Gabriele Munk

Stadtplanerin i.R. / Jahrgang 1958Sprecherin im Ausschuss für Klima und UmweltBetreuungsstadträtin für den Stadtbezirk WeilimdorfThemen: Klimaanpassung, Umwelt- und ArtenschutzKontakt: E-Mail

Gabriele Munk. Foto: Leif Piechowski

Meine Jugendzeit habe ich in Bad Cannstatt verbracht und dabei den Neckar, den Kursaal mit den Parkanlagen und das Mineralwasser immer sehr geschätzt. Der starke Wunsch, die Umwelt zu gestalten, entstand aus meiner Beobachtung anonymer Neubaugebiete der 70er-Jahre und der vielen Brachen in Stuttgart. Dies führte nach meinem Abitur am Elly-Heuss-Gymnasium zum Studium der Architektur an der Universität Stuttgart. Dort entfaltete sich meine Leidenschaft für die Stadtplanung.

Als freie Mitarbeiterin beriet ich acht Jahre lang Kommunen zu den Themen der Stadterneuerung. Ab 1991 leitete ich bei der Stadt Stuttgart eine Sanierungsabteilung. Ab 2000 war ich stellvertretende Amtsleiterin des Planungsamts in Leinfelden-Echterdingen.

In den 90er-Jahren habe ich mit 27 ökologisch ausgerichteten Menschen eine Baugemeinschaft gegründet und im Heusteigviertel ein 28 Wohneinheiten großes Bauprojekt mit Blockheizkraftwerk, Regenwassernutzung und drei Sozialwohnungen erstellt und in dieser bunten Mischung gelebt. Deshalb weiß ich: Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell SIM funktioniert.

Nach spannenden Jahren im Stuttgarter Süden, davon sechs Jahre als Bezirksbeirätin für die GRÜNEN, zog es meinen Mann und mich 2003 aus beruflichen Gründen nach Weilimdorf. Wir leben sehr gerne im Wolfbusch, den wir mit seinem fast dörflichen Charme und den tollen Nachbar*innen ins Herz geschlossen haben. Die aktive Mitgliedschaft im Siedlerverein Wolfbusch gehört für uns Gartenfreunde dazu.

Nach jahrelanger Betreuung meiner schwer pflegebedürftige Mutter im Cusanushaus in Birkach engagiere ich mich heute ehrenamtlichen als stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Zentrum selbstbestimmt Leben ZsL der Aktiven Behinderten Stuttgart. Bis 2009 unterrichtete ich an der Universität Stuttgart Stadtplanung. Ich betreibe sanfte Selbstverteidigung im Verein und bin dort im Vorstand. Wenn dann noch Zeit ist, male ich.

Seit 2009 bin ich Stadträtin mit Sitz u.a. im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik, im Mobilfunkausschuss, Unterausschuss Schwanenplatz und Restrukturierung der Abfallwirtschaft. Zudem bin ich Mitglied im Aufsichtsrat Hafen Stuttgart, im Aufsichtsrat der Stadtwerke Stuttgart, im Verwaltungsrat des Zweckverbands Strohgäu-Wasserversorgung und im Verwaltungsrat der Landeswasserversorgung.

Politisches:

Den Bedürfnissen der Stuttgarter*innen nach bezahlbarem Wohnraum in einem verkehrsberuhigten, barrierefreien und durchgrünten Umfeld gerecht zu werden, das ist mir Ansporn für meine politische Arbeit. Vielfältiges Wohnen für Jung und Alt in variantenreichen Wohnkonzepten, auch von Baugemeinschaften geplant und erstellt, muss mehr Raum bekommen.

Die Energiewende voranzubringen, erfordert unser aller Engagement. Global denken, lokal handeln. Für energetisch sanierte Stadtquartiere mit lokalen Nahwärmenetzen und flächendeckende Versorgung mit Strom und Gas aus regenerativen Quellen setze ich mich ein. Insbesondere auch als Aufsichtsrätin der Stadtwerke Stuttgart. Die Wasserversorgung gehört in die Hand der Stadt.

Der behutsame Umgang mit der historischen Bausubstanz ist mir wichtig. Stuttgart muss unverwechselbar bleiben.

Der Schutz unserer Kulturlandschaft sowie die ökologische und ökonomische Landwirtschaft leben vom Bodenschutz. Boden ist nicht mehrbar. Darum Innenentwicklung!

Gesundheitsvorsorge ist mir auf allen Ebenen wichtig: Von sauberer Luft über gesundes Essen an den Schulen und Kitas bis hin zu einem Mobilfunkvorsorgekonzept. Die Schulentwicklung und Schulsanierung gehört ebenso zum Kern meines politischen Handelns.

Bei all diesen Themen, Ökologie und Ökonomie zielführend zu verknüpfen und dadurch Ressourcen zu schonen, sind für mich als Schwäbin selbstverständlich.

Ich bin für den Einsatz von Steuergeldern in den verschiedenen Stadtteilen, für Baumaßnahmen zum Vorteil der Bevölkerung vor Ort, wo immer noch viele städtische Gebäude, Plätze, Wege und Straßen der Sanierung harren. Zum Vorteil der Nutzer*innen muss hier investiert werden. Und dies erhält Arbeitsplätze für die Handwerkerschaft und die Planungs- und Ingenieurbüros vor Ort.

Die Mehrheitsentscheidungen respektierend, halte ich das Großprojekt Stuttgart 21 nach wie vor für falsch. Der öffentliche Nahverkehr wird durch S 21 keineswegs verbessert und das Stadtbild verschlechtert sich in weiten Bereichen von Stuttgart. Die negativen Auswirkungen zumindest zu minimieren, sehe ich als meine Aufgabe an. Die Eigentümer*innen der unterfahrenen Grundstücke haben meine volle Unterstützung.

Stadtbezirk Weilimdorf:

Als Betreuungsstadträtin konnte ich meinem Wohnort Weilimdorf von neuen Seiten kennenlernen und einige Einrichtungen besuchen.

Die Schulsanierungen sind mir auch hier ein Herzensanliegen. Das Solitude-Gymnasium wird aktuell zu einer Niedrigenergieschule saniert. Super, dass die Baumaßnahme durch das EU-Projekt „School of the Future“ (Schule der Zukunft) gefördert werden.

In der Reisachschule muss jetzt endlich auch der Sanitärbereich nach modernstem Hygienestandard ausgestattet werden.

Nachdem wir nun im Haushalt die Erneuerung des nahezu 25 Jahre alten Kunstrasenplatzes des TSV Weilimdorf befördern konnten, steht als nächstes Projekt die Sanierung des Kunstrasenplatzes der SG Weilimdorf an.

Für die Jugendlichen wird diesen Sommer das Jugendhaus Weilimdorf saniert. Der Neubau des Jugendhauses Giebel kann diesen Sommer eingeweiht werden und die Jugendfarm im Wolfbusch kann bereits im Mai 2014 ihr neues Farmhaus in Besitz nehmen.

Der Einzelhandel in Weilimdorf muss gestärkt werden und dazu muss auch das Kiesbett am Löwenmarkt umgestaltet werden – auch mit mehr Grün im Herzen von Weilimdorf. Ebenso gehört zur Umgestaltung dieses Bereichs die Temporeduzierung auf mindestens 30 km/h, damit das Einkaufen und Flanieren in Weilimdorf attraktiver wird und das Überqueren der Straße einfacher wird.

Das Gewerbegebiet benötigt dringend ein Gesamtkonzept, um Firmen zu halten und neue Firmen anzusiedeln.

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