Das Hauptklärwerk Mühlhausen von oben. Foto: Redaktion
Pulveraktivkohle und PV-Anlage, Schwimmschlamm und Spurenstoffe – bei unserer GRÜNEN Tour durchs Hauptklärwerk Mühlhausen erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke und lernten ganz nebenbei auch neue Fachbegriffe.
Das Interesse an unserer zweiten GRÜNEN Tour in diesem Sommer „Doppelt stark: Das Hauptklärwerk Mühlhausen reinigt Wasser und gewinnt Energie“ war groß – die Warteliste entsprechend lang. Am Ende konnten 40 Interessierte an der Führung teilnehmen.
Initiiert hat die Tour unsere Stadträtin Gabriele Munk. Die Sprecherin des Ausschusses für Klima und Umwelt engagiert sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz und ist mit dem Hauptklärwerk Mühlhausen bestens vertraut.
Zahlen, Daten, Fakten Zum Auftakt präsentierten Thomas Hauck, der Leiter der Stadtentwässerung Stuttgart, und sein Team spannende Informationen rund um das Hauptklärwerk. Danach teilte sich die Gruppe: Ein Teil besichtigte das Zentrallabor, der andere das Klärwerksgelände. Dabei stand das Thema Energie im Fokus.
Blick übers Klärwerk Zum Abschluss bestiegen die Teilnehmenden das Dach eines Klärbeckens – mit beeindruckendem Panoramablick über die gesamte Anlage. Ein gelungener Schlusspunkt unserer Tour!
Moderne Anlage Das Hauptklärwerk Mühlhausen ist die größte Kläranlage Baden-Württembergs. Es reinigt das Abwasser der Stadt Stuttgart sowie angrenzender Kommunen. Die Anlage ist für 1,2 Millionen Einwohnerwerte ausgelegt – einschließlich der Industrie.
Hohe Energieeffizienz Rund 30 Prozent seines Strombedarfs deckt das Klärwerk bereits selbst – durch Faulgasverstromung, Wärmerückgewinnung und die Nutzung von Abwärme. Das geplante Solarfaltdach erhöht die Eigenstromerzeugung um weitere 9 Prozent. Der Wärmebedarf wird schon heute zu 100 Prozent aus eigener Erzeugung gedeckt.
Vier Reinigungsstufen
Eine Besonderheit ist die vierstufige Abwasserreinigung: mechanisch, biologisch, chemisch – plus eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination (im Bau, zweiter Bauabschnitt läuft).
Spurenstoffe im Fokus
Die vierte Reinigungsstufe entfernt Spurenstoffe, wie Medikamentenrückständen, Hormonen, Röntgenkontrastmitteln und Industriechemikalien. Hierfür kommt Pulveraktivkohle (PAK) zum Einsatz – täglich etwa 2 Tonnen.
Ein Beispiel: Jeden Tag gelangen rund 17 Tuben (à 120 Gramm) Voltaren- Schmerzgel ins Klärwerk. Der darin enthaltene Wirkstoff Diclofenac, ein Spurenstoff, lässt sich nur mit großem Aufwand und nie vollständig aus dem Abwasser entfernen. Eine umweltschonendere Alternative wäre verfügbar, wird jedoch seltener verschrieben, da sie teurer ist. Ibuprofen hingegen stellt für Kläranlagen kein Problem dar.
Das Zentrallabor Das Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart wurde bereits 1869 – vor 156 Jahren – gegründet. Es arbeitet eng mit anderen städtischen Ämtern zusammen. Sein Schwerpunkt liegt in der Umweltanalytik.
Das Labor untersucht unter anderem Grund- und Trinkwasser (chemisch) und überwacht Mineralquellen, Trinkbrunnen sowie Deponien. In Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem LKA führt es außerdem Drogenscreenings durch.
Übrigens:
In den kommenden Wochen laden wir zu weiteren GRÜNEN Touren ein. Freie Plätze gibt es noch für „Lebenswerte Innenstadt & B14“ am 28. August und „Urban Art: Kunst an Wänden“ am 8. September.
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