Bereits am Internationalen Weltfrauentag am 8. März konnten Stuttgarter*innen beim ersten Frauengesundheitstag im Rathaus, organisiert von der Abteilung für Chancengleichheit, mehr über das Thema Frauengesundheit und Gendermedizin erfahren. Der Impulsvortrag von Priv.-Doz. Dr. med. Nora Göbel, Oberärztin und Leiterin des Aortenzentrums im Robert Bosch Krankenhaus, stand unter dem Motto „Gender-Medizin – Sind Frauen anders krank als Männer?“ In diesem machte Göbel deutlich, dass ein- und dieselbe Krankheit sich auf Frauen und Männer verblüffend unterschiedlich auswirken kann. Beispiele hierfür sind Herzinfarkte oder Depressionen. Frauen haben bei Herzinfarkten unspezifischere Symptome als Männer (Rückenschmerzen und Übelkeit). Depressionen hingegen werden bei Männern später oder gar nicht erkannt, da sie andere Krankheitszeichen (Suchtverhalten oder Aggressivität) aufweisen als Frauen. Diese Beispiele machen deutlich, wie wichtig es ist, geschlechterspezifische Medizin auch in den Krankenhausalltag zu integrieren, um eine gezielte Diagnostik zu gewährleisten, Fehldiagnosen zu verringern und allen Geschlechtern eine geeignete Behandlung zukommen zu lassen.
In unserem aktuellen Antrag wollen wir u.a. wissen, inwieweit das Thema geschlechterspezifische Medizin (Gendermedizin) im Klinikum Stuttgart bei der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen bei Patient*innen bereits berücksichtigt wird und fordern, dass das Thema Gendermedizin und neuste Erkenntnisse dazu in den Klinikalltag integriert werden.