wachsendes Problem. Laut der Stuttgart-Umfrage 2023 fühlen sich rund 58.000 Menschen ab 16 Jahren einsam – das sind etwa 11 Prozent der Bevölkerung. Besonders betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, gesundheitlichen Einschränkungen oder geringem Einkommen. Diese Zahlen zeigen: Einsamkeit ist eine gesellschaftliche Herausforderung, die gezielte Maßnahmen erfordert. Umso wichtiger, dass am 9. April 2025 bereits zum zweiten Mal die Stuttgarter Konferenz gegen Einsamkeit stattfand.
2. Stuttgarter Konferenz gegen Einsamkeit
Einsamkeit ist ein stilles Leiden, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Sie kann psychisch und körperlich krankmachen – und deshalb ist es so entscheidend, sie ernst zu nehmen und gezielt zu bekämpfen. Beim Aktionstag im Rathaus beschäftigten sich über 220 Teilnehmende aus allen gesellschaftlichen Bereichen intensiv mit der Frage, wie wir dieser Herausforderung begegnen können.
Foto: Leif Piechowski / Stadt Stuttgart
Nur gemeinsam und politisch unterstützt wird es uns gelingen, Einsamkeit in unserer Gesellschaft anzugehen.
Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann, Referat für Soziales, Gesundheit und Integration, bei der Eröffnung der 2. Stuttgarter Konferenz gegen Einsamkeit
Alle politischen Ebenen und die Zivilgesellschaft müssten dabei mitwirken. Einsamkeit sei nicht nur eine Bürde für den einzelnen Menschen, sondern auch eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. Diesen Gedanken griff auch der Soziologe und Autor Dr. Rainald Manthe in seinem Impulsvortrag auf. Seine zentrale Botschaft: „Demokratie braucht Vertrauen – Vertrauen entsteht durch Begegnung.“ Er sagte, Einsamkeit gefährde nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch das soziale Fundament unserer demokratischen Gesellschaft.
Wir fordern mehr Orte der Begegnung
Wir müssen dringend weitere Orte der Begegnung schaffen. Projekte, die Gemeinschaft fördern wie die Villa Berg, müssen schneller umgesetzt werden.
Petra Rühle, Fraktionsvorsitzende
Wir unterstützen diese Forderung nach mehr Möglichkeiten für Begegnungen. Dazu braucht es kreative, neue Wege im Bestand, insbesondere auch in den Stadtbezirken. Stuttgart hat hier großes Potenzial, etwa durch die Öffnung von Bezirksrathäusern und kirchlichen Einrichtungen. Unsere Stadträtin Beate Schiener fordert „mehr lebendige Treffpunkte, statt leerstehende Räume.“ Auch bei der Podiumsdiskussion zur Weiterentwicklung der Stuttgarter Strategie gegen Einsamkeit bekräftigte unsere Fraktionsvorsitzende Petra Rühle, wie wichtig Orte der Begegnung sind. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig: Wir wollen eine Stadt sein, in der niemand allein gelassen wird.
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Auf stuttgart.de gibt es u. a. Informationen zu vielfältigen Begegnungsangeboten, Quartier-Treffs, Sport- und Bewegungsangeboten oder ehrenamtlichem Engagement sowie zu Schulungen oder zur Vernetzung in der Stadt.
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